ROBVEK: Robuste Wertschöpfungs- und Versorgungsketten für Agrargüter und Lebensmittel in Österreich

Projektleitung

Franz Sinabell

Forschungseinrichtung

Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung

Projektnummer

101863

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft 

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Die zuverlässige Versorgung mit leistbaren Lebensmitteln hoher Qualität ist einer der größten Erfolge einer auf Arbeitsteilung, Innovation, Wettbewerb und Unternehmertum basierenden sozialen Marktwirtschaft. In dem vorgelegten Forschungsprojekt soll mit Blick auf aktuelle Marktentwicklungen durchleuchtet werden, wie robust die Versorgung mit Lebensmitteln in Österreich ist. Dabei werden beide Aspekte der Versorgungssicherheit, also sowohl die quantitative Versorgung als auch die Leistbarkeit der Güter, entlang der Wertschöpfungskette in mehreren Arbeitspaketen beleuchtet:

  • Preistransparenz: Wie entwickeln sich die aktuellen Preise von Gütern, die für die österreichische Landwirtschaft relevant sind? Wie soll die Information dargestellt werden, damit für Landwirtinnen und Landwirte der größtmögliche Nutzen entsteht? Ein im Projekt erstelltes Portal zeigt nicht nur Preise von Agrargütern, sondern auch Preise von Vorleistungen, vor allem Energieträgern.
  • Transparenz über Mengen und Werte der Warenströme von Agrargütern und Lebensmitteln in Österreich: Welche Mengen von Agrargütern und Lebensmitteln sind in Österreich verfügbar? Welche Elemente der Wertschöpfungskette wirken zusammen und wie funktioniert die Koordination der Teilnehmer/innen der Wertschöpfungskette? Damit wird die Robustheit der Wertschöpfungskette in Österreich bestimmt.
  • Ein Dashboard zur Darstellung der Robustheit von Versorgungs- und Wertschöpfungsketten: Wie robust sind internationale Versorgungs- und Wertschöpfungsketten, die für die Lebensmittelversorgung in Österreich von Bedeutung sind? Ergebnisse dazu werden zusammen mit jenen des Arbeitspaketes 2 anhand eines Dashboards dargestellt.
  • Transparenz zur Preiserwartung: Wie werden sich die Preise von verarbeiteten und nicht-verarbeiteten Nahrungsmitteln und von wichtigen Energieträgern in den kommenden Quartalen entwickeln? Der angestrebte Output umfasst eine Methodendokumentation und einen Workflow zur quartalsweisen Aktualisierung der Preisprognosen von Agrargütern, Energieträgern und Gruppen von Nahrungsmitteln.
  • Policy Briefs zur Robustheit der Versorgungsketten: Die Agrarproduktion und die Versorgung mit Lebensmitteln ist eingebettet in ein umfassendes Regelwerk von verschiedenen Politikfeldern (z.B. Agrarpolitik, Energie- und Gesundheitspolitik). Wie gut diese Regeln geeignet sind, das Funktionieren von Versorgungsketten in Krisenzeiten zu erleichtern und zu verbessern, wird in Policy Briefs beurteilt und bewertet.

Schlagwörter (deutsch)

Lebensmittel, Versorgungssicherheit, Wertschöpfungsketten, Österreich, Stabilität

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Robust Food Supply Chains in Austria

Abstract (englisch)

The reliable supply of affordable, high-quality food is one of the greatest successes of a social market economy based on the division of labour, innovation, competition and entrepreneurship. In the research project presented, the robustness of the food supply in Austria is to be examined with a view to current market developments. Both the quantitative supply and the affordability of goods, i.e. both aspects of supply security, will be examined along the value chain in several work packages:

  • Price transparency: How do the current prices of goods relevant for Austrian agriculture develop? How should the information be presented so that farmers derive the greatest possible benefit? A portal created in the project shows not only prices of agricultural goods, but also prices of intermediate inputs, especially energy sources.
  • Transparency about quantities and values of the commodity flows of agricultural goods and food in Austria: What quantities of agricultural goods and food are available in Austria? Which elements of the value chain interact and how does the coordination of the participants in the value chain work? This is used to determine the robustness of the value chain.
  • A dashboard to show the robustness of supply and value chains: How robust are international supply and value chains that are relevant for food supply in Austria? The results are presented together with those of work package 2 on the basis of a dashboard.
  • Transparency on price expectations: How will the prices of processed and non-processed food and of important energy sources develop in the coming quarters? The targeted output includes methodology documentation and a workflow for quarterly updates of price forecasts of agricultural commodities, energy commodities and groups of food commodities.
  • Policy briefs on the robustness of supply chains: Agricultural production and food supply is embedded in a comprehensive set of rules from different policy areas (e.g. agricultural policy, energy and health policy). How well these rules are able to facilitate and improve the functioning of supply chains in times of crisis is assessed and evaluated in policy briefs.

