
© HBLFA Raumberg-Gumpenstein
BioSKG
Allgemeine Projektinformationen
Titel (deutsch)
Wirkung einer Schwefeldüngung auf Klee- und Luzernegrasbestände im Biolandbau des oberösterreichischen Alpenvorlandes
Titel (englisch)
Effect of sulfur fertilization on red clover and alfalfa swards in organic farming of the Upper Austrian alpine foothills
Abstract (deutsch)
Die Kultivierung von Futterleguminosen stellt eine wichtige Säule in der Biologischen Landwirtschaft zur Gewinnung von qualitativ hochwertigen Futtermitteln dar und garantiert in weiterer Folge auch eine wertvolle Quelle von Protein in der Tierernährung. In der Fruchtfolge – vor allem auch in reinen Ackerbaubetrieben - leistet Klee- und Luzernegras einen wesentlichen und wichtigen Beitrag zur Bodenverbesserung, Nährstoffversorgung und Beikrautregulierung. Darüber hinaus wird durch eine ausgeglichene Versorgung der Pflanzen mit Schwefel auch eine effiziente Verwertung von Stickstoff und somit ein gleichmäßiges Wachstum gewährleistet. Winterweizen zählt nach wie vor zu einer wichtigen Marktfrucht im Bio-Ackerbau und eine optimale Nährstoffversorgung über die Fruchtfolge bildet die Grundlage für optimale Erträge und gute Qualitäten. Wenn durch eine Schwefeldüngung des Klee- und Luzernegrases die Entwicklung und Erträge verbessert werden kann, ist auch von einer besseren N-Fixierleistung der Legumionsen auszugehen, die sich idealerweise im Rohproteinertrag des Winterweizen wiederspiegelt.
Abstract (englisch)
Moreover, it is thus ensured by a balanced supply of the plants with sulfur as well as efficient utilization of nitrogen and uniform growth. Winter wheat is still a important cash crop in organic farming and a optimal nutrition by crop rotation is the basis for optimum yields and good qualities. If the development and yields can be improved by a sulfur fertilization of clover and alfalfa, also a presumed better N-fixation of legumes that ideally are reflected in crude protein of winter wheat.
Schlagwörter (deutsch)
Leguminosen, Schwefel, Winterweizen, Fruchtfolge, Kleegras
Projektleitung
Daniel Lehner
Forschungseinrichtung
HBLFA Raumberg-Gumpenstein
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus
Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
Projektnummer
101154
Projektlaufzeit
-
Projektziele
Für das Wachstum, die Qualität und einen dementsprechenden Ertrag sowie effizienter Nutzung von Stickstoff ist Schwefel sehr bedeutend. Als einer von sehr wenig Nährstoffen kann Schwefel durch die Pflanze auf zwei verschiedenen Wegen aufgenommen werden. Nicht nur ausschließlich über die Wurzeln als Sulfat, sondern auch über die Blätter in gasförmiger Form aus der Luft.
Nicht nur der Trockenmasseertrag und die Aufnahme von Stickstoff, sondern auch für die Bindung von Luftstickstoff wird durch Schwefel positiv beeinflusst. Um einen optimalen Wachstumsverlauf zu garantieren, werden bis zu 60 kg Schwefel pro Hektar benötigt. Dies variiert jedoch nicht nur nach Bodentype, auch die jeweilige Witterung hat einen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Schwefel. Da insbesondere durch die Einführung der Rauchgasfilterung der Eintrag von Schwefel aus Verbrennungsprozessen über die Atmosphäre in den Boden stark zurückgegangen ist, sollte hier die entstehende Mangelsituation über eine zusätzliche Düngung ausgeglichen werden. Der positive Effekt einer Schwefelgabe lässt sich meist auch noch in der Folgekultur nachweisen in Form eines erhöhten Ertrags.
Praxisrelevanz
Berichte
Abschlussbericht
Anhänge
Dateiname
AB BioSKG ergänzt.pdf
Beschreibung
In den Ergebnissen der Untersuchungen wurde eine Reaktion auf die Düngung mit elementarem Schwefel auf die Erträge bei den Futterleguminosen Rotklee, Rotkleegras, Luzerne und Luzernegras festgestellt. Die Unterschiede waren jedoch statistisch weitgehend nicht abzusichern, obwohl sich ein eindeutiger Trend zeigte. Der Hintergrund ist, dass sich trockene und sehr warme Witterung während der beiden Vegetationsperioden negativ auf das Wachstum der Futterleguminosen auswirkte. Diese Tatsache dürfte zu einer nicht signifikanten Wirkung der Düngeranwendung geführt haben. Die Effekte der Düngung zeigten sich auch in der Nachfrucht Winterweizen. Hier zeigte sich auch ein Einfluss der jeweiligen Mischungsart auf den Ertrag. Signifikant waren die Nachwirkungen der Mischung auf den XP-Ertrag des Winterweizens. Durch den festgestellten Trend, welcher über beide Versuchsjahre festzustellen war und sich auch in der Nachfrucht zeigte, ist davon auszugehen, dass eine Düngewirkung gegeben sein dürfte, der statistische Nachweis konnte jedoch aufgrund der Witterung und der beschränkten Dauer des Versuchs nicht erbracht werden. Da Schwefel essentiell für die Stickstofffixierung zur Proteinsynthese bei Futterleguminosen ist, muss diesem Element auch in der Bio-Landwirtschaft Beachtung geschenkt werden.
