Blaufränkisch-Phänologie: Untersuchung der Phänologie der Blaufränkisch-Rebe in Abhängigkeit von der lokalen und annualen Witterung

Die Rebentwicklung wird einerseits durch die Witterung beeinflusst, wirkt sich aber andererseits gemeinsam mit derselben auf die Gesundheit der Weinstöcke aus. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt können manche Entwicklungsstadien beträchtlich schädigen, während andere relativ unempfindlich sind. Auch für den resultierenden Schaden durch manche Pathogene ist wichtig, welches phänologische Stadium betroffen ist; so ist etwa die Blüte für den Befall mit Echtem und Falschem Mehltau besonders empfindlich. Die Interaktion zwischen Witterung und Rebentwicklung hat zur Folge, dass Beobachtungen zum jährlichen Auftreten von Phänophasen (Entwicklungsabschnitten) für weinbauliche Maßnahmen wie z.B. Schutz der Reben vor Witterungsextremen oder vor Pathogenen, für die Bewertung des Schadpotentials von Parasiten und Fraßfeinden, darüber hinaus aber auch für die Wahl des Lesezeitpunktes von wesentlicher Bedeutung sein können. Für die Abschätzung des langfristigen Einflusses des Klimawandels können daher Untersuchungen über die Rebphänologie ebenfalls eine große Relevanz haben. Hier soll in dieser Hinsicht die Sorte Blaufränkisch einer näheren Analyse unterzogen werden. Zwölf Standorte des Süd- bis Nordburgenlandes, an denen Wetterstationen in den Blaufränkisch-Weingärten oder deren unmittelbarer Nähe vorhanden sind, wurden für einen mehrjährigen Vergleich der Rebentwicklung ausgewählt, die mit Hilfe der BBCH-Stadienbeschreibung durchgeführt werden soll.