Das Bild repräsentiert eine alte Dauerwiese (Fuchsschwanzbestand) mit hohem Ertragspotential auf einem günstigen Standort.

© HBLFA Raumberg-Gumpenstein

Langzeitauswirkungen differenzierter Bewirtschaftungsintensität von Dauerwiesen unter besonderer Berücksichtigung ökonomischer und ökologischer Effekte

Im vorliegenden Abschlussbericht wurden die zusammenhängenden DaFNE-Projekte 10143, 100080, 100844 und 101309 von einer Autorengruppe aus zwei Instituten der HBLFA Raumberg-Gumpenstein ausgewertet, um die umfangreichen Daten von Exaktversuchen auf 19 Dauerwiesenstandorten und 20 Versuchsjahren hinsichtlich langfristiger klimatischer Einflüsse und standortspezifischer Faktoren, sowie der Bewirtschaftungsintensität aus verschiedenen Blickwinkeln zu bewerten. Dabei zeigte sich, dass die über die Bundesländer verteilten Standorte große Unterschiede seitens Temperatur und Niederschlag aufwiesen. Dazu kamen deutliche klimatische Differenzen in den jeweiligen Versuchsjahren von 2002 bis 2021. Höhere Temperaturen wirkten ertragsmindernd, während höhere Niederschlagsmengen ertragsfördernd waren. Die einzelnen Standorte reagierten hinsichtlich Ertrag aber durchaus unterschiedlich auf das Klima, sowie different bei geringerer oder höherer Bewirtschaftungsintensität. Die Futterqualität der alten Dauerwiesen war deutlich von der Zusammensetzung des Pflanzenbestandes abhängig und wurde von den Standortbedingungen beeinflusst. Bei Trockenheit kam es zu keinen signifikanten Qualitätseinbußen, sondern teils zu etwas höheren Proteingehalten. Im langfristigen Trend kam es zu einer Abnahme des Leguminosenanteils um 3 %. Die pflanzliche Biodiversität war ausgehend von einem 3-Schnittsystem zwischen den Standorten sehr unterschiedlich, aber dennoch stabil, d.h. eine gewisse Unter-/Übernutzung führte nicht zu signifikant höherer oder verringerter Artenvielfalt. Nach teils hohen Sommertemperaturen und Trockenphasen waren Ertragsverluste zu beobachten, allerdings erholten sich die Dauerwiesenbestände und zeigten sich als durchwegs resilient. Aus Sicht der Ökonomie schnitt das 2-Schnittsystem in allen Berechnungsvarianten der Teilkostenrechnung günstiger ab als das 3- bzw. 4-Schnittsystem. Somit haben alte Dauerwiesen in Österreich einen großen Stellenwert, auch wenn sie nicht die höchsten Erträge und Futterqualitäten liefern. Sie sind eine sehr wertvolle Ressource für die Grundfutterversorgung von Nutztieren und für die Biodiversität, die sich auch unter den gegebenen Klimawandelfolgen als durchaus resilient erweist.

zum Projekt