HygienicHotel: Ein Pilotprojekt zur kontaktlosen und sicheren Gast-Identifikation
Projektleitung
Bernhard Strobl
Forschungseinrichtung
Austrian Institute of Technology
Projektnummer
101704Projektlaufzeit
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Finanzierungspartner
Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
Allgemeine Projektinformationen
Abstract (deutsch)
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Schlagwörter (deutsch)
Kontaktloser, hygienischer und GDPR konformer biometrischer Zutritt
Titel (englisch)
A pilot project for the contactless and secure guest identification
Abstract (englisch)
To avoid any hygienic concerns, a contactless access control system for guests in Hotels should be evaluated to prove technical data protection and matureness, evaluate recognition rates in real live (at a chosen “demo” hotel), evaluate the guest acceptance and evaluate together with the Austrian hotel association the actual business case.
For this goal a demo system has to be developed, build on an actual existing prototype system, but integrated into the hotels workflow: registration, access control and check out. Prototypes are existing but in a technological readiness level of only approximately 4-5. The prototypes need a housing, a better user interface, a standalone working mode and a preliminary integration into the hotels access control system.
Volunteer users(guests) have the possibility to test the system for a simple access (e.g. fitness room or gym) without the need to carry a chipcard. Special emphasis has to be put to the data protection for the personal data and it must be ensured that every volunteer has read, understood and accepted an informed consent paper according to the actual GDPR rules. After test personal data is to be wiped.
The technical goal is a demo system for registration at the reception desk (attended) and a demo access control gate (to be defined) for self-verification (unattended).
During the testing phase device performance data will be captured to assemble a performance report including typical registration and authentication times also verification accuracy is of interest.
After test a small user acceptance feedback is gathered, voluntarily, to evaluate guest acceptance. The final report should separate user/guest categories (age, gender, etc.) data evaluation is 100% anonymous.
In addition to the technical and user evaluation a business case evaluation has to be done to ensure that the idea can be actually implemented for the envisaged use case.
Final report data should give a sound decision basis for industry in the access control and entertainment domain to think of industrialization and a very good basis for hotel operators to improve their services.
Schlagwörter (englisch)
Contactless, hygienic, GDPR compliant, biometric access
Projektziele
Die Ziele des Projektes sind:
• Prototyp: Aufbau eines Prototyps zur kontaktlosen Identifizierung von Gästen und Einsatz in einem ausgewählten Hotel über einige Monate.
• Technische Evaluierung hinsichtlich Erkennungsraten und Datensicherheit
• Akzeptanzevaluierung über verschiedene Gästeschichten
• Evaluierung des Businesscase (Kosten/Nutzen)
Prototyp: Aufbau eines Prototyp-systems in einem Hotel zur Demonstration. Bei der Rezeption wird eine Fingerprintregistrierstation installiert. Dazu muss ein geeigneter Ort ausgewählt werden, eine Betreuung zur Registrierung und Aufklärung der Probanden erfolgt dort. An einem weiteren Ort, z.b. Zimmertüre, Sauna, Fitnessraum, o.ä. wird ein zweites Gerät installiert, dass, bei vorheriger Registrierung, Zutritt erlaubt. Die Bedienung an diesem Gerät erfolgt ohne Benutzerführung, also selbstständig. Im Falle des Nichtfunktionierens gibt es immer eine Fallbackmethode, also mittels Chipkarte oder Schlüssel. Beide Fingerprinterfassungsgeräte sind miteinander verbunden, nur registrierte Benutzer bekommen am zweiten Gerät auch den Zutritt geöffnet.
Technische Evaluierung: Es soll mittels Probanden herausgefunden werden ob die technische Reife der Geräte gut genug ist um zuverlässig Personen zu Identifizieren. Dazu werden die erfolglosen Authorisierungsversuche in Relation zu den erfolgreichen Versuchen gesetzt und die sogenannte False Rejection Rate und die False Acceptance Rate errechnet, jene Raten die über die „Erkennungs-Güte“ des Systems Aufschluß gibt.
Die Biometrischen Daten der Probanden werden nur nach ausdrücklicher freiwilliger Zustimmung erfasst und zur statistischen Auswertung der Erkennungsraten auch vollkommen anonymisiert, d.h. Name, etc. wird durch eine anonyme Nummer ersetzt damit keine Zuordnung zu einer Person im Nachhinein erfolgen kann. Die biometrischen Daten werden am Projektende gelöscht, die Probanden können auch jederzeit eine Löschung beantragen. Das Sicherheits-Verfahren wird den Probanden mit einem Informed-Consent Dokument zur Kenntnis gebracht. Es gilt besondere Aufmerksamkeit der Datensicherheit: die biometrischen Daten werden verschlüsselt auf einem kleinen Server des Hotels abgelegt, der wiederum durch ein (Festplattenverschlüsselung) abgesichert ist.
Akzeptanzevaluierung: Es gibt unterschiedliche Gast-Erwartungen und unterschiedliche Gästeschichten. Um herauszufinden welche Gäste am ehesten ein solch neuartiges System akzeptieren würden, bzw. unter welchen Bedingungen die Akzeptanz für ein neues System am höchsten wäre, soll jeder Proband eine einfache Benutzerbefragung am Ende des Tests ausfüllen, am besten direkt über eine simple Webseite auf dem eigenen Smartphone, das Feedback darf nur wenig Zeit in Anspruch nehmen.