Schlagwörter (englisch)

food, food security, value chains, Austria, stability

Projektziele

Im Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union sind unter anderem folgende Ziele der Agrarpolitik definiert:

  • die Märkte zu stabilisieren,
  • die Versorgung sicherzustellen und
  • für die Belieferung der Verbraucherinnen und Verbrauchern zu angemessenen Preisen Sorge zu tragen.

Im österreichischen Landwirtschaftsgesetz lauten die analogen Ziele folgendermaßen:

  • "... die agrarische Produktion, Verarbeitung und Vermarktung so auszurichten, dass sie imstande ist, die Marktnachfrage nach qualitativ hochwertigen, sicheren und nachhaltig erzeugten Lebensmitteln zu bedienen …" (§ 1 Abs. 3) und
  • "der Bevölkerung die bestmögliche Versorgung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und Rohstoffen zu sichern (§ 1 Abs. 6 Zb).

Die aktuelle Lage auf Agrargütermärkten und die derzeit sehr hohen Preise für Lebensmittel rücken diese Ziele in den Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit.

Das zentrale Ziel des Projektes ist, die vorliegenden Informationen, Befunde und Datenbestände zu sichten und auszuwerten, um anhand von geeigneten Indikatoren bestimmen zu können, inwieweit die Ziele der Versorgungssicherheit erreicht werden, um gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergreifen zu können. Dabei werden auch derzeit laufende Forschungsprojekte mitberücksichtigt. Die Information dazu soll allen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern, darunter auch Landwirtinnen und Landwirten, zur Verfügung gestellt werden.

Um dieses grundlegende Ziel zu erreichen, werden die folgenden Teilziele verfolgt:

  1. Schaffung einer aktuellen Internet-Präsenz zur Gewährleistung von Preistransparenz:
    Angestrebt wird eine öffentlich zugängliche Website, auf welcher in leicht zugänglicher Weise die aktuellsten Preise der Agrargüter und von wichtigen Betriebsmitteln dargestellt werden. Derzeit gibt es verschiedene Institutionen, die jeweils für ihre speziellen Zwecke Daten bereitstellen. Auf der von der EU im Rahmen eines EIP-Projektes finanzierten Website (www.landnutzung.at/preise.html) werden einige Aspekte bereits gut umgesetzt. Es gibt aber zahlreiche Daten (z.B. von der AMA, der AMA GmbH und von den Landwirtschaftskammern), die nicht integriert sind. Die Funktionalität ist ebenfalls noch verbesserbar und zwar im Hinblick auf die Individualisierung der von der Website vermittelten Daten. Es soll nach Möglichkeiten gesucht werden, ein persönliches Dashboard zusammenzustellen, das sich nach den individuellen Bedürfnissen der Nutzer und Nutzerinnen richtet. Denn nicht jede Landwirtin bzw. jeder Landwirt interessiert sich für alle Daten gleichermaßen.
  2. Entwicklung einer Methode, die bestehende Datenquellen nutzt, um Transparenz zu den in Österreich verfügbaren Mengen und den Werten entlang der Wertschöpfungskette Agrargüter- und Lebensmittel zu schaffen:
    Es liegen zahlreiche Marktdaten und administrative Daten vor, durch welche der Warenfluss entlang der Wertschöpfungskette dokumentiert wird. Diese werden allerdings zu jeweils unterschiedlichen Zwecken gesammelt und sind nicht immer direkt vergleichbar. Das Ziel ist, anhand des Beispiels der Wertschöpfungskette „Fleisch“ aufzuzeigen, wie aus landwirtschaftlichen Rohstoffen Lebensmittel werden und welche Datenbestände genutzt werden können, die die Mengenströme zeitnah und konsistent abbilden. Als Darstellungsform werden Sankey-Diagramme (mengenproportionale Flussdiagramme) vorgeschlagen, deren Daten – nach Möglichkeit – automatisch aktualisiert