
© HBLFA Raumberg-Gumpenstein
SmartFarmLife: Vergleich und Analyse der Synergien von Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewertungen auf Milchviehbetrieben in Österreich
Projektleitung
Markus Herndl
Forschungseinrichtung
LFZ Raumberg-Gumpenstein
Projektnummer
101310Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
Allgemeine Projektinformationen
Schlagwörter (deutsch)
Milchproduktion, Ökobilanzierung, Nachhaltigkeit, Stoffstromanalyse
Projektziele
Im Kontext der zukünftigen europäischen Agrarpolitik hängt die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Milchwirtschaft von ihrer Fähigkeit ab, sich durch die Einhaltung hoher Umweltstandards und Nachhaltigkeitsleistungen auszuzeichnen. Um eine umweltgerechte und nachhaltige Milchproduktion bewerten und weiterentwickeln zu können, gibt es Analysemethoden auf Ebene landwirtschaftlicher Betriebe. So ist das im Rahmen des Forschungsprojektes „FarmLife“ (Projektnummer 100800) entwickelte Betriebsmanagement-Werkzeug auf Basis eines Ökobilanzierungsansatzes dazu geeignet, die (Steigerung der) Effizienz landwirtschaftlicher Stoffströme auf einem Betrieb zu messen.
Die am Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL) entwickelte Methode SMART zur Bewertung der Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen und landwirtschaftlichen Betrieben analysiert umfassend (mit bis zu 330 Indikatoren) die wichtigsten Aspekte/Kriterien der Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Produktionssysteme und deren Beitrag für die Gesellschaft. Die Bewertung erfolgt qualitativ und semiquantitativ auf der ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimension der Nachhaltigkeit sowie im Bereich der Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung.
Um Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsbewertungen von landwirtschaftlichen Betrieben umfassend und daher wissenschaftlich unangreifbar durchführen sowie den Landwirt und in der weiteren Folge auch Stakeholdern umfassende Beratungsempfehlungen hinsichtlich einer umweltverträglichen und nachhaltigen Milchproduktion geben zu können, sind Synergien und Ergänzungen aus beiden Werkzeugen sehr hilfreich. Oberstes Ziel ist daher anhand von konkreten Betriebsdaten, welche aus bereits laufenden Projekten herangezogen werden, Stärken und Schwächen der beiden Methoden zu prüfen und Synergien einer gemeinsamen Anwendung aufzuzeigen. Teilziele des Projektes sind:
- SWOT-Analyse der gemeinsamen Datenerhebung und Bewertungsanforderungen sowie vergleichende Analysen und Synergienprüfung der Analyseergebnisse
- Erstellung von technischen Schnittstellen zur gemeinsamen Datennutzung
- Aufbau einer gemeinsamen Methode für Beratungsempfehlungen für landwirtschaftliche Betriebe
- Wenn möglich: Leitlinien für die Interpretation von „gemeinsamen“ (FarmLife- und SMART-) Ergebnissen und für deren Nutzung zu externen Kommunikation
Die am Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL) entwickelte Methode SMART zur Bewertung der Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen und landwirtschaftlichen Betrieben analysiert umfassend (mit bis zu 330 Indikatoren) die wichtigsten Aspekte/Kriterien der Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Produktionssysteme und deren Beitrag für die Gesellschaft. Die Bewertung erfolgt qualitativ und semiquantitativ auf der ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimension der Nachhaltigkeit sowie im Bereich der Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung.
