ESPLAORG: Einsatz alternativer Eiweißkomponenten in der Biologischen Ferkelaufzucht - Mitarbeit an Projekt ICOPP aus CORE ORGANIC II

Projektleitung

Werner Hagmüller

Forschungseinrichtung

LFZ Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

100822

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Ziel ist die Entwicklung geeigneter Fütterungsstrategien zur Versorgung von Aufzuchtferkeln mit Rationen, die zu 100 % aus biologisch erzeugten Futtermitteln bestehen. Die EU-Bio-Verordnung fordert diese 100 % Bio Fütterung ab dem 01.01.2012. Im Einzelnen werden folgende Ziele verfolgt:
* Gewinnen von Erkenntnissen zur Verfügbarkeit und dem Futterwert von neuen, unkonventionellen Futtermitteln für Schweine
* Prüfung der Akzeptanz und Verträglichkeit dieser Futtermittel beim Einsatz in der Ferkelfütterung
* Formulierung von Fütterungsstrategien, die der Wirtschaftlichkeit der Ferkelaufzucht und einer bedarfsdeckenden Fütterung gerecht werden.

Neben den in der biologischen Ferkelproduktion eingesetzten Eiweißfrüchten (Ackerbohne, Erbse, Raps, Sonnenblume, Kürbis und Soja) gibt es weitere, bis dato ungenützte Ackerfrüchte mit teils sehr vielversprechenden Inhaltsstoffen. Aus Vorarbeiten am Institut ist bekannt, dass Platterbse in hitzebehandelter Form bis zu einem Anteil von 20 % der Gesamtration ohne Probleme bei Aufzuchtferkeln eingesetzt werden kann. Im vorliegenden Projekt soll einerseits erforscht werden, ob eine weitere Steigerung des Platterbsenanteils in der Ration möglich ist, um Sojakuchen in der Ration zu ersetzen und andererseits wird die mögliche Verwertbarkeit von Esparsettensamen geprüft. Esparsette wird zwar als Grünpflanze oder in getrockneter Form bereits bei Wiederkäuern eingesetzt, die Verwertung der Samen bei Monogastriern wurde jedoch noch nicht geprüft.

Schlagwörter (deutsch)

Ferkel Aufzucht Esparsette Platterbse Bio

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Alternative protein sources in rearing piglet diets

Abstract (englisch)

The project aims on composing feeding strategies to supply feed for piglets fo 100 % organic origin as the EC regulation 834/2007 requires 100 % organic feed for all animals from 2012 on. Following tasks will be worked on:
Improved knowledge on availability and nutritional value of currently underutilized or new organic feed ingredients for pigs.
Testing of palatibility and tolerance of these feed for rearing piglets.
Creating feeding strategies for economic and demand covering supply for growing piglets.

Projektziele

Im beantragten Forschungsvorhaben sollen folgende Fragen bearbeitet werden:
Wie hoch ist der Eiweißgehalt in den untersuchten Früchten und welchen Anteil in der Ration können die untersuchten Früchte einnehmen
Wie sehr beeinflussen ANF, Samenschalen oder andere sekundäre Inhaltsstoffe die Aufnahme und das Wachstum von Aufzuchtferkeln
Sammeln von Erfahrungswissen zu den untersuchten Früchte hinsichtlich Anbau, Ernte, Lagerung, Aufbereitung zur Fütterung

Praxisrelevanz

Im Hinblick auf die aktuelle Situation der Biolandwirtschaft (Ende der konventionellen Futteranteile mit 1.1.2012) ist das Projekt für die Landwirtschaft von großer Bedeutung und kann einen weiteren Baustein auf dem Weg zur 100% Biofütterung liefern. Da es sich bei den untersuchten Früchten um heimische Pflanzen handelt, die als Druschfrüchte bis dato wenig Bedeutung hatten ist mit großem Interesse seitens der Beratung (Bio Austria, LK) zu rechnen.

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2012

Kurzfassung

Esparsettensamen sind proteinreich und enthalten ein für die Ferkelaufzucht beinahe optimales Aminosäurenmuster. Trotzdem wird Esparsette derzeit in erster Linie nur zu Gründüngungszwecken genutzt. Aufgrund des hohen Anteils an kondensierten Tanninen wurde und wird Esparsettenkraut als Vorbeuge gegen Parasitosen bei kleinen Wiederkäuern eingesetzt. Im Rahmen des EU-Core-Organic II – Projektes ICOPP (Improved contribution of local feed to support 100 % organic feed supply to pigs and poultry) wurde in Thalheim/Wels in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur ein Fütterungsversuch zum möglichen Einsatz von Esparsettensamen in der Ferkelaufzucht durchgeführt. Dabei sollte Esparsette Erbsen und Sojabohnenkuchen ersetzen. Der Anteil von Esparsettensamen an der Gesamtration variierte zwischen 10 und 16 %. Die Samen wurden entweder geschält oder ungeschält verwendet. Weder bei der Lebendmassezunahme noch bei der Futteraufnahme konnten Unterschiede zwischen den Gruppen gefunden werden. Aufgrund der höheren Rohproteingehalte in den Versuchsrationen kam es zu einer signifikanten Erhöhung des Harnstoffgehaltes im Blut der Ferkel am Ende des Versuches. Die Werte waren aber zu jeder Zeit innerhalb der für Ferkel angegebenen Referenzbereiche. Esparsettensamen können als adäquate Eiweißquelle für wachsende Ferkel angesehen werden und als Ersatz für Erbse und Sojabohne dienen.

Berichtsdateien

Abschlussbericht_Esplaorg.pdf

Autor/innen

Dr. Werner Hagmüller, DI Ulrike Minihuber, LFZ Raumberg-Gumpenstein; DI Lisa Baldinger, Institut für Nutztierwissenschaften, Universität für Bodenkultur