werden sollen. In Verbindung mit den Ergebnissen von Ziel 1 (Preistransparenz) wird herausgearbeitet, auf welchen Ebenen nicht nur Mengen-, sondern auch Wertströme dargestellt werden können. Dort wo dies nicht möglich ist, wird der Sachverhalt dokumentiert und es werden Optionen zur Verbesserung der Lage vorgeschlagen. Ein weiteres Teilziel ist herauszufinden, für welche weitere Warengruppen ähnliche Systeme entwickelt werden können und welcher Aufwand damit verbunden ist. Auf diese Weise soll – als weiteres Ziel – die Informationsbasis und die Möglichkeit der Informationsbereitstellung für die AMA gestärkt werden. Ein weiteres Teilziel ist, Ergebnisse von parallel laufenden oder zurückliegenden Forschungsprojekten bestmöglich zu nutzen, um redundante Arbeit zu vermeiden.
  3. Entwicklung eines Prototyps für ein Dashboard zur Darstellung der Robustheit von internationalen Versorgungs- und Wertschöpfungsketten, die für Österreich relevant sind:
    In diesem Teilziel soll eine Methode entwickelt werden, um die Robustheit der Versorgung mit internationalen Lebensmitteln und Betriebsmitteln für die Agrar- und Lebensmittelproduktion sichtbar zu machen. Dazu sollen ähnlich wie im Teilziel 2 bestehende Statistiken (z.B. Versorgungsbilanz, Außenhandelsbilanz) ausgewertet und anhand eines Fallbeispiels (Fleisch) gezeigt werden, in welcher Weise die Versorgung im Inland von Lieferungen aus dem Ausland abhängt. Neben landwirtschaftlichen Produkten sollen auch die verschiedenen Vorleistungen und deren Verfügbarkeit entlang der Wertschöpfungskette betrachtet werden. Als weiteres Ziel ist vorgesehen, eine Abschätzung vorzunehmen, welcher Aufwand mit der Erweiterung der erfassten Produkte und dem laufenden Betrieb eines solchen Dashboards verbunden ist.
  4. Entwicklung einer Methode zur Prognose der Inflation von Nahrungsmitteln und Energieprodukten:
    Derzeit werden Inflationsraten für Konsumgüter auf aggregierter Ebene veröffentlicht. Zur Preiserwartung von (der Gruppe der verarbeiteten und nicht-verarbeiteten) Lebensmitteln und von für die Landwirtschaft relevanten Energieprodukten gibt es keine regelmäßigen Prognosen. Um solche Prognosen zu ermöglichen, sind zunächst dazu geeignete Methoden zu entwickeln. Um eine quartalsmäßige Aktualisierung zu ermöglichen, muss einen Workflow entwickelt werden. Als weiteres Unterziel ist vorgesehen, eine Abschätzung vorzunehmen, welcher Aufwand mit der wiederholten Durchführung solcher Prognosen verbunden ist.
  5. Die Schaffung von Entscheidungsgrundlagen und Handlungsoptionen zu Themen der Versorgungssicherheit: Um dieses generelle Teilziel zu erreichen, werden zu Spezial-Themen, die mit dem Auftraggeber abgestimmt werden, Policy Briefs verfasst. Mögliche Themen sind die Darstellung der rechtlichen und ökonomischen Eingriffsmöglichkeiten der öffentlichen Hand im Fall von Versorgungsengpässen, etwa um die Abhängigkeit der Getreideversorgung von Lieferungen aus dem Schwarzmeerraum abzumildern. Als weitere Themen sollen die in den zuvor genannten Zielen erarbeiteten Ergebnisse handlungsorientiert vorgestellt werden. Damit wird angestrebt Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in der Wertschöpfungskette Agrargüter und Lebensmittel über grundlegende Sachverhalte zum Thema Versorgungssicherheit zu informieren und Handlungsoptionen aufzuzeigen.
  6. Effizientes Projektmanagement und effektive Projektumsetzung:
    Ein wesentliches Ziel des Projekts ist, dass die angestrebten Outputs zeitnah und in hoher Qualität erreicht werden. Zur Qualitätssicherung wird ein Scientific Board eingerichtet.

