Hirsch vor nebelverhangenem Hintergrund

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Resilienz: Corona-Krise und land- und forstwirtschaftliche Wertschöpfungsketten – Lessons Learnt

Projektleitung

Franz Sinabell

Forschungseinrichtung

WIFO

Projektnummer

101598

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Schlagwörter (deutsch)

Resilienz, Agrarwirtschaft, Forstwirtschaft, Lebensmittelwirtschaft, Agrar- und Forstpolitik

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Corona crisis and agricultural and forestry value chains – Lessons learnt

Abstract (englisch)

The project is comprehensive and covers almost all areas within the competence of the BMLRT and beyond. The objectives of the project follow a hierarchy, which are summarized here:
One goal is the identification of early lessons learnt from the Covid 19 crisis in Austria in the field of agriculture, forestry and food industry (including gastronomy, catering).
The other goal is the development of proposals for measures to make agriculture, forestry and the food industry more resilient and at the same time support the necessary adjustments for transformation.

Primary data is collected and existing statistics are used for the investigation. In addition, data sources that have not yet been used are included to obtain scientific results.

To achieve the two goals, methods of empirical social research are applied to collect primary data. Quantitatively usable data are supplemented by findings from qualitative social research.Quantitative methods of economic research and agricultural economics are used to substantiate statements with concrete figures and to back up the results. Adequate methods of project management are used to achieve the desired objectives.

Results: The results of the analyses are a summary of lessons learnt from the Covid 19 crisis for policy makers, based on the experience of actors in the agriculture, forestry and food industry sector (including gastronomy, catering).

Projektziele

Das geplante Projekt hat drei Hauptziele mit jeweils mehreren Unterzielen. Die forschungsleitenden Fragen sind folgende:
\"Wie resilient sind die biomasse-basierten Wertschöpfungsketten in Österreich?\" und
\"Wie kann die Resilienz der biomasse-basierten Wertschöpfungsketten in Österreich gestärkt und verbessert werden?\".

Um diese Fragen zu beantworten, werden die drei folgenden Ziele verfolgt:

I) Identifizierung der ersten Lehren aus der Covid-19-Krise in Österreich im Bereich der Land- und Forstwirtschaft, der Lebensmittelwertschöpfungskette (einschließlich Gastronomie, Catering, Gemeinschaftsverpflegung) und dem Forst- und Holzcluster.
II) Schließen von Wissenslücken, die bereits vor der Covid-19-Krise sichtbar waren und deren Dringlichkeit nun evident ist.
III) Entwicklung von Maßnahmenvorschlägen, um die Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft widerstandsfähiger zu machen und gleichzeitig die notwendigen Anpassungen für die Transformation zu unterstützen.

Beim Ziel I geht es um die Identifikation der \"Resilienz\" in der Ausgangslage. Dabei werden die Stoffströme verknüpft mit den Wertströmen, und verschiedene Aspekte der Resilienz werden herausgearbeitet.

- Welche Wertschöpfungsketten mit Agrar-, sowie Forst- und Holzprodukten sind in Österreich wirtschaftlich relevant?
- Welche dieser Wertschöpfungsketten sind versorgungskritisch, wie ist deren Wertschöpfung und welche Rolle spielt dabei das Bewirtschaftungssystem (biologisch, konventionell)?
- Welche Ausprägungen der regionalen Nicht-Nahrungsmittel-Bio-Ökonomie sind in Österreich vorzufinden und wie sensitiv sind sie bezüglich simultaner Shocks (z.B. Schädlingsbefall und Unterbrechung der Lieferketten)?
- Gibt es Unterschiede in der Betrachtung, wenn man Nahrungsmittel weiter differenziert im Hinblick auf ihre wertbestimmenden Bestandteile Eiweiß oder Kohlenhydrate, Fette und Öle?

Beim Ziel II geht es um mehrere Themenblöcke:

Im Themenblock a) geht es um das Schließen von Wissenslücken in der Wertschöpfung im Nahbereich zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern:
- Wie viel und in welcher Weise werden Getreideprodukte in Österreich von den Haushalten nachgefragt?
- Welche Auswirkungen hat der Lock-Down in der Gastronomie auf regionale Wertschöpfungsketten?
- Welche Auswirkungen hat der Lock-Down in der Gastronomie auf regionale Wirtschaft (also spill-over-Effekte)?
- Wie sieht die Marktstruktur in der Systemgastronomie, der Gastronomie, im Kantinenbetrieb und im Catering aus?
- Welcher Wareneinsatz wird aus dem Ausland direkt importiert? Welcher kommt aus inländischen Lagern / Produktionsstätten?
- Welche Befunde können aus den bereits etablierten Initiativen (z.B. Netzwerk Kulinarik, Wirtshauskultur) im Hinblick auf die Verbesserung der Resilienz gezogen werden?