Um Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsbewertungen von landwirtschaftlichen Betrieben umfassend und daher wissenschaftlich unangreifbar durchführen sowie den Landwirt und in der weiteren Folge auch Stakeholdern umfassende Beratungsempfehlungen hinsichtlich einer umweltverträglichen und nachhaltigen Milchproduktion geben zu können, sind Synergien und Ergänzungen aus beiden Werkzeugen sehr hilfreich. Oberstes Ziel ist daher anhand von konkreten Betriebsdaten, welche aus bereits laufenden Projekten herangezogen werden, Stärken und Schwächen der beiden Methoden zu prüfen und Synergien einer gemeinsamen Anwendung aufzuzeigen. Teilziele des Projektes sind:
- SWOT-Analyse der gemeinsamen Datenerhebung und Bewertungsanforderungen sowie vergleichende Analysen und Synergienprüfung der Analyseergebnisse
- Erstellung von technischen Schnittstellen zur gemeinsamen Datennutzung
- Aufbau einer gemeinsamen Methode für Beratungsempfehlungen für landwirtschaftliche Betriebe
- Wenn möglich: Leitlinien für die Interpretation von „gemeinsamen“ (FarmLife- und SMART-) Ergebnissen und für deren Nutzung zu externen Kommunikation
Praxisrelevanz
Milchviehbetriebe mit volatilen Produktpreisen bei – im Großteil Österreichs – gleichzeitig hohen Produktionskosten und unsicheren Zukunftsaussichten benötigen gute Beratung auf Basis fundierter Grundlagen für langfristige Entscheidungen. Gut aufbereitete Betriebskennzahlen fördern eine stabile und nachhaltige Betriebsentwicklung. Die Kennzahlen aus dem Betriebsmanagement-Werkzeug „FarmLife“ können neben der bewährten ökonomischen Betrachtung auch Auskunft zu Ressourcen-, Nährstoff- und Schadstoffmanagement geben. Diese Resultate zeigen die Effizienz des kurz-, mittel- und langfristigen Umgangs mit Betriebsmitteln auf. Die Zielerreichungsgrade zu Nachhaltigkeitszielen bzw. Ergebnisse zu einzelnen Indikatoren aus SMART zeigen den Betrieben darüber hinaus, wo sie aus gesellschaftlicher Perspektive Stärken und Schwächen sowie Verbesserungspotenziale hinsichtlich nachhaltiger Betriebsentwicklung aufweisen. Die Beschäftigung mit diesem Betriebsentwicklungspotenzial soll eine langfristige soziale/gesellschaftliche Akzeptanz ermöglichen.
Berichte
Kurzfassung
In einem Projekt der HBLFA Raumberg-Gumpenstein in Kooperation mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL Österreich) war das übergeordnete Ziel die beiden Methoden FarmLife (Bewertung der Umweltwirkungen mit einer LCA-Methodik) mit SMART (umfassende Nachhaltigkeitsbewertung in ökologischer ökonomischer und sozialer Dimension) zu vergleichen. Dabei sollten Stärken und Schwächen der beiden Methoden geprüft und Synergien einer gemeinsamen Anwendung für eine Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewertung in der Landwirtschaft aufgezeigt werden.
Dieser Methodenvergleich erfolgte anhand von konkreten landwirtschaftlichen Betrieben: Mit FarmLife erhobene Betriebsdaten wurden herangezogen und zusätzliche Erhebungen auf den gleichen Betrieben (mittels SMART) durchgeführt. Dafür wurden aus einem Betriebsnetz eines laufenden Projektes der HBLFA Raumberg-Gumpenstein im Lungau 11 landwirtschaftliche Betriebe für diese gemeinsame Bewertung ausgewählt.
Die wichtigsten Ergebnisse sind:
1. Die beiden Methoden FarmLife und SMART können in Synergie für eine umfassende Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewertung landwirtschaftlicher Betriebe eingesetzt werden.
2. Beide Methoden unterscheiden sich zwar methodisch stark, können aber durch gemeinsame Datenerhebung, Datenanalyse und Ergebnisinterpretation verknüpft und in Hinblick auf gemeinsame Ergebnisdarstellung und
-interpretation in Synergie gebracht werden.
3. Herausforderungen einer gemeinsamen Anwendung beider Methoden zeigen sich in der Datenerhebung und Dateninterpretation. Die zu erhebenden Daten müssen gut spezifiziert sein, um Datendiskrepanzen zu
vermeiden.
4. Das Beispielprojekt zeigt bei den 11 bewerteten Betrieben eine gute Übereinstimmung der Ergebnisse bei jenen Indikatoren, die in beiden Bewertungsmethoden vorkommen und hinsichtlich der funktionellen Einheit je
Hektar ausgewertet wurden. Bei der funktionellen Einheit „ernährte Person“ weichen die Ergebnisse von FarmLife und SMART zum Teil stark voneinander ab.
5. Beide Methoden in gemeinsamer Anwendung können wertvolle und bedeutsame Erweiterungen in der Beratung landwirtschaftlicher Betriebe im Hinblick auf deren Nachhaltigkeits- und Umweltperformance ermöglichen.
6. Eine breite Wirkungsanalyse von Politikmaßnahmen (Auswirkung von politischen Maßnahmen / -bündel, z.B. ÖPUL) kann über eine gemeinsame Anwendung von SMART und FarmLife durchgeführt werden und dabei
werden alle wichtigen Nachhaltigkeitsthemen in den Bereichen Soziales, Ökonomie, Ökologie und Governance erfasst. Dadurch sind ganzheitliche Aussagen unter Berücksichtigung von Trade-Offs und Synergien
(SMART) und exakten Bilanzierungen (FarmLife) möglich.