Praxisrelevanz

Verschiedene Akteurinnen und Akteure haben unterschiedliche Ansprüche in Bezug auf die Praxis. Anhand von verschiedenen Gruppen werden die entsprechenden Bezüge bzw. Nutzenkategorien identifiziert. Dabei stellt sich heraus, dass je nach Definition der Zielgruppe unterschiedliche Ergebnisse von besonderem Nutzen sind:

  • Landwirtinnen und Landwirte: Die Kenntnis zur Entwicklung der Marktpreise für Agrargüter und Betriebsmittel ist für Produktionsentscheidungen unerlässlich. Die Ansprüche sind dabei vielfältig. Es sollen vor allem aktuelle Preise verfügbar sein, um in Preisverhandlungen über die Marktlage informiert zu sein. Ausblicke auf künftige Preise sind ebenfalls wichtig, nicht nur für Anbauentscheidungen, sondern auch für Investitionsentscheidungen. Für die gezielte Informationssuche sollen möglichst alle relevanten Preise an einer Stelle verfügbar und leicht zugänglich sein.
  • Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in der Wertschöpfungskette Agrargüter und Nahrungsmittel: Ebenso wie Landwirtinnen und Landwirte ist diese Zielgruppe an aktuellen und leicht zugänglichen Preisinformationen interessiert. Außerdem können Informationen über die Robustheit von Liefer- und Wertschöpfungsketten für sie bei der Planung von Produktion, Lagerhaltung und Lieferbeziehungen wichtig sein. Einige Unternehmen haben eine Abteilung für Risikomanagement aufgebaut als Konsequenz der Situation im Jahr 2020. Diese Personen können von den angestrebten Ergebnissen ebenfalls profitieren.
  • Die allgemeine Öffentlichkeit: Sowohl Informationen über die Preise als auch die erwartete Preisentwicklung ist für alle Konsumentinnen und Konsumenten relevant. Die Kenntnis über die Preise in einem halben Jahr oder einem Jahr helfen dabei, bessere Konsumentscheidungen oder Entscheidungen über das Sparen zu treffen. Die Ausgabenplanung wird damit verbessert und die Resilienz der Haushalte gestärkt, mit Preisrisiken umzugehen.
  • Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in der Politik: Dieser Personenkreis interessiert sich für alle zuvor genannten Informationen. Da die Agrar- und Ernährungspolitik verschiedene Instrumente vorsieht, die zur Verbesserung der Funktionsfähigkeit der Wertschöpfungskette dienen bzw. Maßnahmen im Fall von Friktionen, ist eine zuverlässige und rasche Information über die Lage sehr wichtig. Dabei sind sowohl die Informationen über die Mengenströme wichtig, als auch jene über die damit im Zusammenhang stehenden Preise. Schließlich sagt die Verfügbarkeit wenig aus über die Leistbarkeit von Produkten. Die systematische Sichtung von Datenbeständen, die für verschiedene Zwecke gesammelt werden und ihre Bewertung im Hinblick auf die Eignung zur Messung der Robustheit von Versorgungs- und Wertschöpfungsketten befähigt öffentliche Einrichtungen auch in diesem Bereich politische Entscheidungen vorzubereiten und ihre Umsetzung zu unterstützen.

Berichte

Abschlussbericht , 31.07.2023

Kurzfassung

Die zuverlässige Versorgung mit leistbaren Lebensmitteln hoher Qualität ist einer der größten Erfolge einer auf Arbeitsteilung, Innovation, Wettbewerb und Unternehmertum basierenden sozialen Marktwirtschaft. In dem vorgelegten Forschungsprojekt soll mit Blick auf aktuelle Marktentwicklungen durchleuchtet werden, wie robust die Versorgung mit Lebensmitteln in Österreich ist. Dabei werden beide Aspekte der Versorgungssicherheit, also sowohl die quantitative Versorgung als auch die Leistbarkeit der Güter, entlang der Wertschöpfungskette in mehreren Arbeitspaketen beleuchtet: - Preistransparenz: Wie entwickeln sich die aktuellen Preise von Gütern, die für die österreichische Landwirtschaft relevant sind? Wie soll die Information dargestellt werden, damit für Landwirtinnen und Landwirte der größtmögliche Nutzen entsteht? Ein im Projekt erstelltes Portal zeigt nicht nur Preise von Agrargütern, sondern auch Preise von Vorleistungen, vor allem Energieträgern. - Transparenz über Mengen und Werte der Warenströme von Agrargütern und Lebensmitteln in Österreich: Welche Mengen von Agrargütern und Lebensmitteln sind in Österreich verfügbar? Welche Elemente der Wertschöpfungskette wirken zusammen und wie funktioniert die Koordination der Teilnehmer/​innen der Wertschöpfungskette? Damit wird die Robustheit der Wertschöpfungskette in Österreich bestimmt. - Ein Dashboard zur Darstellung der Robustheit von Versorgungs- und Wertschöpfungsketten: Wie robust sind internationale Versorgungs- und Wertschöpfungsketten, die für die Lebensmittelversorgung in Österreich von Bedeutung sind? Ergebnisse dazu werden zusammen mit jenen des Arbeitspaketes 2 anhand eines Dashboards dargestellt. - Transparenz zu Preisen: Wie werden sich die Preise von verarbeiteten und nicht-verarbeiteten Nahrungsmitteln und von wichtigen Energieträgern in den kommenden Quartalen entwickeln? Der angestrebte Output umfasst eine Methodendokumentation und einen Workflow zur quartalsweisen Aktualisierung der Preisprognosen von Agrargütern, Energieträgern und Gruppen von Nahrungsmitteln. - Policy Briefs zur Robustheit der Versorgungsketten: Die Agrarproduktion und die Versorgung mit Lebensmitteln ist eingebettet in ein umfassendes Regelwerk von verschiedenen Politikfeldern (z.B. Agrarpolitik, Energie- und Gesundheitspolitik). Wie gut diese Regeln geeignet sind, das Funktionieren von Versorgungsketten in Krisenzeiten zu erleichtern und zu verbessern, wird in Policy Briefs beurteilt und bewertet. Dabei werden die Kernergebnisse der Arbeitspakete für die breite Öffentlichkeit aufbereitet.