Im Themenblock b) geht es um das Schließen von Wissenslücken im Bereich der Direktvermarktung:
- Wie sieht die Marktstruktur der Direktvermarktung in Österreich in der Ausgangslage nach Produkten / Regionen / Zielgruppen / Märkten aus?
- Welche Strategien verfolgten Direktvermarkter zur Bewältigung der Corona-Krise von Unternehmen mit bereits bestehenden Strukturen in der Direktvermarktung?
- Wie groß ist die Neigung von bäuerlichen Unternehmen Direktvermarktung als Erwerbsquelle zu entwickeln und welche Unterstützung benötigen sie?
- Welche Rechtsformen werden genutzt, was sind die Konsequenzen für die sozialrechtliche Absicherung und wo sind die Nahtstellen zum Gewerberecht?

Im Themenblock c) geht es um die Einordnung in Rahmenbedingungen, die durch Regulierungen, die Politik, die Technologie und Präferenzen von Verbraucherinnen und Verbrauchern gegeben sind:
- Wie unterscheiden sich die Triebkräfte, die einen Einfluss auf die wichtigsten Glieder der Wertschöpfung haben, also Technologie, internationale Konkurrenz, Verbrauchererwartungen, agrar- und umweltpolitische Rahmenbedingungen?
- Gibt es Anhaltspunkte, die nahelegen, dass die Funktionsweise der Wertschöpfungskette eingeschränkt ist, da Marktmacht vorliegt und wenn ja, welche Möglichkeiten gibt es, die Funktionsfähigkeit zu verbesser?
- Wie schätzen Schlüsselkräfte in der Land- und Forstwirtschaft, den vor- und nachgelagerten Bereichen exogene Faktoren im Hinblick auf die Transformation des Wirtschaftsbereichs ein?
- Welchen Einfluss habe Begrenzungen aufgrund ökosystemarer Voraussetzungen im Hinblick auf das Produktionspotential in der Land- und Forstwirtschaft?
- Wie verändert sich die regionale Wertschöpfung und THG-Emissionen national und global, wenn vermehrt Lebensmittel aus dem Ausland bezogen werden und die Inlandsversorgung abnimmt?

Beim Ziel III geht es um die Identifikation der Abhängigkeit von Arbeitskräften:

- Wie hoch ist der Arbeits-Einsatz je nach Gut, differenziert nach heimisch / Saisonkraft aus dem Ausland?
- Wie ist der Arbeitseinsatz organisiert: Einsatz durch Eigentümer / durch unselbständig Beschäftigte / durch Leiharbeit / durch Outsourcing?
- Wie hoch ist das Automatisierungspotential zur Substitution von manueller Arbeit, welche Rolle spielen oder werden Roboter spielen?

Praxisrelevanz

Dieses Projekt bietet die Möglichkeit, mehr über den Agrarsektor und vor allem über die Verzahnung mit den vor- und nachgelagerten Sektoren in Österreich in Erfahrung zu bringen. Im Vordergrund steht die Wertschöpfung von der Vorleistung, der Produktion von land- und forstwirtschaftlichen Gütern, über deren Verarbeitung bis zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Dazu wird die agrarische Kompetenz der Forschungseinrichtungen des Bundes gebündelt mit der forstwirtschaftlichen und ergänzt um die Expertise von Institutionen mit Spezialisierungen in den angrenzenden Bereichen.

Die Bedeutung für Verbraucherinnen und Verbraucher:
Die Gewährleistung der zuverlässigen Versorgung mit Lebensmittel und die Bereitstellung von sicheren Lebensmitteln sind elementare Ansprüche und Erwartungen. Mit dem Projekt wird das Wissen über die Versorgungs- und Lieferketten verbessert und es werden jene Elemente identifiziert, in denen Engpässe beobachtet worden oder zu erwarten sind. Damit wird eine faktenbasierte Basis für eine angemessen Reaktion von Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern in der Wertschöpfungskette, den Aufsichtsorganen und der Politik geschaffen.

