BioWiesenNutzung: Beitrag einer abgestuften Grünlandnutzung für die Ertrags- und Biodiversitätsoptimierung am Bio-Betrieb

Projektleitung

Walter Starz

Forschungseinrichtung

Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

101919

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft 

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Feed no Food hat sich bereits bei bewusst einkaufenden Konsumentinnen und Konsumenten als Leitmotiv manifestiert. Somit steigt die Bedeutung des Raufutters in der Fütterung der Wiederkäuer immer mehr und eine Optimierung der Futterproduktion auf Bio-Wiesen ist eine wesentliche Bestrebung auf den Betrieben. Doch neben der Optimierung des Ertrages gilt es auch einen Kompromiss zu finden, gleichzeitig die Biodiversität am Grünlandbetrieb zu fördern.

Über vier Versuchsjahre von 2023-2026 werden drei Parzellenversuche am biologisch bewirtschafteten Grünlandbetrieb der HBLFA Raumberg-Gumpenstein in Trautenfels durchgeführt, die sich der Frage einer abgestuften Grünlandnutzung widmen und dabei versuchen, sowohl die Bestände auf intensiv genutzten Bio-Wiesen zu verbessern als auch auf extensiv bewirtschafteten Flächen die Biodiversität zu erhöhen.

Schlagwörter (deutsch)

Biologische Landwirtschaft, Wiese, Grundfutter, Kleegras, Wiesenripsengras

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Contribution of graded grassland use to yield and biodiversity optimisation on organic farms

Abstract (englisch)

Feed no Food has already become a guiding principle for conscious consumers. Thus, the importance of roughage in ruminant feeding is increasing and optimisation of forage production on organic meadows is an essential objective of the farms. However, in addition to optimising yields, it is also necessary to find a compromise while at the same time supporting biodiversity on grassland farms.
Over four trial years from 2023-2026, three plot trials will be carried out on the organically managed grassland farm of the AREC Raumberg-Gumpenstein in Trautenfels, which will be dedicated to the question of graded grassland use and will attempt both to improve the yield on intensively used organic meadows and to increase biodiversity on extensively managed areas.

Schlagwörter (englisch)

meadow, forage, organic farming, Kentucky bluegrass, clover grass

Projektziele

Konsumentinnen und Konsumenten, welche vermehrt zu Produkten aus der Biologischen Landwirtschaft greifen haben auch eine hohe Sensitivität gegenüber der Art und Wiese wie ihre Nahrungsmittel produziert werden. So ist ein klarer Trend zu erkennen, mehr pflanzliche Nahrung zu konsumieren und beim Konsum von tierischen Produkten ist ein achtsamer Umgang mit den eingesetzten Futtermitteln ein zentraler Punkt. Dadurch wird die Bedeutung des Raufutters in der Fütterung der Wiederkäuer immer bedeutender und eine Optimierung der Futterproduktion auf Bio-Wiesen ist ein zentrales Anliegen. Doch neben der Optimierung des Ertrages gilt es auch einen Kompromiss zu finden gleichzeitig die Biodiversität am Grünlandbetrieb zu fördern.

Im Rahmen des vorliegenden Projektes wird versucht die abgestufte Wiesennutzung mit Daten zu bewerten. Hierfür werden Parzellen, sowohl von intensiv genutzten als auch von neu angelegten, artenreichen Wiesen miteinander verglichen. Hierbei soll bewertet werden, wie die abgestufte Grünlandnutzung den Gesamtertrag auf einem Bio-Grünlandbetrieb steigern und gleichzeitig an Mehrwert für die floristische Biodiversität erreicht werden kann.

Neben diesem zentralen Versuch zur Abgestuften Grünlandnutzung gilt es auch das Grundfutter auf den intensiver bewirtschafteten Bio-Flächen zu optimieren, da diese die ökonomische Überlebensfähigkeit der Betriebe sichern. So wird in einem Versuch der Frage nachgegangen, wie eine dichte Grasnarbe durch eine vorgezogene Einsaat von Wiesenrispengras verbessert werden kann. Dadurch soll sowohl der Ertrag als auch die Dichtheit der Grasnarbe verbessert werden, was für Bio-Betriebe eine wesentliche Schutzmaßnahme gegenüber einer unerwünschten Verkrautung darstellt.

In einem dritten Parzellenversuch geht es gezielt um die Förderung von Futterleguminosen am reinen Grünlandbetrieb. Dabei sollen unterschiedlichste Methoden der Kultivierung von Kleegras verglichen werden, die dem Bio-Betrieb dabei helfen sollen Stickstoff und somit Dünger in den Betriebskreislauf zu bringen.

Praxisrelevanz

Viele Bio-Grünlandflächen in Mitteleuropa haben wenig ertragreiche Bestände. In den meisten Fällen fehlen die für den Ertrag wertvollen Futtergräser. Bio-Grünlandbetriebe verfügen im Schnitt über Tierbesätze, die unter 1,5 GVE/ha liegen und so eine einheitliche intensive Nutzung nicht zulassen. Gerade die Gräser leiden unter einer intensiven Nutzung und einer der Nutzung entsprechend zu geringen Düngung. Dies ist in der Praxis vielfach der Fall und daher braucht es Strategien, die sowohl die Bestände verbessern als auch die Düngung auf den Flächen verbessert. Eine zentrale Rolle kann hier die Umsetzung einer abstuften Grünlandnutzung sein. Vielfach herrscht in der Praxis Skepsis, ob dieses System am Bio-Betrieb den gewünschten Erfolgt hinsichtlich Ertrag und Biodiversität liefern kann. Ebenso braucht es Daten zum Anbau von Kleegras am reinen Grünland, um so die Düngung über die Förderung der Leguminosen zu verbessern.