Berichtsdateien

ROBVEK - zusammenfassender Endbericht Version 2.pdf

Abstract (deutsch)

In diesem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse des Forschungsprojektes ROBVEK (Robuste Versorgungsketten) vorgestellt. Da das Thema sehr breit gefächert ist, wurden im Zuge der Vorbereitung des Projekts bestimmte Themenbereiche identifiziert, die einer tiefergehenden Betrachtung bedürfen. Ein wichtiges Element robuster Versorgungsketten ist die Kenntnis über das Zusammenwirken und die Koordination der beteiligten Akteurinnen und Akteure. Dazu ist Transparenz über die bestehende Struktur und die Marktsituation notwendig. Für die Koordination von Marktteilnehmern sind Preise unerlässlich. Im Zuge des Projekts wurde ein Preisportal entwickelt, das vor allem für Landwirtinnen und Landwirte die aktuelle Marktsituation darstellt und so zur Verbesserung der Transparenz beiträgt. Weiters wurde untersucht, wie aus den aktuellen Preisen an den Terminbörsen die zu erwartenden Preise zum Erntezeitpunkt wichtiger Kulturen ermittelt werden können. Zur aktuellen und vergangenen Entwicklung der Verbraucherpreise liegt umfangreiches Material vor. Prognosen über die zu erwartenden Lebensmittelpreise wurden bisher in Österreich aber noch nicht erstellt. Dazu wurde eine Methode entwickelt und ein Datenbestand aufgebaut, der Aktualisierungen erleichtert. Für die Märkte von Getreideprodukten und Schweinefleisch in Österreich wurden detaillierte Mengenflussbilanzen und -diagramme erstellt. Auch die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten wurde untersucht. Dazu wurde ein interaktives Visualisierungsportal entwickelt. Die Ergebnisse der einzelnen Arbeitspakete wurden in Berichten dokumentiert und für die breitere Öffentlichkeit in Policy Briefs zugänglich gemacht.

Abstract (englisch)

This report presents the most important results of the ROBVEK (Robust Supply Chains) research project. As the topic is very broad, certain subject areas were identified in the course of preparing the project that require more in-depth consideration. An important element of robust supply chains is knowledge of the interaction and coordination of the actors involved. This requires transparency about the existing structure and market situation. Prices are essential for the coordination of market participants. In the course of the project, a price portal was developed that presents the current market situation, especially for farmers, and thus contributes to improving transparency. The project also investigated how current prices on the futures exchanges can be used to determine the expected prices at the time of harvest for important crops. Extensive material is available on the current and past development of consumer prices. However, forecasts of expected food prices have not yet been made in Austria. A method has been developed for this purpose and a database created to facilitate updates. Detailed volume flow balances and diagrams were drawn up for the markets for grain products and pork in Austria. The dependence on international supply chains was also examined. An interactive visualization portal was developed for this purpose. The results of the individual work packages were documented in reports and made available to the wider public in policy briefs.

Autor/innen

Sinabell, F.

ROBVEK-AP4-Juli 2023_Forecasting Food Price Inflation.pdf

Abstract (deutsch)

Unsicherheit über die Fortdauer des jüngsten Anstiegs der Inflation stellt bedeutende Herausforderungen für Fachleute und

Entscheidungsträger dar. Die Dynamik der Lebensmittelpreise hat sich als wichtiger Beitrag zur Gesamtinflation herauskristallisiert und Anliegen  hinsichtlich der Verteilungseffekte sowie Implikationen für die Wettbewerbspolitik aufgeworfen. Diese Studie zielt darauf ab, zuverlässige Prognosen für fünf breite Kategorien von Lebensmittelpreisen in Österreich bereitzustellen. Zu diesem Zweck bewerten wir eine vielfältige Reihe empirischer Modelle, prüfen ihre Fähigkeit, die Inflation anhand verfügbarer Frühindikatoren vorherzusagen, und erörtern die aktuelle Aussicht. Aus akademischer Sicht untersuchen wir, inwieweit die Prognosegenauigkeit im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie abgenommen hat und besprechen die relative Leistung von Zeitreihenmodellen, Regressionsbäumen und maschinellen Lernansätzen in der Zeit vor und nach der Pandemie.

Abstract (englisch)

Uncertainty about the persistence of the recent rise in inflation poses significant challenges for practitioners and policymakers. Food price dynamics have emerged as an important contributor to headline inflation, raising concerns about distributional effects and implications for competition policy. The study aims to provide reliable forecasts for five broad categories of food prices in Austria. To this end, we evaluate a diverse set of empirical models, review their ability to predict inflation based on available leading indicators, and discuss the current outlook. From an academic perspective, we examine the extent to which the forecasting accuracy has deteriorated compared to the prepandemic period and discuss the relative performance of time series models, regression trees, and machine learning approaches in the pre-pandemic and post-pandemic periods.