Die Bedeutung für Stuerzahlerinnen und Steuerzahler:
Die durch den Lock-Down in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung gehemmten Untrnehmen werden durch öffentliche Maßnahmen unterstützt. Die Wirksamkeit der eingesetzten Mittel muss beobachtet werden und gleichzeitig soll die Unterstütztung dazu beitragen, dass die Transformation des österreichischen Wirtschaftssystems erleichtert und keinesfalls gehemmt oder verzögert wird. Faktenbasierte Information und Evidenz dazu kann über dieses Forschungsprojekt geschaffen werden um somit Entscheidungsfindungen in der Zukunft zu erleichtern.

Die Bedeutung für Akteure in der Wertschöpfungskette:
Branchen, Strukturen und Voraussetzungen sind sehr unterschiedlich je nachdem welches Produkt oder welcher Markt betrachtet wird. In diesem Projekt wird erstmalig der Versuch unternommen, Mengen und Werte entlang der Wertschöpfungskette für eine Vielzehal von Produkten zu erfassen und jene Schnittstellen und Faktoren zu beschreiben, an denen es zu Friktionen kommt. Dadurch dass jede einzelne Kette aus verschiedenen Blickwinkeln (über die Querschnittsthemen) betrachtet wird, kann es gelingen Erfolgsvoraussetzungen aufzudecken und zu einem breiteren Wissen davon beizutragen.

Die Bedeutung für Akteure in der Wirtschafts-, Umwelt, Regional-, Forst-, und Agrarpolitik:
In diesem Projekt wird die gesamte Wertschöpfungskette von der Urproduktion bis zum Produkt, das Endverbraucherinnen und Endverbraucher nachfragen, betrachtet. Dabei werden auch die Produktionsweisen (biologische und konventionelle Produktion) unterschieden und die naturräumlichen Voraussetzungen berücksichtigt. Der Zugang ist territorial, es wird also die räumliche Dimension von Beginn an mit betrachtet und in jedem Arbeitsschritt sichtbar gemacht. Damit ist es möglich, für viele Politikfelder eine Bestandsaufnahme zu ermöglichen und Vorschläge für Maßnahmenempfehlungen vorzunehmen.

Die Bedeutung für die Forschung:
In diesem Projekt wird neues Wissen geschaffen und es werden Datensätze erstellt, die für weitere Zwecke verwendet werden können. Ein mögliches Ergebnis des Projektes kann sein, dass neue Informationssysteme vorgeschlagen und somit neue Datenquellen erschlossen werden, die in Zukunft für weitere Forschungsfragestellungen verwendet werden können. In diesem Projekt wird zudem eine neue Dimension der interdisziplinären Zusammenarbeit eingeleitet. Arbeitsgruppen, die bisher nicht oder nur selten miteinander zu tun hatten, werden nun eng kooperieren. Der interdisziplinäre Dialog wird befruchtend auf die teilnehmenden Forscherinnen und Forscher sein.


Berichte

Abschlussbericht , 31.10.2021

Kurzfassung

Hirsch vor nebel­ver­han­ge­nem Hintergrund

Berichtsdateien

Resilienz_AP-Gastronomie-regional_Endbericht.pdf

Abstract (deutsch)

Die Potenziale für die Landwirtschaft, für die Gastronomie und in weiterer Folge für das Themenfeld Kulinarik liegen hauptsächlich in einer Vertiefung der Wertschöpfungsketten. Im Kern dieser Arbeit steht die Frage, wie das Themenfeld Kulinarik dazu genutzt werden kann, den Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten nachhaltig zu forcieren, und wie die heimische Gastronomie von einer Vertiefung der Wertschöpfungsketten profitieren kann. Im Zuge einer sekundärstatistischen Analyse wurden Regionen identifiziert, die bereits vor der Krise eine überdurch-schnittliche Dynamik entfalten konnten und die vergleichsweise wenig von der Krise betroffen waren. Resiliente Tourismusregionen werden verstärkt vom klassischen Gästesegment gebucht, also von Österreicherinnen und Österreichern sowie Deutschen. Im Rahmen einer qualitativen Erhebung wurden 36 leitfadengestützte Interviews mit unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren aus der Tourismusbranche sowie der Landwirtschaft in drei verschiedenen krisenresilienten Regionen durchgeführt. Die Fallbeispiele verdeutlichen, dass sich Regionen, die ihr touristisches Angebot gezielt in der Schnittmenge von Landwirtschaft, Gastronomie und Kulinarik entwickeln, erstaunlich resilient gegenüber dem durch die COVID-19-Pandemie induzierten wirtschaftlichen Einbruch gezeigt haben. Die Krise hat zudem den strukturellen Wandel (in den Regionen) beschleunigt. Ein weiteres zentrales Ergebnis ist, dass die wechselseitigen Beziehungen, die zu einer Vertiefung der jeweiligen Wertschöpfungsketten führen, weit komplexer sind, als erwartet. Aus den Stärken- und Schwächenprofilen einzelner Regionen wurden konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet, um die Resilienz zu stärken.

