Ziege auf Versuchsweide

© Stefanie Gappmaier, HBLFA Raumberg-Gumpenstein

FAZ: Untersuchungen zur Weidefutteraufnahme von Milchziegen auf Flächen unterschiedlicher botanischer Zusammensetzung

Projektleitung

Stefanie Gappmaier

Forschungseinrichtung

HBLFA Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

101535

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Schlagwörter (deutsch)

Futteraufnahme, Milchleistung, Weide, Ziegen, Weidemischungen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Investigations on pasture feed intake of dairy goats on pasture with different botanical composition.

Abstract (englisch)

Grazing is the most natural way of keeping goats. Grazing fodder is also the cheapest fodder, the animals get it themselves. The goat is not a pure grass-eater, it prefers leaves, buds and young shoots of shrubs and only then eats grass. The aim of the project is to test 4 different pasture mixtures. A standard mixture will be compared with a species-rich mixture, a herb-rich mixture and a clover-rich mixture. A total of 20 dairy goats are available. The experimental plots are grazed with 4 goats each for 5 to 6 days, the remaining feed is weighed back, the botanical composition before and after grazing is determined. Grazing is carried out 5 to 6 times per grazing period. The daily milk yield and the milk contents are determined. The body weight and feed intake are also determined.

Projektziele

Weidefutter stellt die kostengünstigste Form der Tierernährung dar. Allerdings ist auf der Weide je nach topographischen Gegebenheiten der Nährstoffbedarf der Tiere auch höher als z.B. bei der Stallfütterung. Zusätzliche Energie muss für die Bewegung aufgebracht werden. Daher kommt der Qualität des Weidefutters eine besondere Bedeutung zu. Ziegen sind im Gegensatz zu Schafen keine reinen Grasfresser, sie zählen zu den sogenannten Mischfressern, d.h. sie bevorzugen Blätter von Sträuchern und Bäumen, junge Triebe und Knospen, Kräuter etc. Die sich ändernden Klimabedingungen brauchen auch in der Pflanzenzucht entsprechende Anpassungen, vor allem im Hinblick auf Trockenheit. Inwieweit neue Züchtungen bzw. neue Zusammensetzungen von Pflanzenmischungen für Weiden auch von den Ziegen angenommen werden, ist ein Aspekt der Untersuchungen in diesem Projekt. Je höher die Futteraufnahme ist, desto höher ist auch eine zu erwartende Milchleitung. Natürlich spielen auch der Ertrag der Flächen und der Nährstoffgehalt des Futters eine wichtige Rolle für die Erzielung von optimalen tierischen Leistungen. Milchziegen reagieren sehr rasch auf eine sich ändernde Futtergrundlage. Sind nun von den 4 eingesetzten Mischungen welche dabei, die in der Schmackhaftigkeit nicht so gut sind, dann schlägt sich das aufgrund der geringeren Futteraufnahme sofort auf die Leistung nieder und kann somit gemessen werden. Durch Bonitierung des Pflanzenrestes kann ermittelt werden, welche Pflanzen bevorzugt gefressen werden bzw. welche verschmäht werden.

Praxisrelevanz

Nachsaat bzw. Erneuerung von Grünlandweideflächen mit Saatgutmischungen, die an die sich ändernden Klimabedingungen angepasst sind, wird zunehmend an Bedeutung gewinnen. Auch für die Milchziegenhaltung sind ertragsfähige Weideflächen eine wichtige Voraussetzung für eine wirtschaftliche Ziegenmilcherzeugung. Die Ziege ist ein sehr wählerisches Tier, was die Futteraufnahme betrifft. Daher ist es auch wichtig, dass die Pflanzen in den eingesetzten Mischungen auch von den Ziegen gerne aufgenommen werden. Die Futteraufnahme bestimmt die Leistung.