Abstract (deutsch)
Futterleguminosen stellen das zentrale Element einer Biologischen Fruchtfolge dar. Schwefel erfüllt dabei wichtige Aufgaben im Kreislauf der Futterleguminosen. Einerseits um die Stickstofffixierung zu erbringen und andererseits zur Proteinbildung. Neben den Leistungen zur Fruchtfolge ist Kleegras Eiweißlieferant für Wiederkäuer und kann zum Schließen der Eiweißlücke beitragen. Da sich in den letzten Jahrzehnten die Schwefel-Immissionen aus Umweltschutzgründen reduzierten, tritt bei Kulturen wie Leguminosen teils Schwefelmangel auf. Um die Notwendigkeit einer Zusatzdüngung zu prüfen, wurde 2017-2019 in Versuchen im oberösterreichischen Alpenvorland die Auswirkung der Düngung mit Elementarschwefel auf Ertrag und Inhaltsstoffe untersucht. Geprüft wurden Düngestufen mit 40 kg/ha und 80 kg/ha Schwefel bei Rotklee, Rotkleegras, Luzerne und Luzernegras. Im ersten Jahr zeigte Luzerne mit einem Ertrag von 7.692 kg TM/ha und Luzernegras mit 7.921 kg TM/ha bei einer Düngung mit 40 kg S/ha die beste Wirkung, ohne signifikante Unterschiede zu den anderen Düngestufen. Bei Rotklee (10.213 kg TM/ha) und Rotkleegras (10.293 kg TM/ha) zeigte eine Düngung mit 80 kg S/ha die höchste Wirkung, auch nicht signifikant. Die niedrigen Erträge bei Luzerne im ersten Jahr sind auf verlangsamte Jugendentwicklung zurückzuführen, steigerten sich aber im zweiten Jahr signifikant. Die Gesamtauswertung zeigte keine statistisch abzusichernden Mehrerträge, es wurden wieder bei Luzerne mit 40 kg S/ha mit 12.039 kg TM/ha und 1.970 kg XP/ha die höchsten Werte erreicht. Auch bei Rotklee (9.297 kg TM/ha und 1.430 kg XP/ha) und Rotkleegras (9.519 kg TM/ha und 1.422 kg XP/ha) änderte sich die Reihenfolge nicht. Die Erträge bei Rotklee brachen im zweiten Jahr signifikant ein aufgrund von Trockenheit und Hitze, damit konnte die Luzerne besser umgehen. Über längere Dauer fehlende Niederschläge und hohe Temperaturen waren der Hauptgrund für das Fehlen signifikanter Unterschiede. Diese Ursachen wurden bereits in anderen Versuchen festgestellt. Ähnlich waren die Ergebnisse der Nachfrucht Winterweizen. Die getesteten Futterleguminosen hatten keinen signifikanten Einfluss darauf. Der höchste Ertrag wurde dabei nach Luzerne mit 4.510 kg TM/ha in Lambach erreicht. Der Einfluss der Leguminosenmischung auf den XP-Ertrag bei Weizen war signifikant. Dieser betrug nach Luzerne 669 kg XP/ha, nach Luzernegras 658 kg XP/ha. Nach Rotklee wurden 595 kg XP/ha erreicht und nach Rotkleegras 589 kg XP/ha.
Abstract (englisch)
Forage legumes are the central part of organic crop rotations. Sulphur fulfils important tasks in the cycle of forage legumes. On one hand to provide the desired nitrogen fixation and on the other hand for protein formation. In addition to its performance in crop rotation, clover-grass is a protein supplier for ruminants and can contribute closing the protein gap. Since sulphur emissions have been reduced in recent decades for environmental reasons, sulphur deficiency sometimes occurs in certain crops such as legumes. In order to test the necessity of supplementary fertilisation, the effect of fertilisation with elemental sulphur on yield and content was investigated in trials from 2017-2019 in the Alpine foothills of Upper Austria. Fertilisation levels of 40 kg/ha and 80 kg/ha sulphur were tested for red clover, red clover grass, lucerne and lucerne grass. In the first year, lucerne with a yield of 7,692 kg DM/ha and lucerne grass with 7,921 kg DM/ha showed the most effect with a fertilisation of 40 kg S/ha, without showing significant differences to the other fertilisation levels. For red clover (10,213 kg DM/ha) as well as red clover grass (10,293 kg DM/ha) a fertilisation with 80 kg S/ha showed the highest effect, also not significant. The low yields of lucerne in the first year were due to the slow juvenile development of the species but increased significantly in the second year. The overall evaluation did not show any statistically reliable higher yields, but again the highest values were achieved with lucerne at 40 kg S/ha with 12,039 kg DM/ha and 1,970 kg XP/ha. The order did not change for red clover (9,297 kg DM/ha and 1,430 kg XP/ha) and red clover grass (9,519 kg DM/ha and 1,422 kg XP/ha). The yields of red clover dropped significantly in the second year due to drought and heat, which alfalfa was better able to cope with. The lack of rainfall over a longer period and high temperatures were the main reasons for the lack of significant differences. These causes had already been found in other trials. Results for the subsequent crop winter wheat were similar. The tested forage legumes had no significant influence on the subsequent crop. The highest yield was achieved after lucerne with 4,510 kg DM/ha at Lambach. Influence of the forage legume mixture on XP yield of wheat was significant. This was 669 kg XP/ha after lucerne and 658 kg XP/ha after lucerne grass. After red clover, 595 kg XP/ha were achieved and after red clover grass 589 kg XP/ha.
Autor/innen
Lehner, D.