Buchau: Ökologische und ökonomische Auswirkungen extensiver Grünlandbewirtschaftungssysteme zur Erhaltung der Kulturlandschaft
Projektleitung
Karl BUCHGRABER
Forschungseinrichtung
Direktion Raumberg-Gumpenstein
Projektnummer
10086Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
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Projektziele
Die grünlandverzehrenden Nutztiere sind in den letzten Jahren insgesamt rückläufig und es ist gerade bei den Milchkühen ein starker Trend in Richtung Hochleistungstiere mit verstärktem Kraftfuttereinsatz zu verzeichnen. Beide Fakten verursachen eine verringerte Grünlandnutzung, sodass künftig doch große Flächenanteile für eine extensive Grünlandnutzung mit Tieren oder eine energetische wie auch stoffliche Nutzung der heranwachsenden Biomasse aus dem Grünland frei werden. Mit extensiven Bewirtschaftungssystemen (Mutterkühe, Schafe, energetische und stoffliche Nutzung, Mulchpflege, periodische Nutzungssysteme und Brache mit Sukzession) sollten die ökologischen und ökonomischen Fragen abgeklärt werden. Der Einfluss dieser Systeme auf die botanische Zusammensetzung, auf die Stoffflüsse im Boden und im Betrieb sowie in der Energiebilanz sollten erfasst werden. Dieses Forschungsprojekt sollte Aussagen über mögliche Nutzungsvarianten für gefährdete Regionen zur Erhaltung der Kulturlandschaft erarbeiten.
Berichte
Kurzfassung
In den Jahren 2001 bis 2005 wurden am Standort Buchau die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen extensiver Grünlandbewirtschaftungssysteme zur Erhaltung der Kulturlandschaft geprüft. Dabei kamen Mutterkühe, Schafe sowie technische Verfahren (Mulchen, stoffliche und energetische Nutzung) zum Einsatz, um den Biomasse-Ertrag von 4 bis 5 t TM/ha zu verwerten bzw. in den direkten Kreislauf überzuführen. Die artenreichen Extensivwiesen und Weiden zeigten dabei bei gutem Management ansprechende Futterqualitäten, sodass die Zunahmen bei den Kälbern bei 1.200 g/Tag lagen. Die energetische, aber auch die stoffliche Nutzung wurde mit der anfallenden Biomasse mit Einzelprojekten vorangetrieben und die reine Mulchtätigkeit kann mit der Sukzession im Grenzbereich 'Grünland/Wald' verglichen werden. Ökologisch wie auch ökonomisch betrachtet zeigten bisher die tierischen Nutzungsformen über Mutterkühe und Schafe die besseren Deckungsbeiträge, während die stoffliche und energetische Nutzung der Biomasse im Vergleich nicht so gut weg kam.
Nach fünf Versuchsjahren sind diese Veränderungen, insbesondere die Sukzessionsfrage, erst im Gange, sodass die Untersuchungen am Standort Buchau weitergeführt werden. Die HBLFA Raumberg-Gumpenstein, gemeinsam mit der LFS Grabnerhof und die Projektpartnern werden die Nutzung und Erhaltung extensiver Grünlandstandorte in den Bergregionen weiter untersuchen. Die Ergebnisse werden laufend bei nationalen und internationalen Tagungen präsentiert, Lehrern und Beratern sowie der Praxis werden die aufbereiteten Daten bei Vorträgen, Veröffentlichungen und Feldtagen nähergebracht.