Anlagenerrichtung Bleiber-Weicher-System

© HBLAWO Ruzicka

WT Obstbau 2010: Forschungsaktivitäten im Bereich Obstbau

Projektleitung

Lothar Wurm

Forschungseinrichtung

HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg

Projektnummer

100631

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Forschungsaktivitäten der HBLA Klosterneuburg zum Thema Obstanbau werden hier dargestellt.

Schlagwörter (deutsch)

Ausdünnung, Apfel, Erntetermin, Marille, Pfirsich, Zwetschke, Kirsche, Elektrofleur, Olivium

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Forschungsaktivitäten der HBLA Klosterneuburg zum Thema Obstanbau werden hier dargestellt.

Berichte

Abschlussbericht

Kurzfassung

Im Dezember 2015 wurde im Zuge der Kulturlandschaftsinitiative der LEADER Region Moststraße ein innovatives Forschungsprojekt gestartet. Die durch die HBLA und BA für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg errichtete und betreute Anlage soll wichtige Erkenntnisse für die Zukunft des Obstbaus liefern. Dafür wurden in 22 Reihen 90 hochstämmige Birnbäume und dazwischen 2.226 schnellwüchsige Apfelbäume gepflanzt und die Idee geboren, eine Bleiber-Weicher-Anlage im Rahmen eines Leader Projekts bei dem bekannten „Mostbaron“ Hans Hiebl in Zusammenarbeit mit der LEADER Region Tourismusverband Moststraße unter fachlicher Koordination der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg auszuprobieren. Bei diesem Bleiber-Weichersystem, einer Weiterentwicklung eines alten Konzeptes aus dem vorigen Jahrhundert, werden zwischen die Hochstammbirnbäume („Bleiber“) Apfelbäume auf schwächeren Unterlagen („Weicher“), sowohl in der „Bleiberreihe“ als auch zwischen den Bleiberreihen, gesetzt. Die „Weicherbäume“ sollen dann, bis die „Bleiber“ zu fruchten beginnen, in den ersten 15 bis 20 Jahren frühe Erträge sicherstellen und können dann den „Bleibern“ weichen. Die Apfelsorten auf der schwachwüchsigen, nicht standfesten Unterlage M9 fruchten schon im zweiten Standjahr und können bereits im fünften Standjahr die Vollertragsphase erreichen.

Berichtsdateien

Mostobst-Neuanlage(2).pdf

Autor/innen

Dr. Lothar Wurm

Abschlussbericht

Kurzfassung

Im Jahr 2018 bis zur Blüte 2019 wurden in einem Aprikosen-Versuchsquartier Bio-Pflanzenschutzstrategien sowie eine IP-Strategie getestet. Im vergleichsweise trockenen, warmen Jahr 2018 konnten mit Pflanzenschutzstrategien nach Bio-Richtlinien gute Ergebnisse erzielt werden. Im Jahr 2019 kam es in den Bio-Parzellen und der Kontrolle insbesondere bei den früher austreibenden Sorten wie ‘Pinkcot’ und ‘Goldrich’ zu massivem Monilia-Frühbefall, während dieser in der IP-Parzelle verhindert werden konnte. Diese Ergebnisse unterstreichen die entscheidende Bedeutung von Vorblütebehandlungen in der Bio-Pflanzenschutzstrategie bei Aprikose.

Berichtsdateien

Zusammenfassung_Wurm.pdf

Autor/innen

Dr. Lothar Wurm

Abschlussbericht

Kurzfassung

26 Marillensorten von 16 Produzenten aus 6 Ländern wurden analytisch und sensorisch geprüft. Schwerpunkt wurde auf Marillen der Klasse Extra, Kaliber AAA gelegt. Zielsetzung war, die Überprüfung der Kundenakzeptanz sowie die Erstellung eines analytischen und sensorischen Profils jeder Sorte um marktrelevante Fragestellungen besser beantworten zu können. Die Sorten Orange Rubis, Flodea und Bergeron wurden bis jetzt eher positiv, die Sorten Ninfa, Luna und Vitillo negativ beurteilt. Bergarouge, Sylvercot, Flodea, Harogem und Jumbo Cot erwiesen sich als gut lagerfähig. Pink Cot und Zebra sind stark fäulnisanfällig. Die meisten negativen Beurteilungen sind auf unreife Früchte zurückzuführen. Übergroße Kaliber werden meist auf Grund von Abpackverletzungen negativ beurteilt. Auf Grund der unterschiedlichen Reifegrade der angelieferten Proben werden 2013 zusätzlich zu den gelieferten Sorten Vergleichsproben idealen Reifzustandes mituntersucht um genauere Anhaltspunkte zur Profilerstellung zu erhalten.