Abstract (englisch)

The potentials for agriculture, for gastronomy and subsequently for the field of culinary arts lie mainly in a deepening of the value chains. At the core of this work is the question of how the culinary field can be used to sustainably push the expansion of regional value chains and how the domestic gastronomy sector can benefit from a deepening of value chains. In the course of a secondary statistical analysis, regions were identified that were already able to develop above-average dynamics before the crisis and that were comparatively little affected by the crisis. Resilient tourism regions are increasingly booked by the classic guest segment, i.e. Austrians and Germans. As part of a qualitative survey, 36 guided interviews were conducted with different actors from the tourism industry and agriculture in three different crisis-resilient regions. The case studies illustrate that regions that specifically develop their tourism offer in the intersection of agriculture, gastronomy and culinary have been surprisingly resilient to the economic slump induced by the COVID-19 pandemic. The crisis also accelerated structural change (in the regions). Another key finding is that the interdependent relationships leading to a deepening of the respective value chains are far more complex than expected. Specific recommendations for action to strengthen resilience were derived from the strength and weakness profiles of individual regions.

Autor/innen

Eric Kirschner, Christina Kaltenegger, Beate Friedl (Joanneum Research)

Resilienz_AP-USBA_PendlerInnen.pdf

Abstract (deutsch)

In dem vorliegenden Beitrag wird ein Aspekt der österreichischen Landwirtschaft untersucht, zu dem bisher nur wenige empirische Befunde vorliegen: die Beschäftigung von Pendlerinnen und Pendlern aus dem Ausland. Dazu werden bisher noch nicht verfügbare Datenquellen erschlossen und mit einer neuen Klassifikation von Unternehmen der Wertschöpfungskette Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft verknüpft. Gemäß den Ergebnissen für 2020 arbeiten im Vergleich zur Gesamtwirtschaft mehr Personen aus dem Ausland als Pendlerinnen und Pendler in diesen Wirtschaftsbereichen und die landwirtschaftliche Produktion und Schlachthöfe sind besonders exponiert. Die Befunde legen nahe, dass Beschränkungen der Mobilität von Arbeitskräften zu sektorspezifischen Schocks führen, die durch spezifische Interventionen abgemildert werden sollten.

Abstract (englisch)

This paper examines an aspect of Austrian agriculture on which only few empirical findings are available so far: the employment of commuters from abroad. For this purpose, previously unavailable data sources are tapped and linked to a new classification of enterprises in the agriculture and food value chain. According to the 2020 results, more people from abroad than commuters work in these sectors of the economy compared to the economy as a whole, and agricultural production and slaughterhouses are particularly exposed. The findings suggest that restrictions on labor mobility lead to sector-specific shocks that should be mitigated by specific interventions.

Autor/innen

Julia Bock-Schappelwein, Franz Sinabell (WIFO)

Resilienz_AP-Arbeitsmarkt_Thesenpapier Saisoniere_Endversion.pdf

Abstract (deutsch)