Autor/innen

Josef Baumgartner (WIFO) Serguei Kaniovski (WIFO)

ROBVEK-AP4-Juli 2023_Forecasting Producers Prices for Crops .pdf

Abstract (deutsch)

Die Preise von Feldfrüchten sind für Erzeuger und Verbraucher gleichermaßen wichtig. Auf der Erzeugerseite signalisieren Preise das Ausmaß an Knappheit einer Feldfrucht. Bei einer hohen Preiselastizität des Angebots können genaue Preisprognosen für Feldfrüchte den landwirtschaftlichen Betrieben in Österreich ein wertvolles Signal für den Wechsel zu profitableren Kulturpflanzen geben. Damit wird auch die Ernährungssicherheit Österreichs gestützt. Wir wenden drei Typen von Zeitreihenmodellen auf die Erzeugerpreise von vier Feldfrüchten in Österreich an: Mahlweizen, Qualitätsweizen, Raps und Mais. Die Verwendung zusätzlicher erklärender Informationen von Terminmärkten und internationalen Organisationen verbessert die Prognosefähigkeit der Modelle. Der eingesetzte Prognosezyklus beruht auf dem jährlichen Rhythmus der Entscheidungen über Aussaat und Erntezeitpunkt für jede Feldfrucht in Österreich. Wir identifizieren die Mallows Model

Averaging-Methode (MMA) als jene mit dem kleinsten durchschnittlichen Prognosefehler. Die Prognosegenauigkeit einer kombinierten Modellprognose aus den eingesetzten Modellen schlägt im Durchschnitt die individuellen MMA-Prognosen und den Preis zeitlich passender Futureskontrakte.

Abstract (englisch)

The prices of crops are essential for both producers and consumers. On the producer side, prices indicate the level of scarcity of a crop. For agricultural businesses in Austria, accurate price forecasts for crops with high price elasticity of supply can provide valuable signals for switching to more profitable crops, thereby supporting Austria's food security. We apply three types of time series models to the producer prices of four crops in Austria: milling wheat, quality wheat, rapeseed, and corn. The use of additional explanatory information from futures markets and international organizations enhances the forecasting ability of the models. The forecasting cycle is based on the annual rhythm of decisions regarding sowing and harvesting times for each crop in Austria. We identify the Mallows Model Averaging Method (MMA) as the one with the smallest average forecast error. The forecasting accuracy of a combined model forecast from the utilized models outperforms, on average, the individual MMA forecasts and the prices of temporally matching futures contracts.

Autor/innen

Thomas Url (WIFO)

ROBVEK-AP5-Juli 2023_PB Mengentransparenz.pdf

Abstract (deutsch)

Die zuverlässige Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln ist ein zentrales Ziel der Politik. Die COVID-19-Krise hat gezeigt, welche Bedeutung Maßnahmen zur Krisenvorsorge haben. Transparenz über die Mengenströme in der Versorgungskette

sind dabei ein zentrales Element, um ihre Zuverlässigkeit und Robustheit zu stärken. Die bisher am häufigsten verwendete Statistik ist die Versorgungsbilanz. Sie liefert jedoch nur elementare Größen und gibt keinen Aufschluss über die Mengen, die entlang der teils komplexen Verarbeitungsschritte umgeschlagen werden. Über die Werte der Güter entlang der Wertschöpfungskette gibt es kaum Anhaltspunkte. Damit fällt es u.a. schwer, das wichtige Vorhaben Verluste einzudämmen, systematisch in Angriff zu nehmen. Die Analyse zu den Mengen- und Wertströmen von Agrargütern und Nahrungsmitteln bietet Einblick in die Verarbeitung von Getreide und Schweinefleisch. Sie legt zudem die Lücken offen, die geschlossen werden müssen, um ein umfassendes und zuverlässiges Bild zu erhalten.

Abstract (englisch)

The reliable supply of the population with food is a central goal of policymaking. The COVID-19 crisis highlighted the importance of crisis preparedness measures. Transparency regarding the flow of quantities in the supply chain is a crucial element to enhance its reliability and resilience. The most commonly used statistic so far has been the supply balance. However, it only provides basic information and does not reveal the quantities handled throughout the often complex processing steps. There is little information about the values of goods along the value chain, making it challenging to address important issues such as reducing losses systematically. The analysis of the quantities and values of agricultural goods and food offers insights into the

processing of grains and pork. It also uncovers the gaps that need to be addressed to obtain a comprehensive and reliable picture.

Autor/innen

Josef Hambruch (BAB), Christina Löscher (AMA), Andrea da Silva Teixera (AMA), Franz Sinabell (WIFO)

ROBVEK-AP5-Juli 2023_PB Preisportal.pdf

Abstract (deutsch)

Dieser Policy Brief fügt sich in eine Reihe von Kurzuntersuchungen, die sich mit dem Thema Landwirtschaft, Agrar- und Ernährungswirtschaft und Versorgungssicherheit beschäftigen. Die zuverlässige Versorgung mit Nahrungsmitteln ist nicht nur ein zentrales Ziel der Gesellschaft, sondern steht auch im Fokus der nachhaltigen Entwicklung. Die COVID-19-Krise hat die Bedeutung von Maßnahmen zur Krisenvorsorge sichtbar gemacht und die Transparenz über Marktentwicklungen ist ein wichtiges Element, um die Zuverlässigkeit von Versorgungsketten zu stärken. In der Landund Forstwirtschaft tätige Personen benötigen aktuelle und zuverlässige Informationen über Preise, um gute Entscheidungen zu treffen. Preise der wichtigsten Agrarund Forstgüter sowie Betriebsmittel (Energieträger, Dünger und Futtermittel) sind nun gesammelt auf der neuen Website https://preise.agrarforschung.... verfügbar, und zwar aktuelle, in der Vergangenheit beobachtete und für manche Güter auch

jene, die in der Zukunft erwartet werden.

