Futterkräuter: Auswirkungen von Futterkräutern im Wirtschaftsgrünland auf den Pflanzenbestand, den Ertrag und die Futterqualität unter konventionellen und biologischen Bedingungen

Projektleitung

Lukas Gaier

Forschungseinrichtung

Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

102025

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft 

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Ein leistungsfähiger und an den Standort angepasster Dauergrünlandbestand ist eine zentrale Grundlage für eine nachhaltige und wirtschaftlich erfolgreiche tierische Produktion. Ein ausgewogenes Verhältnis der Artengruppen (Gräser, Leguminosen und Kräuter) ist für das Erreichen stabiler, hoher Erträge mit guter Futterqualität unerlässlich. Durch klimatische Veränderungen und längere Dürreperioden geraten die Grünlandbestände zunehmend unter Druck. Um die Bestände auch in Zukunft ertragreich zu halten, ist neben der Verwendung von hochqualitativen, trockenheitstoleranten Saatgutmischungen auch eine Erweiterung des eingesetzten Artenspektrums in Betracht zu ziehen.

Kräuter wurden bislang in Saatgutmischungen für das Wirtschaftsgrünland in Mitteleuropa wenig oder gar nicht berücksichtigt. In der Zukunft könnte es jedoch sinnvoll sein, aufgrund ihrer teilweise stark ausgeprägten Trockenheitstoleranz, ein verstärktes Augenmerk auf sie zu legen. Hierbei könnten der Gemeinen Wegwarte (Cichorium intybus L.) und dem Spitzwegerich (Plantago lanceolata) eine höhere Bedeutung zukommen. Zuchtsorten dieser Arten unterscheiden sich von den Wildformen durch eine wesentlich höhere Ertragsfähigkeit und verfügen über ein ausgedehntes Wurzelsystem, das ihnen ermöglicht, auch unter trockenen Bedingungen auf Wasser- und Nährstoffvorräte der tieferen Bodenschichten zurückzugreifen.

Bisher gibt es nur wenige Untersuchungen, die auf die Mischungskonzeption unter Einbeziehung dieser Arten abzielen, zudem fehlen Informationen über ihr Verhalten im Pflanzenbestand sowie deren Schnittverträglichkeit über mehrere Jahre. Diese Fragestellungen sollen an vier Standorten in Österreich untersucht werden.

Schlagwörter (deutsch)

Futterkräuter, Wirtschaftsgrünland, Klimawandel, Trockenheit, Spitzwegerich, Zichorie

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Effects of forage herbs in grassland on plant stands, yield and forage quality under conventional and organic conditions

Abstract (englisch)

An efficient permanent grassland stand that is adapted to the location is one of the key foundations for sustainable and economically successful livestock production. A balanced ratio of species groups (grasses, legumes and herbs) is essential for achieving stable, high yields with high feed quality. Due to climatic changes with longer periods of drought, grassland stands are increasingly under pressure. In order to keep stands productive in the future, in addition to the use of high-quality seed mixtures with drought-tolerant species, a possible expansion of the species spectrum used should also be considered.

To date, herbs have not been included in seed mixtures for grassland in Central Europe, or only to a very limited extent. In future, however, it could make sense to pay more attention to them due to their sometimes pronounced drought tolerance. Among others, common chicory (Cichorium intybus L.) and ribwort plantain (Plantago lanceolata) could become more important in this context. Cultivated varieties of these species differ from the wild forms in that they are much more productive. They also have an extensive root system, which enables them to draw on water and nutrient reserves in the deeper soil layers even in dry conditions.

To date, there have only been a few studies aimed at designing mixtures that include these species, and there is still no information on their behaviour in the plant population or their tolerance to cutting over several years. These issues are to be investigated at four locations in Austria.

Schlagwörter (englisch)

forbs, perennial grassland, drought, ribwort plantain, Chicory

Projektziele

Das Ziel des Projekts ist es, die Auswirkungen der Beimischung von Kräuterkomponenten zu Qualitätssaatgutmischungen auf den
Pflanzenbestand, den Ertrag und die Futterqualität zu untersuchen. Es soll untersucht werden, wie sich verschiedene Anteile der Futterkräuter auf die genannten Parameter auswirken. Zusätzlich wird die Ausdauer der Krautarten unter einer viermaligen Nutzung erfasst und bewertet.

Praxisrelevanz

Durch klimatische Veränderungen, insbesondere längere Dürreperioden, geraten Grünlandbestände zunehmend unter Druck. Besonders betroffen sind die Gräser, die aufgrund ihres verhältnismäßig flachen Wurzelsystems anfällig für Trockenheit sind. Um die Bestände auch zukünftig stabil zu halten, ist neben dem Einsatz von hochqualitativen, trockenheitstoleranten Saatgutmischungen auch eine Erweiterung des eingesetzten Artenspektrums in Betracht zu ziehen. Für eine praxistaugliche Umsetzung dieser Strategie ist es notwendig, die betreffenden Arten vorab auf ihre Eignung für Dauergrünlandbestände hin zu untersuchen.