Im Sommer 2021 wurden fünf österreichische Landwirtschaftsbetriebe untersucht, um Best-Practices in der Beschäftigung von migrantischen Erntearbeitskräften zu identifizieren. Die qualitativen Interviews umfassten Gruppendiskussionen mit Saisoniers und Erntehelfer*innen sowie Einzelgespräche mit Betriebsleiter*innen. Die Ergebnisse wurden im Kontext der Theorie der Anerkennung von Axel Honneth und der Theorie der Resonanz von Hartmut Rosa analysiert. Die Ausgangshypothese lautete, dass dort, wo kaum Resonanz-räume und wenige Möglichkeiten zur Selbstwirksamkeit vorhanden sind (Empathie, Anerkennung, Mitbestimmung), weniger intrinsische Motivation und Loyalität dem Betrieb gegenüber bestehen und sich dies schließlich negativ auf das ökonomische und soziale Betriebssystem auswirken kann. Entscheidend für Loyalität und Verbundenheit zum Betrieb ist die Empathie der Betriebsleiter*innen für die Beschäftigten. Das Eingehen auf persönliche Situationen, Unterstützung bei Konflikten oder Problemen, Flexibilität und Entgegenkommen sind wichtige Faktoren zum Knüpfen und Festigen der Bindungen. Förderlich sind außerdem gegenseitiges Vertrauen, die Möglichkeit der Saisoniers und Erntehelfer*innen, sich selbst einzubringen und Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig sind die Beziehungen der Arbeitskräfte untereinander, die sozialen Netze, welche Resonanz und Anerkennung entstehen lassen von großer Bedeutung. Obwohl die meisten Arbeitskräfte lieber auf Freizeit verzichten würden, um so viel wie möglich zu arbeiten und zu verdienen, ist diese ebenso wichtig für das Bilden sozialer Netzwerke, genau wie die Interaktion der Produzent*innen mit den Konsument*innen, z.B. bei Hoffesten. Sparmaßnahmen und zu großer wirtschaftlicher Druck in Bezug auf die Beschäftigung der migrantischen Arbeitskräfte können sich extrem negativ auf das Wohlbefinden, die Motivation, die sozialen Beziehungen und letztlich auf den betrieblichen Erfolg auswirken.

Abstract (englisch)

In the summer of 2021, five Austrian farms were studied to identify best practices in the employment of migrant harvest workers. The qualitative interviews included group discussions with seasonal workers and harvest workers as well as individual interviews with farm managers. The results were analyzed in the context of Axel Honneth's theory of recognition and Hartmut Rosa's theory of resonance. The initial hypothesis was that where there are hardly any resonance spaces and few opportunities for self-efficacy (empathy, recognition, co-determination), there is less intrinsic motivation and loyalty to the company and this can ultimately have a negative impact on the economic and social operating system. The decisive factor for loyalty and attachment to the company is the empathy of the company managers for the employees. Responding to personal situations, providing support in the event of conflicts or problems, being flexible and accommodating are important factors in forging and strengthening ties. Mutual trust, the possibility for seasonal workers and harvest workers to contribute and take responsibility are also beneficial. At the same time, the relationships among workers, the social networks that create resonance and recognition, are of great importance. Although most workers would rather give up free time to work and earn as much as possible, it is just as important for the formation of social networks as the interaction of producers with consumers, e.g. at farm festivals. Austerity measures and excessive economic pressure on the employment of migrant workers can have an extremely negative impact on well-being, motivation, social relationships and ultimately on the success of the business.

Autor/innen

Georg Wiesinger, Sigrid Egartner, Lisa Eller (BAB)

Resilienz_AP-Regionale Vorleistungen_Endbericht.pdf

Abstract (deutsch)

Die SARS-CoV-2-Pandemie hat verdeutlicht, dass ein Bedarf an Informationen und Daten hinsichtlich der regionalen Verfügbarkeit und Nachfrage von sowie des regionalen Bedarfs an Agrargütern und landwirtschaftlichen Vorleistungen besteht. Ziel des vorliegenden Teilprojektes ist die Erstellung eines Analysedatensatzes, welcher eine detaillierte und differenzierte Darstellung des regionalen Bedarfs nach Vorleistungen in Abhängigkeit von den jeweiligen landwirtschaftlichen Aktivitäten ermöglicht. Wichtige Datengrundlagen dafür sind u.a. IDB-Daten (Interaktive Deckungsbeiträge), INVEKOS-Flächendaten sowie ExpertInneinschätzungen. Die Verarbeitung der Vorleistungsdaten erfolgt mithilfe des INCAP-Modells (Indexbasierte Kosten der Agrarproduktion). Wesentliche Arbeitsschritte umfassten u.a. die Zusammenführung der Definitionen landwirtschaftlicher Aktivitäten über verschiedene Datenquellen hinweg und das Schließen von Datenlücken (z.B. bei Aktivitäten, die derzeit in den IDB nicht erfasst sind, oder bei der Aufteilung der Anbauflächen auf mögliche Qualitätsstufen). Neben der Verwendung im Rahmen von z.B. weiterführenden Analysen, Modellierungen oder Prognosen könnte der Analysedatensatz künftig für die regionale Landwirtschaftliche Gesamtrechnung (R-LGR) herangezogen werden. Die Darstellungsmöglichkeiten des Analysedatensatzes werden anhand eines Prototyps „Weichweizen und Spelz“ vorgestellt. Die Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit der Schließung der bestehenden Datenlücken sowie die Bedeutung der durch den Analysedatensatz gewonnenen Differenzierungsmöglichkeiten bei der Ergebnisdarstellung (nach Regionen, Bewirtschaftungssystemen, Qualitäten und über die Zeit). Zukünftige Arbeiten betreffen u.a. die Erfassung aller landwirtschaftlicher Aktivitäten sowie die Evaluierung des vollstän-digen Analysedatensatzes.