Abstract (englisch)

This policy brief is part of a series of short studies that deal with agriculture, agri-food industry, and food security. Reliable food supply is not only a central goal of society but also a focus of sustainable development. The COVID-19 crisis highlighted the importance of crisis preparedness measures, and transparency in market developments is a crucial element to strengthen supply chain reliability. Individuals involved in agriculture and forestry need up-to-date and reliable price information to make informed decisions. Prices of key agricultural and forestry products, as well as inputs like energy sources, fertilizers, and animal feed, are now available on the new website https://preise.agrarforschung.at. This includes current, historical, and, in some cases, future expected prices.

Autor/innen

Franz Sinabell (WIFO), Karin Heinschink, Siegbert Linder (BAB)

ROBVEK-AP5-Juli 2023_Regulatorischer Kontext und Maßnahmen zur Krisenvorsorge.pdf

Abstract (deutsch)

Mit diesem Policy Brief wird eine Reihe von Kurzuntersuchungen eröffnet, die sich mit dem Thema Landwirtschaft, Agrar- und Ernährungswirtschaft und Versorgungssicherheit beschäftigen. Da Lebensmittel Güter des täglichen Bedarfs sind, müssen sie auch täglich verfügbar sein Die Versorgung muss also unterbrechungsfrei gewährleistet werden. Dies trifft jedenfalls für Grundlebensmittel zu. Bei anderen Lebensmitteln ist die ständige Verfügbarkeit weniger kritisch. Zur Versorgungssicherheit zählt neben der ausreichenden Menge auch die Gewährleistung von Sicherheit im Sinn hoher hygienischer Standards, der Freiheit von schädlichen Substanzen und von hoher Qualität. Darüber hinaus müssen Grundnahrungsmittel leistbar sein. Da zur Versorgung mit Lebensmitteln viele Vorleistungen, darunter Energieträger nötig sind, lässt sich die zuverlässige Belieferung nicht auf eine Gütergruppe oder einen Markt eingrenzen. In dem vorliegenden Policy-Brief werden der rechtliche Rahmen der EU skizziert und es werden die spezifischen Umsetzungselemente in Österreich vorgestellt, welche die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln gewährleisten.

Abstract (englisch)

This policy brief opens a series of short studies focusing on agriculture, agri-food industry, and food security. As food is a daily necessity, it must be continuously available to ensure uninterrupted supply. This is especially crucial for essential food items, while constant availability is less critical for other food products. Food security encompasses not only sufficient quantity but also safety in terms of high hygienic standards, freedom from harmful substances, and high quality. Additionally, basic food items must be affordable. Since the reliable supply of food requires various inputs, including energy sources, it cannot be limited to a specific group of goods or market. This policy brief outlines the EU's legal framework and presents specific implementation elements in Austria that ensure food security.

Autor/innen

Christian Gessl (AMA), Andrea da Silva Teixeira (AMA), Franz Sinabell (WIFO)

ROBVEK-AP5-Juli 2023_PB Inflation.pdf

Abstract (deutsch)

Dieser Policy Brief fügt sich in eine Reihe von Kurzuntersuchungen, die sich mit dem Thema Landwirtschaft, Agrar- und Ernährungswirtschaft und Versorgungssicherheit beschäftigen. Da Nahrungsmittel Güter des täglichen Bedarfs sind, müssen sie nicht nur in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, sondern auch leistbar sein. Seit dem zweiten Halbjahr 2021 hat sich eine Verteuerung von Nahrungsmittelpreise abgezeichnet und seit Mitte 2022 sind die starken Anstiege über 10% im Jahresvergleich für alle Menschen, vor allem solche mit niedrigem Einkommen, eine große Herausforderung. In dem vorliegenden Policy Brief werden die mit steigenden Nahrungsmittelpreisen einhergehenden Problemfelder beleuchtet. Anschließend wird eine kurzfristige Prognose der Preissteigerung von Nahrungsmitteln und Getränken vorgestellt: für das Gesamtjahr 2023 wird eine Inflation dieser Positionen von 11 % erwartet. Im ersten Halbjahr 2024 wird sie 6,5 % betragen. Diese Prognose wird abschließend im Hinblick auf die aktuelle wirtschaftspolitische Diskussion bewertet.

