TESTOPS: Endanschläge von Fahrersitzen

Projektleitung

Ewald LUGER

Forschungseinrichtung

Direktion FJ-BLT

Projektnummer

10587

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Unter Leitung des Institutes für Sound and Vibration Research der Universität Southampton wurden während des dreijährigen Projektes Fahrersitze für vier verschiedene Typen von Off-Road-Fahrzeugen untersucht und optimiert. Frankreich konzentrierte sich schwerpunktmäßig auf Sitze für Gabelstaplerfahrzeuge, Großbritannien auf Sitze für Erdbewegungsmaschinen, Schweden für Forstfahrzeuge und Deutschland auf Fahrersitze für landwirtschaftliche Traktoren.
Bei vielen Fahrersitzen der angeführten Fahrzeuge treten mehr oder weniger oft Endanschläge des Fahrersitzes, etwa beim Durchfahren eines Schlagloches auf einem Feldweg, auf. Insbesonders harte Schläge können zu gesundheitlichen Schäden der Fahrer führen. Um harte Endanschläge wirksam vom Fahrer fern zu halten, sind harte Dämpfer erforderlich. Diese bieten aber nur einen geringen Sitzkomfort. Fahrersitze mit weichen Dämpfern bieten hingegen einen besseren Sitzkomfort, neigen aber zu Endanschlägen. Die Optimierung der Fahrersitze in Hinblick auf keine Endanschläge auch bei gutem Sitzkomfort war Ziel dieses Projektes.

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2000

Kurzfassung

Verschiedenste Traktorsitze wurden auf den beiden an der BLT vorhandenen Prüfbahnen, der 100 m langen Holperbahn und der 35 m langen Holperbahn, einer speziell für dieses Projekt angefertigten Testops-Prüfbahn, einer Testbahn mit Einzelschwelle zur Simulation der Überfahrt über Bahngeleise etc. und auf natürlichen Feld- und Forstwegen hinsichtlich der auftretenden Schläge bzw. Beschleunigungen untersucht. Dabei wurden die Prüfparameter, insbesondere die Fahrgeschwindigkeit, solange geändert, bis bei einem Durchlauf mehrere Endanschläge auftraten. Anschließend wurden mehrere Messfahrten mit unterschiedlichen Sitzarten, Sitzeinstellungen und Geschwindigkeiten durchgeführt. Durch diese Arbeiten konnte zunächst der technische Ist-Stand der Endanschlagscharakteristik eines konventionellen Traktorsitzes ermittelt werden. Anschließend erfolgte eine Optimierung der Sitze bezüglich der Endanschläge. Im Jahr 2000 konnte mit abschließenden Messungen, sowohl an konventionellen oder Originalsitzen, als auch an modifizierten bzw. optimierten Sitzen gezeigt werden, dass es im Bereich der Traktorfahrersitze durch dieses Projekt gelungen ist, den Sitzkomfort im Bezug auf Endanschläge des Fahrersitzes zu verbessern. Besserer Komfort bedeutet auch einen besseren, aufwändigeren und damit auch teureren Sitz. Die Höhe dieser Mehrkosten wird für die kurzfristige Verbreitung dieser bezüglich Endanschläge optimierten Traktorfahrersitze, oder generell der optimierten Sitze der untersuchten Off-Road-Fahrzeuge mit entscheidend sein. Die im Rahmen des Projektes gewonnenen Erfahrungen, Modelle zur Vorausberechnung der Sitzeigenschaften, möglichen Grenzwerte, Prüfverfahren etc., sollen in zukünftige Standards und Normen für Fahrzeugsitze einfließen.