Abstract (englisch)

The SARS-CoV-2 pandemic has highlighted the need for information and data on the regional availability of and demand for, as well as the regional demand for, agricultural commodities and agricultural inputs. The aim of this subproject is to create an analysis dataset that allows a detailed and differentiated representation of the regional demand for inputs depending on the respective agricultural activities. Important data bases for this are, among others, IDB data (Interactive Contribution Margin), INVEKOS area data as well as expert assessments. The input data are processed with the help of the INCAP model (index-based costs of agricultural production). Key work steps included merging definitions of agricultural activities across different data sources and filling data gaps (e.g., for activities not currently covered in the IDB or for the breakdown of cropland into possible quality levels). In addition to being used in the context of, for example, further analysis, modeling, or forecasting, the analysis dataset could be used in the future for the Regional Agricultural Accounts (R-AA). The presentation possibilities of the analysis dataset are presented on the basis of a prototype "soft wheat and husk". The results illustrate the necessity of filling the existing data gaps as well as the importance of the differentiation possibilities gained by the analysis data set in the presentation of results (by regions, farming systems, qualities and over time). Future work includes the coverage of all agricultural activities and the evaluation of the full analysis dataset.

Autor/innen

Karin Heinschink, Christoph Tribl, Gerhard Gahleitner, Thomas Resl, Christoph Stelzer (BAB) Christina Mayer (Statistik Austria) Franz Sinabell (WIFO)

Resilienz_AP-Wertschöpfungskette-Wild_Endbericht.pdf

Abstract (deutsch)

Aus der Jagd gewonnenes Wildbret als Lebensmittel hat in Österreich eine lange Tradition. Seit etwa 30 Jahren setzen zunehmend auch Landwirte auf den Betriebszweig Farmwild und produzieren Wild-fleisch unter extensiven landwirtschaftlichen Bedingungen auf gezäunten Flächen. In der Vergangenheit bestehende Qualitätsprobleme bei Wildbret konnten durch strenge gesetzliche Rahmenbedingungen und eine damit einhergehenden Bewusstseinsbildung ausgeräumt werden. Der derzeitige Selbstversorgungsgrad lag vor der Pandemie (2019) bei 76% und stieg im ersten Pandemiejahr auf 84%. Gesteigert werden kann der Selbstver-sorgungsgrad durch zusätzliche Farmwildbetriebe. Dazu bedarf es der Unterstützung dieser Betriebe beim Aufbau von Strukturen. Bei der Jagd ist eine dauerhafte Steigerung nicht zu erwarten, da sich Wild in freier Wildbahn nicht ohne Schaden für die Land- und Forstwirtschaft vermehren lässt.

Die bestehende Datenlage zum österreichischen Wildfleischmarkt ist äußerst mangelhaft. Gut dokumentiert sind die Abschusszahlen der Jagd. Unzulänglichkeiten bei den Durchschnittsgewichten und Ausbeuteprozenten begrenzen die Aussagekraft der daraus ermittelten Werte. Eine Kennzahlenermittlung auf wissenschaftlicher Basis sollte angestrebt werden, um sowohl den Mitgliedern der Wertschöpfungskette als auch der Politik eine Grundlage für Entscheidungen zu geben. Transparenz, Regionalität und Nachhaltigkeit sind Grundsätze, an denen sich die Kunden beim Einkauf und Konsum von Nahrungsmitteln stark orientieren. Um Wildfleisch und Wildbret aus Österreich leicht erkennbar zu machen, ist eine verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft wünschenswert. Professionelle Marketingkampagnen können diesen Prozess unterstützen.

