BioWeideMob: Artenreiche Weidemischungen für das niederschlagsreiche Gebiet im Alpenraum

Projektleitung

Walter Starz

Forschungseinrichtung

Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

101920

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft 

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Die Weidenutzung ist ein zentraler Bestandteil der Biologischen Landwirtschaft und auch in den Richtlinien als verpflichtendes Fütterungssystem für Raufutterverzehrer vorgeschrieben.

Weiden zählen zu den am intensivsten genutzten Beständen auf einem Bio-Grünlandbetrieb. Über die Ausscheidungen der Tiere fällt zwar viel Dünger an, doch dieser ist nicht optimal verteilt, weshalb die Bestände zwischen den Kot- und Harnstellen mit der Zeit immer schlechter werden. Im Rahmen eines Parzellenversuches soll mit unterschiedlicher Zusatzdüngungsintensität der Effekt der ergänzenden Weidedüngung mit Gülle auf die den Weideertrag sowie die Futterqualität bewertet werden.

Regelmäßig und intensiv genutzte Weidebestände besitzen nicht nur eine niedrige Aufwuchshöhe sondern zeigen als Reaktion darauf auch einen geringeren Wurzeltiefgang. Daher sind auf Standorten mit längeren Trockenphasen, Weidesysteme mit einer geringen Aufwuchshöhe klar im Nachteil. Hinzu kommt hier noch ein höherer Anteil an offenem Boden, wodurch die direkte Verdunstung von Wasser aus dem Boden zunimmt. Die klassische Kurzrasenweide, die hauptsächlich aus den eher niedrig wachsenden Untergräsern Englisches Raygras und Wiesenrispengras aufgebaut ist, fällt in Trockenperioden sehr stark im Ertrag zurück. In einem zweiten Weideversuch soll im Rahmen von Parzellen, ein Koppelsystem für Milchkühe getestet werden, wo andere Bestandszusammensetzungen überprüft werden sollen. Diese werden durch Zuchtfutterkräuter aufgewertet und es sollen Daten bereitgestellt werden, wie solche Bestände im Alpengebiet hinsichtlich Ertrag und Futterqualität abschneiden.

Schlagwörter (deutsch)

Düngung, Koppelweide, Spitzwegerich, Chicorée, Mob Grazing

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Species-rich grazing mixtures for the high-precipitation area in the Alpine region

Abstract (englisch)

Grazing of roughage eaters is mandatory in organic farming. In practice, constant adjustments to optimised management have top priority.
Over four trial years from 2023-2026, two plot trials will be carried out on the organically managed grassland farm of the AREC Raumberg-Gumpenstein in Trautenfels.
The effect of slurry fertilisation on continuously grazed sward will be tested, as well as the rotational grazing of field forage swards with dairy cows. These swards will be enhanced with cultivated forms of ribwort and chicory. The grazing will follow the mob grazing strategy and the results will provide data on how this system is suitable for dairy cows in permanent grassland.

Schlagwörter (englisch)

fertilisation, rotational grazing, ribwort, chicory, mob grazing

Projektziele

Die Weidenutzung ist ein zentraler Bestandteil der Biologischen Landwirtschaft und auch in den Richtlinien als verpflichtendes Fütterungssystem für Raufutterverzehrer vorgeschrieben.

Weiden zählen zu den am intensivsten genutzten Beständen auf einem Bio-Grünlandbetrieb. Über die Ausscheidungen der Tiere fällt zwar viel Dünger an, doch dieser ist nicht optimal verteilt, weshalb die Bestände zwischen den Kot- und Harnstellen mit der Zeit immer schlechter werden. Im Rahmen eines Parzellenversuches soll mit unterschiedlicher Zusatzdüngungsintensität der Effekt der ergänzenden Weidedüngung mit Gülle auf die den Weideertrag sowie die Futterqualität bewertet werden.

Regelmäßig und intensiv genutzte Weidebestände besitzen nicht nur eine niedrige Aufwuchshöhe sondern zeigen als Reaktion darauf auch einen geringeren Wurzeltiefgang. Daher sind auf Standorten mit längeren Trockenphasen, Weidesysteme mit einer geringen Aufwuchshöhe klar im Nachteil. Hinzu kommt hier noch ein höherer Anteil an offenem Boden, wodurch die direkte Verdunstung von Wasser aus dem Boden zunimmt. Die klassische Kurzrasenweide, die hauptsächlich aus den eher niedrig wachsenden Untergräsern Englisches Raygras und Wiesenrispengras aufgebaut ist, fällt in Trockenperioden sehr stark im Ertrag zurück. In einem zweiten Weideversuch soll im Rahmen von Parzellen, ein Koppelsystem für Milchkühe getestet werden, wo andere Bestandszusammensetzungen überprüft werden sollen. Diese werden durch Zuchtfutterkräuter aufgewertet und es sollen Daten bereitgestellt werden, wie solche Bestände im Alpengebiet hinsichtlich Ertrag und Futterqualität abschneiden.

Praxisrelevanz

Die Weidehaltung von Raufutterfressern ist in der Bio-Landwirtschaft verpflichtend vorgeschrieben. Somit haben Anstrengungen zur Optimierung der Weidenutzung eine sehr hohe Priorität in der Praxis. Die Professionalisierung des Weidemanagement ist nach wie vor ein zentrales Anliegen von Praktikerinnen und Praktikern.

Die Klimaveränderung und die damit einhergehenden längeren Trockenphasen in Mitteleuropa stellen das System aber auf neue Herausforderungen. Konnten früher die Kurzrasenweide in den niederschlagsverwöhnten Lagen Mitteleuropas ohne Probleme umgesetzt werden, so stoßt dieses in der Bio-Landwirtschaft weit verbreitete Weidesystem an seine Grenzen. Als Folge des geringen Aufwuchses daraus resultierender geringer Wurzeltiefgang trifft dieses Weidesystem besonders hart. Aus diesem Grund braucht es alternative Angebote, um die Weide besser an die geänderten Witterungsbedingungen anzupassen.