Evaluierung des Business-Cases: Es wird eine Aufstellung der zu erwarteten Kosten angestrebt, d.h. Stückpreise, Serversystem, Installationskosten, Langzeitkosten, Mehrwert, Sicherheitserhöhung, Hygiene-standard Erhöhung. Für eine mögliche Kommerzielle Umsetzung werden mit Anbietern von Zutrittslösungen Gespräche geführt.
Die messbaren Ziele sind:
Prototyp: Erstellung zweier funktionaler Prototypen:
Erfassungszeit einer Hand: im Mittel kleiner als 1 Sekunde, inklusive Identifikation
Gerätegröße: 18x18cm, nicht höher als 8cm
Anschlüsse: Power und Netzwerkkabel
Implementierung als (1x) Standgerät bei der Rezeption und 1x als Türöffner, mit Relais und automatischer Türentriegelung
Vernetzung beider Systeme über gesichertes, lokales LAN (nur eine Registrierung erlaubt eine Türöffnung)
Betriebssystemsoftware zum Testbetrieb (Registrierung und Verifikation an Türe)
Löschmöglichkeit biometrischer persönlicher Daten
Erstellung Bericht über Gesamtsystem inkl. Fotodokumentation
Technische Evaluierung:
Zeitmessung von Begin der Aktion: Hand präsentieren und Ende Erkennung. Max, Min und Mittelwerte
Einschulung Hotelmitarbeiter zur Erklärung für die Probanden
Erstellung eines Informed Consent Papiers (Aufklärung zum Datenschutz)
Versuche mit mindestens 100 Personen
Messung der Erkennungsgenauigkeit (0-100%) pro Probanden, Ableitung der Fehlerraten
Erstellung Bericht über Erkennungsgenauigkeit und Geschwindigkeit
Akzeptanzevaluierung:
Erstellung eines einfachen und schnellen Befragungsbogen (papierlos) evt. etwas was bereits in der Hotellerie verwendet wird
Damit Befragung der Probanden über den Komfort, subjektives Geschwindigkeitsempfinden der Lösung, Hygienevorteile, Vorteile/Nachteile gegenüber Chipkartenlösung, Bedenken hinsichtlich Datensicherheit, Verbesserungsvorschläge, Ideen für möglichen Einsatz in anderen Applikationsgebieten (z.B. Bezahlung)
Befragung des Service Personals des Hotels wie denn die Lösung angenommen wird.
Sammlung der Bedenken und Diskussionsrunde er Projektmitarbeiter am Ende des Projektes mit Lösungsvorschlägen
Bericht über die Kundenakzeptanz
Evaluierung Business-Case:
Bei gutem Feedback der Akzeptanzanalyse, weitere Ermittlungen bezgl. Business Case:
Ermittlung (gemeinsam mit Hotelbetreiber) der Rüstkosten (baulich und Equippment)
Ermittlung Bedarf in gesamter Turismus Branche und suche nach zusätzlichen Anwendungsmöglichkeiten
Ermittlung Wartungs,- und Instandhaltungskosten
Beispielhafte Armortisationsrechnung
Evaluierung der Ertragsmöglichkeiten bei anderen Zutrittslösungen (Firmen, etc) weltweit
Erstellung Liste möglicher Fertigungsunternehmen bzw. Installer.
Praxisrelevanz
Die Bedeutung einer hygienisch unbedenklichen, schnellen und sicheren Personenidentifikation im Tourismus schätzen wir als sehr hoch ein. Die Anwendungsbereiche in der Tourismusbranche sind vielfältig und würden die Bequemlichkeit und Sicherheit erhöhen. Im Falle des Nichtfunktionierens könnte immer noch auf herkömmliche Methoden zurückgeriffen werden als Fallbacklösung. Die kontaktlose und hygienische Lösung muss als optionale Möglichkeit angeboten werden und nicht als einzige Möglichkeit.
Die Authorisation Efficiency könnte extrem gesteigert werden nur durch Präsentieren der Handfläche. Es gäbe eine Zeitersparnis für den Gast, es gäbe weniger Verlustmeldungen und Diskussionen von Tickets oder Zutrittskarten, weniger Papierausdrucke und Plastikkarten und höchstwahrscheinlich auch weniger Betrug.
Natürlich kann für Berührungslosen Zutritt auch ein normales Smartphone verwendet werden, aber es muss Online sein, es gibt viele verschiedenen Systeme, es muss eine App (die auch kompromittiert sein kann) installiert werden, es kann entwendet oder weitergegeben werden, auf jeden Fall ist ein technische Hilfmittel nötig - bei der skizzierten Lösung nicht. Dort wo man ungerne viele Dinge mitnimmt (Sauna, Pool, Badestrand) oder ungerne unbeaufsichtigt lässt, oder dort wo man ungerne Dinge angreift (Türschnallen, Bezahlsysteme, Kartenleser) könnte die oben skizzierte Lösung einen echten Mehrwert bzw. ein neues Leistungsmerkmal darstellen. Dieser Beitrag zur Digitalisierung würde Österreich helfen weiterhin auf Platz eins bei der Tourist Service Infrastruktur laut World Economic Forum zu bleiben.