BISL: Biodiversität auf Stilllegungsflächen

Projektleitung

Daniel Bogner

Forschungseinrichtung

Umweltbüro Klagenfurt ehem. Bogner & Golob OEG, Büro für Ökologie und Landwirtschaft

Projektnummer

44004

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Schlagwörter (deutsch)

Biodiversität, Stilllegungsflächen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Im Projekt wird der Beitrag der Landwirtschaft zum Artenschutz und zur Steigerung der Biodiversität durch die ÖPUL-Maßnahmen '5- und 20-jährige Stilllegung' und 'Neuanlage von Landschaftselementen' (K) sowie entsprechende Maßnahmen des Kärntner Aktionsprogrammes N.A.B.L. aus botanischer und zoologischer Sicht untersucht. Die Wirksamkeit verschiedener Pflegemaßnahmen, die auf diesen Flächen erfolgen, wird aus der Sicht des Naturschutzes bewertet und Vorschläge für die Anpassung von Maßnahmen gemacht. Schließlich werden im Projekt Grundlagen für ein Monitoring bereit gestellt. Die Untersuchung wird im Bundesland Kärnten in enger Zusammenarbeit mit der Naturschutzabteilung der Landesregierung stattfinden.
Aufgabe des Projektes ist die Analyse des Beitrages der oben genannten Maßnahmen zum Natur- und Artenschutz. Dazu sollen auf bestehenden Vertragsflächen Vegetation und ausgewählte Tiergruppen im Verlauf zweier Vegetationsperioden erhoben werden. Auf Grundlage dieser Erhebungen kann das Vorkommen seltener, geschützter und gefährdeter Arten und Pflanzengesellschaften sowie Sukzessionsstadien dokumentiert und bewertet werden. Die Arten sind einerseits Indikatoren für den Naturschutz-Wert einer Fläche (Vorkommen von Rote Liste-Arten, Strukturvielfalt, Biodiversität) und andererseits Indikatoren für die Sukzessionsprozesse auf der Fläche, da Flächen unterschiedlichen Alters und verschiedener Standorte verglichen werden.
Da Flächen mit unterschiedlichem Management bearbeitet werden, sind Aussagen über die Auswirkungen der Maßnahmen auf den naturschutzfachlichen Wert möglich.
Die Festlegung der Untersuchungsflächen erfolgt in Absprache mit dem Amt der Kärntner Landesregierung/Abt. 20 Landesplanung-Unterabt. Naturschutz. Es handelt sich dabei um bestehende Vertragsflächen im Rahmen von ÖPUL ( K-Maßnahme, genauere Beschreibung siehe 5.3) und des Kärntner Naturschutz-Aktionsprogrammes N.A.B.L. Neben den unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten im Rahmen der Maßnahmen sind in dieser Untersuchung Standortsbedingungen (Boden, Neigung, Exposition, Wasserverhältnisse, Klima, Vornutzung und Bewirtschaftung/Pflege) zu berücksichtigen. Die Vereinbarkeit von Natur- und Umweltschutzzielen auf den Stilllegungsflächen mit der landwirtschaftlichen Praxis wird analysiert und als Erfahrungsbericht in die ÖPUL-Evaluierung und die Sachverständigenarbeit der Naturschutzabteilung des Landes eingebracht.

Berichte

Abschlussbericht , 30.06.2003

Kurzfassung

Das Projektteam übernahm die Aufgabe, den Beitrag landwirtschaftlicher Brachflächen zum Artenschutz und zur Steigerung der Biodiversität zu untersuchen. Die Anlage von Brachen erfolgt in Österreich unter anderem mit der ÖPULMaßnahme „Neuanlegung von Landschaftselementen“. Dabei vereinbaren Fachleute der Naturschutzabteilungen des Bundeslandes mit den Bewirtschaftern unterschiedliche Pflegemaßnahmen (Sukzession, Mahd, Umbruch etc.) für jede Fläche. Im ersten Projektjahr wurden in Kärnten 30 von insgesamt 250 im Rahmen von ÖPUL stillgelegten Flächen vegetationskundlich bearbeitet. Aus diesen 30 Flächen wurden im zweiten Jahr 5 für zoologische Erhebungen ausgewählt. Fachleute haben im Gelände die Tiergruppen Wildbienen, Wanzen, Heuschrecken und Schmetterlinge erhoben und die Ergebnisse nach einem einheitlichen Schema bewertet. Damit konnten diese sektoralen Daten zu einer fachübergreifenden Bewertung und Interpretation zusammengeführt werden. Wichtige Ergebnisse sind: - Bewertung der Brachen aus der Sicht von Naturschutz und Biodiversität - Beschreibungen der Zusammenhänge zwischen Vorkommen von Arten, Standort und Maßnahmen - Leitlinien für die Anlage und Pflege von Stilllegungsflächen + Unterschiedliche, sich kleinräumig abwechselnde Pflegeeingriffe erhöhen die Biodiversität. + Pflegemaßnahmen sind auf Standortverhältnisse, ökologische Ausstattung des Umlandes und Größe der Stilllegungsflächen abzustimmen. + Zeitlich versetzte Nutzung in Teilbereichen ist einer großflächigen, einmaligen Nutzung auf der Gesamtfläche zu bevorzugen. + Regelmäßiges Monitoring und ein flexibler Einsatz von Maßnahmen erhindert unerwünschte Entwicklungen auf den Stilllegungsflächen. Diese Leitlinien werden ab sofort bei der Betreuung bestehender und bei der Anlage neuer Brachen verwendet. Die überraschende Artenvielfalt auf den untersuchten Flächen und das Vorkommen zahlreicher seltener und gefährdeter Arten belegen den bedeutenden Beitrag der ÖPUL-Maßnahme „Neuanlegung von Landschaftselementen“ zum Artenschutz und zur Erhöhung der Biodiversität in Agrarlandschaften. e-mail: daniel.bogner@umweltbuero-klagenfurt.at www.umweltbuero-klagenfurt.at

Berichtsdateien

DB_Bericht_44004.doc

Autor/innen

Daniel Bogner

Publikationen

Alle Publikationen wurden vom Projektverantwortlichen eingetragen und liegen in dessen Verantwortung.

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