Berichtsdateien

Marille-ALVA.docx

Autor/innen

Martina Kieler und Lothar Wurm

Abschlussbericht

Kurzfassung

Gesamtziel ist ein österreichweites Projekt zur Erfassung und Verifizierung österreichischer genetischer Ressourcen im Bereich Obst. Die Tätigkeit umfasst die Koordination interessierter Institutionen und Privatpersonen, die wissenschaftliche Vorbereitung diverser Projektteile (Datenbankmodelle, Sortenidentifikation, Erhaltungsmodelle) zur Abschätzung ihrer Relevanz und Aussagekraft und die Vorbereitung des Projektantrages. Die 2010 grob strukturierte Zielsetzung möglicher Erhaltungssysteme in Österreich ist unterteilt in mehrere Ausbaustufen (s. Dokument Erhaltung genetischer Ressourcen für eine nachhaltige Zukunft: Obst in Österreich, eg).

Berichtsdateien

Europom-Beitrag_2013-02-04.doc

Autor/innen

Rosner, F.G.

Besseres_Obst-Beitrag2012-11-13.doc

Autor/innen

Rosner, F.G.

ZB_GenRes_2010_fin.pdf

Autor/innen

Gantar, E.

Abschlussbericht

Kurzfassung

A) Um gegenüber Importen den Vorteil geringerer Vermarktungsdistanzen durch Vermarktung reifer geernteter Steinobstfrüchte nutzen zu können, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Lagerverluste reifer geernteter Früchte einer Sorte sollten nicht höher sein als bei hartreif geernteten Früchten und die reifer geernteten Früchte sollten deutlich besser schmecken. Weiters ist zu hinterfragen, ob schlecht lagerfähige Sorten oder geschmacklich unterdurchschnittliche Sorten überhaupt ausgepflanzt werden sollten, auch wenn sie sehr sichere und hohe Erträge leisten können. Im vorliegenden Versuch zeigte sich bei Marille, dass die Sorte Goldrich reifer geerntet praktisch gleich gut lagerfähig bleibt, aber geschmacklich signifikant besser beurteilt wird. Wird diese Sorte, die sich schon im hartreifen Zustand schön ausgefärbt und großfruchtig präsentiert, zu früh geerntet, riskiert man ein ähnliches Schicksal wie bei der Zwetschkensorte Stanley. Diese wurde solange aufgrund ihrer frühen Blaufärbung und Fruchtgröße hartreif geerntet, bis sie als geschmacklich minderwertig galt und am Frischmarkt beinahe bedeutungslos wurde. Kioto und Pinkcot hingegen werden reifer geerntet nicht besser beurteilt, sind dann aber wesentlich schlechter lagerfähig, sodass es für diese Sorten keinen Sinn macht später zu ernten. Bei den Zwetschken wirkte sich der höhere Reifegrad kaum negativ auf die Lagerfähigkeit aus und unmittelbar nach der Ernte wurden die reifer geernteten Früchte geschmacklich meist besser beurteilt. Diese Bevorzugung der reifer geernteten Früchte war aber eine Woche später nicht mehr zu bemerken. Tendenziell wurden jetzt die unreifer geernteten Früchte besser, die reifer geernteten Früchte schlechter beurteilt. Offensichtlich kann sich bei hartreif geernteten Zwetschken durch Nachreife das Aroma intensivieren, bzw. kommt es bei reifer geernteten Früchten durch Säureabbau und Aromaverlusten zu einer Verschlechterung des Geschmackeindruckes. Einen höheren Reifegrad anzustreben um den Geschmack zu optimieren macht also nur für Direktvermarkter und auch nur dann Sinn wenn die geernteten Mengen innerhalb weniger Tage vermarktet werden können. Hervorragenden Geschmack als Vermarktungsargument zu nutzen kann bei Zwetschke eher durch Spezialisierung auf ein Angebot geschmacklich überdurchschnittlich guter Sorten erreicht werden. Bei Pfirsich wiederum ist das Risiko durch Einlagerung