Berichte

Abschlussbericht

Kurzfassung

Die Weide gehört zu den natürlichsten Formen der Ernährung und Haltung von Wiederkäuern. Für die über 402.000 Schafe und mehr als 92.000 Ziegen in Österreich stellt die Weide eine bedeutende Futter- und Lebensgrundlage dar. Allerdings haben kleine Wiederkäuer im Vergleich zu Rindern andere Ansprüche an die Weide-Futterpflanzen. Ziegen bevorzugen eine vielfältige Mischung aus Weidegräsern, Leguminosen, Kräutern sowie Blättern von Sträuchern und Bäumen. Diese selektive Futteraufnahme macht sie zu sogenannten Mischfressern, im Gegensatz zu Rindern, die reine Raufutterverzehrer sind. An der HBLFA Raumberg-Gumpenstein wurde ein Weideversuch mit Milchziegen durchgeführt, um zu untersuchen, ob sich unterschiedliche Pflanzengesellschaften (Standard-Weide vs. Gräser-Kräuter-Weide vs. Gräser-Leguminosen-Weide vs. Gräser-Leguminosen-Kräuter-Weide) auf das Weideverhalten der Tiere auswirken. Zudem wurden Futterertrag, Futteraufnahme, Milchleistung, Milchinhaltsstoffe und Milchgeschmack untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass Kräuter und Leguminosen wenig Einfluss auf den Futterertrag und die Futteraufnahme hatten. Auch die Milchmenge wurde nicht von der Pflanzengesellschaft beeinflusst. Beim Selektionsverhalten zeigte sich jedoch eine Präferenz der Tiere für die Standard-Weide und die Gräser-Kräuter-Leguminosen-Weidemischung.

Berichtsdateien

Futteraufnahme Ziegen - Untersuchungen zur Weidefutteraufnahme von Milchziegen auf Flächen unterschiedlier botanischer Zusammensetzung

Abstract (deutsch)

Die Weide gehört zu den natürlichsten Formen der Ernährung und Haltung von Wiederkäuern. Für die über 402.000 Schafe und mehr als 92.000 Ziegen in Österreich stellt die Weide eine bedeutende Futter- und Lebensgrundlage dar. Allerdings haben kleine Wiederkäuer im Vergleich zu Rindern andere Ansprüche an die Weide-Futterpflanzen. Ziegen bevorzugen eine vielfältige Mischung aus Weidegräsern, Leguminosen, Kräutern sowie Blättern von Sträuchern und Bäumen. Diese selektive Futteraufnahme macht sie zu sogenannten Mischfressern, im Gegensatz zu Rindern, die reine Raufutterverzehrer sind.

An der HBLFA Raumberg-Gumpenstein wurde ein Weideversuch mit Milchziegen durchgeführt, um zu untersuchen, ob sich unterschiedliche Pflanzengesellschaften (Standard-Weide vs. Gräser-Kräuter-Weide vs. Gräser-Leguminosen-Weide vs. Gräser-Leguminosen-Kräuter-Weide) auf das Weideverhalten der Tiere auswirken. Zudem wurden Futterertrag, Futteraufnahme, Milchleistung, Milchinhaltsstoffe und Milchgeschmack untersucht.

Die Ergebnisse zeigten, dass Kräuter und Leguminosen wenig Einfluss auf den Futterertrag und die Futteraufnahme hatten. Auch die Milchmenge wurde nicht von der Pflanzengesellschaft beeinflusst. Beim Selektionsverhalten zeigte sich jedoch eine Präferenz der Tiere für die Standard-Weide und die Gräser-Kräuter-Leguminosen-Weidemischung.

Abstract (englisch)

Pasture is one of the most natural forms of nutrition and husbandry for ruminants. For the over 402,000 sheep and more than 92,000 goats in Austria, pasture represents a significant source of food and livelihood. However, small ruminants have different requirements for pasture plants compared to cattle. Goats prefer a diverse mix of pasture grasses, legumes, herbs, as well as leaves from shrubs and trees. This selective feeding behavior makes them so-called mixed feeders, in contrast to cattle, which are pure roughage eaters.

At AREC Raumberg-Gumpenstein, a grazing trial with dairy goats was conducted to investigate whether different plant communities (standard pasture vs. grass-herb pasture vs. grass-legume pasture vs. grass-legume-herb pasture) affect the grazing behavior of the animals. Additionally, forage yield, feed intake, milk yield, milk components, and milk taste were examined.

The results showed that herbs and legumes had little impact on forage yield and feed intake. The milk yield was also not affected by the plant community. However, in terms of selection behavior, the animals showed a preference for the standard pasture and the grass-legume-herb pasture mix.

Autor/innen

Gappmaier, S., Ringdorfer, F., Krautzer, B., Gaier, L., Guggenberger, T., Terler, G., Huber, R., Royer, M., Krayc, B., Stuhlpfarrer, A.