© Katharina Hristoforoglu
Mykorrhiza - Einsatz von Mykorrhizapilzen an in vitro vermehrten Gehölzen
Bevor das DaFNE –Projekt gestartet wurde, konnten bereits in Vorversuchen erste Erfahrungen mit Mykorrhizapilzen an Pflänzchen aus In-vitro-Kultur gemacht werden. Den Anstoß dazu gab eine spontane Mykorrhizierung im Reagenzglas. Über die Versuchsjahre hinweg beurteilt, kann bei der Mostbirne folgende Aussage getroffen werden: 89 % Bewurzelungserfolg bei der Kontrolle mit durchschnittlich 3 Hauptwurzeln pro Pflanze führte zur Schlussfolgerung, dass bei der Mostbirnensorte ‘Grüne Pichlbirne‘ keine Beimpfung mit Mykorrhizapilzen notwendig ist. Als am besten geignete Bewurzelungsmethode erwies sich eine In-vitro-Pulsbehandlung der Mikrosteckling mit IBA. Diese wurden nach Wachstumszunahme, jedoch bereits vorm Auftreten von Wurzeln in Perlite akklimatisiert. Die eigentliche Wurzelausbildung erfolgte erst in der Akklimatisierung. Andere Beobachtungen wurden bei der Elsbeere (Sorbus torminalis) gemacht, die sich sowohl in der In-vitro-Kultur als auch Akklimatisierung als äußerst schwierig erwies. Nach der Beimpfung zeigte sich der große Unterschied zur Kontrolle in der Ausbildung eines Wurzelballens. Ohne Mykorrhizapilze bildetet sich kein Wurzelballen aus, hingegen bei der Beimpfung mit INOQ Forst und INOQ Top zu 40% und 22%. Ein umfassender Beimpfungsversuch mit Weiterkultivierung im Glashaus wurde bei der Citrussorte ‘Limonade‘ (Citrus meyeri x paradisi) durchgeführt. Im Gegensatz zur Elsbeere und Mostbirne erfolgte die Ausbildung von Wurzeln bereits in vitro. Nach der Beimpfung konnten deutliche Unterschiede zwischen der Kontrollbehandlung und INOQ Top und INOQ Forst erzielt werden. In der Anzahl der Hauptwurzeln konnten bei der Kontrolle weniger oder geringfügig mehr (Subklon 21) induziert werden. In der Anzahl der Seitenwurzeln wurden bei der Kontrolle bei allen 4 Subklonen weniger Wurzeln als bei INOQ Forst und INOQ Top ausgebildet. Die Wuchshöhe der Kontrollen war zum Bonitierungszeitpunkt 11.11.2021 - während der Kultivierung im Akklimatisierungsraum – im Vergleich zu den Versuchsvarianten geringer, die Blätter gelblich.