Steinobst: Einfluss von Unterlage, Sorte und Erziehungssystemen auf die vegetative und generative Entwicklung sowie Bestandessicherheit bei Steinobst

Projektleitung

Lothar Wurm

Forschungseinrichtung

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Projektnummer

10069

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Sorten- und Unterlagenzüchtung haben im Zusammenspiel mit neuen Erziehungs- und Pflegetechniken zu einer rasanten Weiterentwicklung des Steinobstanbaues geführt. Unterschiede im Ertragsverlauf neuer und traditioneller Marillensorten, im Ertragsverlauf und in den auswirkungen auf die Baumgesundheit zweier Anbausysteme (Spindel, flexibel Hohlkrone) und in der Eigung neuer Unterlagen stehen, wie der Einfluss von unterschiedlichen Veredlungshöhen, im Vordergrund der Untersuchungen. Bei Kirsche und Zwetschke werden Spindelerziehungsvarianten sowie die Anbaueignung neuer Sorten und Unterlagen getestet. Fragen zur Baumgesundheit und zum Einfluss der Unterlagen auf den Ernährungszustand der Edelsorten spielen wie auch bei Marille eine wichtige Rolle.

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Influence of rootstock, cultivar and training system on vegetative and generative growth and crop security with stonefruit

Projektziele

Sorten- und Unterlagenzüchtung haben im Zusammenspiel mit neuen Erziehungs- und Pflegetechniken zu einer rasanten Weiterentwicklung des Steinobstanbaues geführt. Unterschiede im Ertragsverlauf neuer und traditioneller Marillensorten, im Ertragsverlauf und in den auswirkungen auf die Baumgesundheit zweier Anbausysteme (Spindel, flexibel Hohlkrone) und in der Eigung neuer Unterlagen stehen, wie der Einfluss von unterschiedlichen Veredlungshöhen, im Vordergrund der Untersuchungen. Bei Kirsche und Zwetschke werden Spindelerziehungsvarianten sowie die Anbaueignung neuer Sorten und Unterlagen getestet. Fragen zur Baumgesundheit und zum Einfluss der Unterlagen auf den Ernährungszustand der Edelsorten spielen wie auch bei Marille eine wichtige Rolle.

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2005

Kurzfassung

Im Jahr 1999 wurde in Klosterneuburg ein Anbauvergleich zwischen Spindel und Schlanke Spindel mit 6 Zwetschkensorten ausgepflanzt. Es waren die Sorten Cacaks Frühe,Cacaks Schöne, Hanita, Stanley, Tophit und Topper. Aufgrund der höheren Baumzahl konnte bei der Schlanken Spindel ein höherer Ertrag erzielt werden. Bei genauerer Betrachtung kann man feststellen, dass dieser höhere Ertrag nur durch die höhere Baumanzahl pro Hektar zu erreichen ist. Die Fruchtgröße nimmt mit höherer Pflanzendichte bedingt durch eine geringere vegetative Entwicklung und stärkere Entwicklung und stärkere Wurzelkonkurrenz ab. Die Baumzahl bei Zwetschkenneuanlagen hat von 600 Bäumen pro Hektar 1989 auf aktuell etwa 1000 Bäume zugenommen. Die höchste durchschnittliche Baumzahl war mit knapp über 1200 Bäumen pro Hektar im Jahr 2002 zu verzeichnen. Am eher schwachswüchsigen Standort Klosterneuburg ist die Spindel mit einer Pflanzdichte von 1136 Bäumen pro Hektar weitaus günstiger zu beurteilen als die Schlanke Spindel mit 2270 Bäumen pro Hektar. Bei der Schlanken Spindel ist nicht die Kulturführung das Problem, sondern die höheren Anlagenerrichtungskosten und die geringere Fruchtgröße. Die nur etwas höheren Flächenerträge rechtfertigen daher eine Umstellung auf Baumzahlen von mehr als 1000 bis 1500 Bäumen pro ha nicht. In diesem Versuch stachen die Sorten Tophit und Cacaks Schöne hervor. Besonders Tophit zeichnet sich durch gute Fruchtgöße und Fruchtqualität auch bei Ertragsniveau aus. Cacaks Schöne ist aufgrund ihres frühen, hohen und gleichmäßigen Ertragsverhalten eine Hauptsorte im österreichischen Zwetschkenanbau, eine weitere Ausweitung dieser Sorte sollte aber mit den jeweiligen Vermarktungsbetrieben abgesprochen werden. Im Rahmen eines 1999 in Klosterneuburg gepflanzten Unterlagenversuches wurden 12 unterschiedliche Herkünfte mit der Sorte Bergeron getestet. Jaspy (Goldrich statt Bergeron) und WaxWa (anderes Pflanzmaterial bzw. spätere Pflanzung) können nicht direkt mit den restlichen Unterlagen verglichen werden. Für weitere Pflanzungen mit mehr als 4m (auf guten Bödem mehr als 6m) Pflanzabstand haben sich am Versuchsstandort Julior und 29C bewährt, für engere Pflanzungen (2 bis 4m Pflanzabstand)erwiesen sich Ishtara und Citation etwas leistunsfähiger als die Standardunterlagen St.Julien GF655/2 du Torinel. Allerdings gelten Ishtara und noch mehr Citation als chloroseanfällig und anspruchsvoll in Bezug auf Bodenart, Empfindlichkeit die erst in den nächsten Jahren verstärkt hervortreten könnten. Schwächerwüchsige Unterlagen wie Pumiselekt für Dichtpflanzungen mit weniger als 2m Pflanzabstand können derzeit nicht empfohlen werden.

Berichtsdateien

BWO_012236_a.doc

Autor/innen

Lothar Dipl.-Ing. Dr. Wurm