Zuckerrübe auf einer Feuchtschwarzerde in Direktsaat

© Gernot Bodner

Pflanzenbauliche und züchterische Strategien zur Optimierung der Wassernutzungseffizienz von Zuckerrüben

Die Zuckerrübe stellt in Europa die wichtigste Grundlage für die Produktion von Zucker dar und bedeckt im etwa 1,8 % der europäischen Ackerfläche, wobei die Produktionsgebiete von feuchten ozeanischen bis zu semi-ariden kontinentalen und mediterranen Klimaräumen reichen. Trotz der Eignung der Zuckerrübe für den Anbau in wasserlimitierten Regionen ist zu erwarten, dass die Risiken trockenheitsbedingter Ertragsverluste mit dem Klimawandel zunehmen werden.


Im Projekt „Optibeet“ wurden daher Möglichkeiten zur Erhöhung der Ertragssicherheit im Zuckerrübenanbau unter pannonischen Trockenbedingungen untersucht. Im Vergleich zu den jahresbedingten Schwankungen der Zuckerrübenerträge in Österreich von etwa 11 % können durch Managementanpassung Ertragssteigerungen zwischen 5 % und 27 % erzielt werden. 


Die Effektivität der im Projekt geprüften Maßnahme nahm in folgender Reihung ab: Bewässerung > Bodenbedeckung > Sorte. Als statistisch nicht signifikant erwiesen sich der Vergleich von Zwischenfrucht vs. Schwarzbrache sowie unterschiedliche Stickstoffdüngehöhen. Eine Bewässerungsmöglichkeit stellt damit die effektivste Maßnahme zur Sicherung der Erträge dar, wobei durch gezielte Steuerung auch bei reduzierter Wassermenge eine weitgehende Ertragssicherung gewährleistet werden kann. Als besonders wichtig für das österreichische Trockengebiet erwies sich die Reduktion unproduktiver Wasserverluste über Evaporation durch eine möglichst vollständige Mulchbedeckung des Bodens. Die untersuchten Sorten zeigten Unterschiede in morphologischen (Wurzel) und physiologischen (Stomata) Pflanzenmerkmalen mit biologischer Relevanz für Trockenstressresistenz, wobei die daraus erwartbaren Ertragsvorteilung unter Feldbedingungen nicht immer realisiert werden können. 


Besonders das Ziel eine besseren Wurzel-Managements zur optimalen Anpassung an Trockensituationen erfordern methodische Weiterentwicklung, wie die im Projekt gezeigte Nutzung von Wasserisotopen, um ein effizientes Instrument zur Bewertung von Management- und Züchtungsfortschritten in der Wassernutzung zu erhalten. Neben den untersuchten agronomischen und züchterischen Maßnahmen bedarf es auch geeigneter Rahmenbedingungen, um innerhalb der naturräumlich äußerst diversen Voraussetzungen eines offenen Marktes sowie unter den Herausforderungen der Klimawandelanpassung und den Anforderungen des Klimaschutzes die heimische Rübenproduktion in Zukunft zu sichern.

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