reiferer Früchte massive Verluste in Kauf nehmen zu müssen bei einigen Sorten so hoch, dass mögliche geringe Vorteile in punkto Geschmack diese sicher nicht aufwiegen können. Dies trifft etwa auf Royal Glory, Royal Gem, INRA GF 6444, Princess, Mireille und Royal Pride zu. Bei Royal Majestic, INRA 5968, Redhaven, Royal Lee, Royal Jim und Poysdorfer Weingartenpfirsich wäre dieses Risiko zwar gering, geschmackliche Vorteile ergeben sich durch höheren Reifegrad aber nur bei Redhaven. Wie bei Zwetschke dürfte bei Pfirsich eine risikolosere Art sich durch besondere innere Fruchtqualität am Markt von Mitbewerbern abzuheben sein, nur geschmacklich hervorragende Sorten zu vermarkten. Leider neigen gerade diese Sorten wie Princess, Royal Lee, Royal Jim und Royal Glory überdurchschnittlich stark zu Verlusten während der Kurzzeitlagerung bzw. während des Vermarktungszeitraumes. B) Händische Ausdünnung ist zu einer Standardmaßnahme der qualitätsorientierten Marillenproduktion geworden, und auch bei Kirschen wird trotz des hohen Aufwands immer häufiger per Hand ausgedünnt. In diesem Projekt wurden bei Steinobst verschiedene Ausdünnungsvarianten mittels Handgeräten (Elektrofleur und Olivium), mit Handausdünnung und einer nicht ausgedünnten Kontrolle hinsichtlich Fruchtgröße, Ertragstabilität und Kostenaufwand bei Marille und Kirsche verglichen. Das Handgerät Electrofleur führte bei Marille und Kirsche zu der erwünschten Fruchtgrößensteigerung. Die starke Ausdünnung bewirkte allerdings eine beträchtliche Gesamtertragsreduktion bei Kirschen. Die Zeitmessungen für den Aufwand und die Kosten erfolgten an 10-jährigen Marillenspindelbäumen im Vollertrag. Für den Einsatz der elektrischen Ausdünnungsvarianten musste nur rd. ein Drittel der Zeit aufgewendet werden, als bei händischer Ausdünnung (60 Arbeitsstunden zu 200 Arbeitsstunden). C) Sowohl bei Marille als auch Kirsche wurde mittels Ausdünnung der gewünschte fruchtgrößenfördernde Effekt erreicht. Besonders wirkungsvoll war das bei beiden Kulturen getestete Elektrofleur-Gerät. Bei Marille wurde die durch Ausdünnung verringerte Fruchtzahl durch die Fruchtgrößenzunahme beinahe kompensiert, sodass nur eine geringfügige Ertragsminderung in Kauf genommen werden musste. Bei Kirsche war es offensichtlich bei Kordia und Merchant zu einer zu starken Reduktion der Blütenzahl und letztendlich auch zu einer massiven Ertragsminderung gekommen. Allerdings sollte eine zu starke Ausdünnung bei älteren, großkronigeren Bäumen leichter zu verhindern sein als bei den jungen noch nicht voll entwickelten Versuchsbäumen. Zudem wurde das Ergebnis bei Summit durch Vogelfraß verfälscht. Die erhöhte Platzneigung nach Blütenausdünnung speziell bei Kordia, Merchant und Summit ist wohl auf die höhere Empfindlichkeit größerer Früchte zurückzuführen. Die bei Marille an zehnjährigen Spindeln im Vollertrag durchgeführten Zeitmessungen bestätigen auch das massive Zeiteinsparungspotential der mechanischen Ausdünnungsmethoden von ca. 60 Akh zu ca. 200 Akh bei händischer Ausdünnung. Der Zeitersparnis bei verbesserter äußerer Fruchtqualität bzw. größeren Früchten durch mechanische Blütenausdünnung steht allerdings das höhere Spätfrostrisiko aufgrund des frühen Ausdünnungstermins zur Vollblüte entgegen.

Berichtsdateien

Abschlussbericht_Steinobst_Lagerversuch_10.doc

Autor/innen

Wurm, L.

Abschlussbericht_Steinobstausduennung_10.doc

Autor/innen

Wurm, L.