BioFieldFood: Optimierung des Anbaues von Speisekulturen im Klimagebiet des Alpenvorlandes und unter Bedingungen der Biologischen Landwirtschaft

Projektleitung

Daniel Lehner

Forschungseinrichtung

HBLFA Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

101622

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Schlagwörter (deutsch)

Leguminosen, Linsen, Kichererbsen, Trockenbohnen, Gemüse-Ackerbohne, Süßkartoffeln, Braugerste, Biologische Landwirtschaft

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Optimisation of the cultivation of food crops in the climatic region of the Alpine foothills and under conditions of organic farming

Abstract (englisch)

Two main objectives are being pursued with this project. On the one hand, the cultivation of food legumes in the more humid area of the Alpine foothills is to be tested and optimised, and on the other hand, the focus is on exploring the cultivation potential of previously uncultivated crops. The focus is on cultivating these as field crops under the conditions of organic farming.
In society, the proportion of plant-based foods is steadily increasing and the food processing industry is also looking for protein sources beyond the soybean.
In more dry arable regions, there are already well-developed cultivation systems for organic agriculture and food legumes. For the more precipitation-rich area of the Alpine foothills, their cultivation is still less widespread and further optimisation of cultivation and variety selection is needed to cultivate reasonably well under organic conditions.
On the other hand, the warm climate in the basically precipitation-rich regions of the Alpine foothills also brings new crops into play, such as the sweet potato. Especially as an organic product, this crop now plays a very important role on the domestic market. The food trade would like to see a significant expansion of the cultivation of this crop, as it is often necessary to fall back on non-Austrian organic products. Especially with these new crops, variety tests and trials of cultivation methods are an essential point to promote cultivation in advisory services and in practice.
The cross-border cooperation with Bavaria is a practical implementation of the research cooperation agreement between the two countries. This takes into account the long-standing wish of both ministries to implement active research cooperation between the two countries. To this end, a new agreement between the two states is to be reached at the ministerial level (Köstinger and Kaniber). Within the framework of this project, trials with lentils in mixed cultivation, a variety screening of dry beans, chickpeas and white lupin under the climatic conditions of the precipitation-rich Alpine foothills are to be carried out in cooperation with the LfL in Bavaria. The aim is to cultivate these crops as raw materials for food processing.
In addition to the cooperation with the LfL, there is also another cooperation with Arche Noah (trials with faba beans in cooperation with Saatzucht Gleisdorf and BOKU) as well as with the Boden.Wasser.Schutz.Beratung of Upper Austria (malting barley).

Projektziele

Mit diesem Projekt werden zwei wesentliche Ziele verfolgt. Zum einen soll der Anbau von Speisleguminosen im klimatisch feuchteren Gebiet des Alpenvorlandes erprobt und optimiert werden und zum anderen steht die Auslotung des Anbaupotentiales von bisher nicht angebauten Kulturen im Fokus. Dabei liegt der Schwerpunkt darauf, diese als Feldkulturen zu führen und unter den Bedingungen der Bio Landwirtschaft zu kultivieren.
In der Gesellschaft nimmt der Anteil pflanzlicher Nahrungsmittel stetig zu und auch die Lebensmittelverarbeitende Industrie ist auf der Suche nach Proteinquellen jenseits der Sojabohne.
In den eher trockenen Ackerbauregionen gibt es schon gut entwickelte Anbausysteme für die Bio Landwirtschaft und Speiseleguminosen. Für das eher niederschlagsreiche Gebiet des Alpenvorlandes ist deren Kulturführung noch weniger verbreitet und es bedarf einer weiteren Optimierung von Anbau und Sortenwahl einigermaßen gut unter Bio Bedingungen kultiviert werden sollen.
Auf der anderen Seite bringt das wärme Klima in den grundsätzlich niederschlagsreichen Regionen des Alpenvorlandes auch neuartige Kulturen, wie die Süßkartoffel, ins Spiel. Gerade als Bio Produkt spielt diese Kultur mittlerweile eine sehr große Rolle am heimischen Markt. Von Seiten des Lebensmittelhandels ist eine deutliche Ausweitung des Anbaues dieser Kultur sehr erwünscht, da vielfach auf nicht österreichische Bio Ware zurückgegriffen werden muss. Gerade bei diesen neuen Kulturen sind Sortenprüfungen und Testungen von Anbaumethoden ein wesentlicher Punkt, um in der Beratung und der Praxis den Anbau zu forcieren.
Die länderübergreifende Kooperation mit Bayern stellt eine praktische Umsetzung der Forschungs-Kooperationsvereinbarung beider Länder dar. Dabei wird dem schon langjährigen Wunsch beider Ministerien Rechnung getragen eine aktive Forschungskooperation beider Länder umzusetzen. Hierzu soll es auch auf Ministerinnen-Ebene (Köstinger und Kaniber) zu einer neuerlichen Vereinbarung beider Länder kommen. Im Rahmen dieses Projektes sollen in Kooperation mit der LfL in Bayern Versuche mit Linsen im Gemengeanbau, ein Sortenscreening von Trockenbohnen, Kichererbsen und Weißer Lupine unter den Klimabedingungen des niederschlagsreichen Alpenvorlandes durchgeführt werden. Dabei ist das Ziel, diese Kulturen als Rohstoffe für die Lebensmittelverarbeitung zu kultivieren.
Neben der Kooperation mit der LfL finden im Rahmen dieses Versuches noch eine weitere Kooperation mit der Arche Noah (Versuche mit Puffbohnen/Speise-Ackerbohnen in Zusammenarbeit mit Saatzucht Gleisdorf und der BOKU) sowie der Boden.Wasser.Schutz-Beratung des Landes OÖ/LK OÖ (Versuch zu Braugerste) statt.

Praxisrelevanz

Die Ernährung der Menschen in den westlichen Ländern ist einem Wandel unterzogen. So ist aktuell bereits ein Rückgang des Fleischkonsums zu erkennen und auch die Prognosen gehen von einer stetig steigenden Nachfrage nach pflanzlichen Nahrungsmitteln bzw. daraus hergestellten Fleischersatzprodukten aus. Dieser Trend ist auch in Österreich analog erkennbar.
Diese Entwicklung wird auch von vielen Verarbeitern aus der Lebensmittelproduktion gesehen und die Nachfrage von Eiweißpflanzen abseits der Sojabohne wird immer stärker. Gerade in der Bio-Landwirtschaft geht der Trend zu reduziertem Kraftfuttereinsatz in der Wiederkäuerfütterung. Somit ergeben sich für Bio Betriebe interessante Möglichkeiten um neue Kulturen in die Fruchtfolge zu integrieren. Dabei ist zu berücksichtigen, dass gerade Speisekulturen deutlich höhere Deckungsbeiträge für die Betriebe bereitstellen und dadurch zur finanziellen Absicherung der Betriebe einen positiven Beitrag leisten können.
Typische Speiseleguminosen wie Linsen wurden bisher hauptsächlich in trockenen Klimaräumen kultiviert und bei der Kulturführung in niederschlagsreicheren Regionen wie dem Alpenvorland bedarf es einer Optimierung des Anbaues. Hier ist gerade die Regulierung des Beikrautes eine große Herausforderung bei konkurrenzschwachen Kulturen wie beispielsweise der Linse oder Kichererbse.
Die Klimatische Veränderung macht es auch möglich, bisher nicht in Österreich kultivierbare Pflanzen, anzubauen. So braucht es noch zahlreiche Informationen zu neuartigen Kulturen wie der Süßkartoffel, wie ein großflächiger Feldanbau möglich und sinnvoll ist.