© HBLFA Raumberg-Gumpenstein; Sarah Massak
Wärme aus Mist
Beim Lagern von Festmist kommt es zur Selbsterwärmung des Miststapels. Aufgrund der mikrobiologischen Aktivität (thermophile Bakterien) steigt die Temperatur innerhalb des Miststapels auf um die 70° C an. Ziel des Projektes war die kontrollierte Nutzung der Abwärme aus dieser Heißrottephase. Dazu wurden Betonblöcke als Wärmetauscherelemente verwendet, die mit wasserführenden Heizungsrohren ausgestattet sind. Durch die Erhitzung des Betonkörpers wird das Wasser in den Heizungsrohren erwärmt, was zur Aufheizung eines Wasserspeichers führt. Nach Ermittelung des maximal möglichen Wärmeertrages wurde über die weitere Verwertung dieser Wärmemenge diskutiert. Da die Mistheizung einem Niedrigenergiesystem (ca. 30°C kontinuierliche Wärmelieferung) entspricht, könnte die Installation einer Sole/Wasser-Wärmepumpe zur Anhebung der angelieferten Wärme oder die Installation einer drehzahlgesteuerten Pumpe zur Reduktion der Flussgeschwindigkeit des Trägermediums sinnvoll sein. Im Zuge des Projektes MODAB (2016-2017) wurde am Standort Thalheim/Wels des Institutes für biologische Landwirtschaft und Biodiversität der Nutztiere, gemeinsam mit einem modularaufgebauten Bio-Abferkelstall, eine Mistheizung errichtet. Ziel der hier beschriebenen wissenschaftlichen Tätigkeit war es herauszufinden in welchem Ausmaß die, während der Heißrottephase entstehende hohe Temperatur im Stallmist für die Beheizung der Ferkelnester genutzt werden kann. Die Ergebnisse zeigen, dass zu mindestens 10 % der benötigten Wärmelesitung über einen Mistreaktor gewonnen werden können.