Abstract (englisch)

This policy brief is part of a series of short studies focusing on agriculture, agri-food industry, and food security. As food is a daily necessity, it must not only be available in sufficient quantity but also affordable. Since the second half of 2021, an increase in food prices has been evident, and since mid-2022, the significant annual increases of over 10% pose a major challenge for all individuals, especially those with low incomes. This policy brief sheds light on the issues associated with rising food prices. Subsequently, a short-term forecast of the price increase for food and beverages is presented: an inflation of 11% for these items is expected for the entire year 2023. In the first half of 2024, it is projected to be 6.5%. This forecast is then evaluated in light of the current economic policy discussion.

Autor/innen

Josef Baumgartner, Serguei Kanivovski, Franz Sinabell (WIFO)

ROBVEK-AP3-Juli 2023.pdf

Abstract (deutsch)

Lebensmittelsicherheit und Ernährungssouveränität sind in Europa Gegenstand intensiver Debatten geworden. Diese Konzepte beziehen sich gemeinsam auf die Stabilität und Robustheit inländischer und grenzüberschreitender Lieferketten. Diese Debatten wurden durch Ereignisse der letzten Jahre angeregt, die auf die Handelsrisiken hinweisen, denen die EU und die Länder innerhalb ihres Einflussbereichs ausgesetzt sind. Ein wichtiger Aspekt, der während dieser Diskussionen deutlich geworden ist, ist, dass Lebensmittelsicherheit nicht Autarkie bedeutet, sondern den Aufbau starker Beziehungen zu wichtigen Handelspartnern. Der Agrarsektor ist besonders von Störungen bei wichtigen Inputs wie Energie und Düngemitteln betroffen. Darüber hinaus wird auch der Handel mit Lebensmitteleinfuhren, die für die Versorgung der Menschen mit wichtigen Nährstoffen wichtig sind, beeinflusst. In dieser Studie untersuchen wir Handelsmuster für die EU27-Länder und für Österreich, wobei wir Düngemittel und essentielle Nährstoffe (wie Proteine und Kalorien) aus Lebensmitteln und Futtermitteln als Fallstudienprodukte betrachten. Durch die Zuweisung eines Risikogewichts für jedes Land untersuchen wir das Ausmaß des verkörperten Risikos bei den Importen dieser Produkte. Wir zeigen, dass die EU als Ganzes ihre Vielfalt an Handelspartnern erhöht hat, aber hauptsächlich Düngemittel mit Ländern handelt, die einem politischen Risiko ausgesetzt sind. Im Gegensatz dazu hat Österreich seine Handelsvielfalt verringert, steht vor höheren indirekten Risiken und zahlt auch einen höheren Einheitspreis für Düngemittelimporte im Vergleich zu anderen Ländern in der EU. Das Risikoprofil der Länder, die grundlegende Nährstoffe liefern, ist vorteilhafter. Allerdings dominiert nur eine geringe Anzahl von risikobehafteten Ländern den globalen Düngemittelmarkt, der ein Schlüsselbestandteil für Nährstoffe ist, weshalb die Situation nur scheinbar vorteilhafter erscheint.

Abstract (englisch)

Food security and food sovereignty have become subjects of intense debate in Europe. Together these concepts refer to the stability and robustness of domestic and cross-bor-der supply chains. These debates were stimulated by events of the past years that have highlighted the trade risks faced by the EU and the countries within its sphere. An im-portant aspect that has become evident during these debates is that food security is not about autarky, but rather building strong ties to key trade partners. The agriculture sector is especially affected by disruptions to key inputs such as energy and fertilizers. Additionally, trade of food imports, key for supplying people with core nutrients, is also impacted. In this paper we explore trade patterns for EU27 countries and for Austria using fertilizers and elementary nutrients (such as proteins and calories) from food and feed as case study products. By assigning a risk weight to each country, we explore the level of embodied risk in imports of these products. We show that while EU as a whole, has in-creased its diversity of trade partners, it is trading fertilizer mostly with countries that are at risk of political disruptions. In contrast, Austria has reduced its trade diversity, faces higher indirect risks, and also pays a higher unit price for fertilizer imports relative to other countries in the EU. The risk profile of countries supplying basic nutrients is more advanta-geous. However, because only few risk prone countries dominate global supplies of fer-tilizer which are key ingredients for nutrients, the situation is only seemingly more advan-tageous

Autor/innen

Philipp Warum, Asjad Naqvi, Franz Sinabell (WIFO) Christian Folberth (IIASA)

Projektunterlagen

ROB­VEK — Arbeits­pa­ket 2: Trans­pa­renz der ver­füg­ba­ren Men­gen von Agrar­gü­tern und Lebens­mit­teln in Österreich
Anhang in einem neuen Fenster öffnen
ROB­VEK — Arbeits­pa­ket 1: Prei­spor­tal – Ent­wick­lung, Umset­zung und Betrieb einer Web­site zur Gewähr­leis­tung von Preistransparenz
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