Tourismus in Österreich: Auswirkungen von COVID-19 auf die österreichische Tourismus- und Freizeitwirtschaft

Projektleitung

Oliver Fritz

Forschungseinrichtung

Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung

Projektnummer

101733

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Die COVID-19 Pandemie, die zu Beginn des Jahres 2020 auch Europa erfasste, hat den Tourismus und Teile der Freizeitwirtschaft besonders hart getroffen: Behördlich verordnete Betriebsschließungen, internationale Reisebeschränkungen und eine dementsprechend stark reduzierte Nachfrage haben die wirtschaftlichen Möglichkeiten vieler Unternehmen wesentlich beeinträchtigt. Im vorliegenden Projekt wird die Entwicklung des Tourismus und der Freizeitwirtschaft in der Pandemie und danach analysiert und mit den Kennzahlen vor der Krise verglichen, um das Ausmaß der durch die Pandemie verursachten wirtschaftlichen Auswirkungen abschätzen zu können. Schlussfolgerungen zur Zukunft der österreichischen Tourismus- und Freizeitwirtschaft nach der Pandemie und notwendige Anpassungen zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit schließen die Forschungsarbeit ab.

Schlagwörter (deutsch)

Freizeitwirtschaft, COVID-19, Tourismus, Satellitenkonten

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

The Impact of COVID-19 on the Tourism and Leisure Economy in Austria

Abstract (englisch)

The COVID-19 pandemic, which also hit Europe at the beginning of 2020, has hit tourism and parts of the leisure industry particularly hard: Government-imposed closures, international travel restrictions, and a correspondingly sharp reduction in demand have significantly impacted the economic opportunities of many businesses. In this project, the development of tourism and the leisure industry during the pandemic and afterwards is analyzed and compared with the key figures before the crisis in order to estimate the extent of the economic impact caused by the pandemic. Conclusions on the future of the Austrian tourism and leisure industry after the pandemic and necessary adjustments to maintain competitiveness conclude the research.

Schlagwörter (englisch)

Leisure industry, Satellite Accounts, COVID-19, Tourism industry

Projektziele

Das Projekt umfasst zum einen jährliche Analysen und Berichte zur aktuellen Entwicklung der österreichischen Tourismus- und Freizeitwirtschaft seit Beginn der Pandemie im Jahr 2020, zum anderen eine Betrachtung der Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die Tourismus- und Freizeitwirtschaft über den gesamten Zeitraum 2020 bis 2023. Sowohl bei den jährlichen Berichten wie auch im abschließenden Bericht zu Projektende sollen diese Auswirkungen sowohl quantitativ wie auch qualitativ erfasst und beschrieben werden.

Im Detail werden somit folgende Projektziele verfolgt:

  1. Jährliche Analyse der Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die österreichische Tourismuswirtschaft für die jeweiligen Berichtsjahre 2020-2023.
  2. Jährliche Analyse der Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die österreichische Freizeitwirtschaft für die jeweiligen Berichtsjahre 2020-2023.
  3. Gesamtanalyse der Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die österreichische Tourismus- und Freizeitwirtschaft für den Zeitraum von 2020 bis 2023.
  4. Ableitung von Schlussfolgerungen zur Zukunft der Tourismus- und Freizeitwirtschaft nach der Pandemie und Erarbeitung von Empfehlungen zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit.

Praxisrelevanz

Der Tourismus in Österreich ist ein wichtiger Wirtschaftsbereich, was sich anhand verschiedener Kennzahlen manifestiert: Im Jahr 2019 beliefen sich die Gesamtausgaben für Urlaubs- und Geschäftsreisen sowie Verwandten- und Bekanntenbesuche auf eine Größenordnung von 37,65 Mrd. Euro, woraus sich (direkt und indirekt) eine Wertschöpfung von 29,74 Mrd. ergab. Der Tourismus allein trägt somit 7,5% zur gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung bei, die Freizeitwirtschaft ist in etwa ebenso bedeutend. Zudem sind beide Bereiche wichtige Arbeitgeber für Menschen in Österreich.

Neben der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung ist vor allem auch die regionale Bedeutung des Tourismus zu erwähnen: In vielen, für andere Wirtschaftszweige eher ungeeigneten Regionen, trägt der Tourismus wesentlich zum Erhalt der Lebensgrundlagen bei und kann somit als eines der wichtigsten "Instrumente" der Regionalpolitik bezeichnet werden.

COVID-19 hat der jüngeren Erfolgsgeschichte des österreichischen Tourismus, der sich vor allem seit der Wirtschafts- und Finanzkrise überaus dynamisch entwickelt hat, ein jähes Ende gesetzt. Erste Schätzungen gehen davon aus, dass 2020 mehr als 30% der touristischen Wertschöpfung verloren gingen. Auch viele Bereiche der Freizeitwirtschaft (Sport, Kultur etc.) litten unter der Pandemie.

Eine genauere Abschätzung des durch die Pandemie verursachten gesamtwirtschaftlichen Schadens in den Jahren 2020 und 2021 sowie des "Rebound"-Effekts, der für 2022 zu erwarten ist, stellt einen wichtigen Bestandteil einer ex-post Betrachtung der wirtschaftlichen Aspekte der Pandemie dar. Eine solche Analyse ist eine unabdingbare Voraussetzung dafür, die Erholung und weitere Entwicklung des Tourismus und der Freizeitwirtschaft von öffentlicher Seite aus mit geeigneten Instrumenten zu begleiten und notwendige Anpassungsschritte für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit zu planen und durchzuführen.