Sicherheitskriterien: Sicherheitskriterien bei Biomasse-Praxisanlagen

Projektleitung

Josef Rathbauer

Forschungseinrichtung

HBLFA für Landwirtschaft, Landtechnik und Lebensmitteltechnologie Francisco Josephinum

Projektnummer

101575

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Jedes Jahr gibt es zahlreiche Brände in Lagerräumen und bei Biomassefeuerungen. Eine systematische Erhebung und Klassifizierung der Ursachen erfolgen nicht. Im Rahmen dieses Projekts soll mit Hilfe methodischer Ansätze der Unfallanalytik die Ursachen und Hergänge von Brandunfällen bei Biomassefeuerungen genau analysiert werden. Besonders auf das Alter und den Stand der Technik der Anlagen soll im Rahmen der Erhebungen eingegangen werden.
Mittels umfangreichen Recherchen, sowie Interviews mit betroffenen Anlagenbetreibern, Sachverständigen und Einsatzorganisationen sollen mögliche Ursachen identifiziert werden.

Des Weiteren sind Untersuchungen der Funktionsfähigkeit bzw. des Verschleißes von Rückbrandschutzeinrichtungen und des Einflusses des Wechsels von Druckverhältnissen geplant. Hierbei sollen, in praktischen Versuchseinstellungen am Prüfstand, akzeptierte Lösungen zur Rückbrandsicherung nach dem derzeitigen Stand der Technik getestet und deren Funktionsweisen nach definierten Betriebsstunden evaluiert werden.

Aufbauend auf den Ergebnissen der vorgelagerten Erhebungen sollen dann in weiterer Folge Empfehlungen bzw. Optimierungen der identifizierten Problembereiche (Lagerraumbeschaffenheit, Sicherheitskomponenten, Brennstoffqualität,…) erstellt und einer möglichst breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

Das Projekt beinhaltet folgende Arbeitsschwerpunkte:

• Regelmäßige Recherche im Internet bezüglich aufgetretener Brände bei Biomassefeuerungen: Einsatzberichte von Feuerwehren, Zeitungsartikeln etc.

• Erhebung der Daten der Heizkesselbrände (Hersteller, Leistung, Baujahr, eingesetzter Brennstoff, vermutete Brandursache, geschätzte Schadenshöhe,…) mittels fragebogengestützte Interviews mit betroffenen Anlagenbetreiber, Brandsachverständigen, Sachverständigen von Versicherungen und Einsatzorganisationen

• Sichtung und Dokumentation von Bauteilen (Rückbrandeinrichtungen, etc.) auf Verschleiß und Funktion

• Überprüfung von sicherheitsrelevanten Bauteilen in Abhängigkeit von Wartungszustand und Einsatzdauer in definierten Versuchsreihen

Praxisrelevanz

Das Projekt soll einen Beitrag dazu leisten, die thermische Nutzung von Biomasse in automatisch beschickten Feuerungsanlagen zukünftig noch sicherer zu machen. Hierzu ist es Notwendig die Ursachen für die Brandunfälle genau zu analysieren und etwaige Maßnahmen und Verbesserungspotentiale abzuleiten.

Die überwiegende Mehrheit der kleinen Fernheizwerke wird von bäuerlichen Genossenschaften bzw. landwirtschaftsnahen Unternehmen geführt. Zudem kommen in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben auf Grund des Wärmebedarfes vorwiegen Hackgutfeuerungsanlagen zum Einsatz. Eine genaue Analyse der Unfallrisikos und Verbesserung der Betriebssicherheit von Feuerungsanlagen ist für land- und forstwirtschaftliche Betrieben als wesentlicher Nutzer dieser Technologie von großer Bedeutung.