Abstract (englisch)

Game obtained from hunting as food has a long tradition in Austria. For the past 30 years, farmers have increasingly turned to farmed game and produce game meat under extensive agricultural conditions on fenced areas. In the past, quality problems with game meat could be eliminated by strict legal framework conditions and an accompanying awareness raising. The current self-sufficiency rate was 76% before the pandemic (2019) and increased to 84% in the first pandemic year. Self-sufficiency can be increased through additional farm game operations. This will require support for these farms to build structures. In the case of hunting, a permanent increase is not to be expected, since game in the wild cannot reproduce without harming agriculture and forestry.

The existing data on the Austrian game meat market is extremely poor. Well documented are the shooting figures of hunting. Inadequacies in the average weights and yield percentages limit the informative value of the values determined from them. Efforts should be made to determine key figures on a scientific basis in order to provide both members of the value chain and politicians with a basis for decision-making. Transparency, regionality and sustainability are principles to which customers strongly orient themselves when purchasing and consuming food. In order to make game meat and venison from Austria easily recognizable, mandatory origin labeling is desirable. Professional marketing campaigns can support this process.

Autor/innen

Johann Zöscher, Martin Huber, Robert Wurm (BFW) Karlheinz Pistrich (BAB) Klaus Schachenhofer (Jagd Österreich) Andreas Holzinger, Heimo Kranzer (Steiermärkische Landesforste)

Abschlussbericht , 10.08.2021

Kurzfassung

In den vorliegenden Berichten wird das Ergebnis eines interdisziplinären Projekts dokumentiert in dem erste Lehren aus der COVID-19-Krise für die Wertschöpfungsketten Agrar- und Lebensmittel sowie Forstwirtschaft und Holzprodukte geliefert werden.

Berichtsdateien

Resilienz_AP-Umfrage_Endbericht.pdf

Abstract (deutsch)

Die Auswirkungen der Pandemie auf land- und forstwirtschaftliche Betriebe wurden im Rahmen einer Telefonumfrage im Frühjahr 2021 untersucht. Erhoben wurden auch die getroffenen Anpassungsmaßnahmen. Ein wichtiges Ziel der Umfrage bestand darin, ein möglichst aussagekräftiges Bild über die Auswirkungen von Corona auf verschiedene land- und forstwirtschaftliche Betriebsformen zu zeichnen. Die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen haben die positiven im Schnitt überwogen, wobei sich die Auswirkungen auf die Betriebszweige sehr unterschiedlich zeigten. Nicht eindeutig ist, ob sich alle negativen Auswirkungen ausschließlich auf die Pandemie zurückführen lassen. Die Befragten waren über die öffentlichen Maßnahmen zur Krisenbewältigung weitgehend informiert und der Nutzen wurden von jenen, die sie in Anspruch nahmen positiv eingeschätzt. Die Befragung lässt zudem den Schluss zu, dass das Unternehmertum unter Österreichs Landwirtinnen und Landwirten in einigen Bereichen, vor allem auf der Vermarktungsseite, noch ausbaufähig ist. Ausbildung- und Weiterbildung sowie Beratung und Forschung, aber auch Eigeninitiative der Landwirtinnen und Landwirte sind gefragt.

Abstract (englisch)

The impact of the pandemic on agricultural and forestry operations was investigated in a telephone survey in spring 2021. The adaptation measures taken were also surveyed. An important goal of the survey was to paint as meaningful a picture as possible of the impact of Corona on various types of agricultural and forestry operations. On average, the negative economic impacts outweighed the positive ones, although the impacts on farm types varied widely. It is not clear whether all negative impacts can be attributed solely to the pandemic. Respondents were largely aware of public measures to address the crisis, and the benefits were viewed positively by those who took advantage of them. The survey also suggests that entrepreneurship among Austria's farmers still has room for improvement in some areas, especially on the marketing side. Training and further education as well as consulting and research, but also farmers' own initiative are in demand.

Autor/innen

Leopold Kirner (HAUP), Johannes Mayr (KeyQUEST)

Resilienz_AP_Lebensmittelindustrie_Endbericht.pdf

Abstract (deutsch)

Der COVID-19-Schock hat im Frühjahr 2020 vor allem in der Phase des „Herunterfahrens der Wirtschaft“ zu einem beispiellosen angebotsseitigen Ein-bruch der wirtschaftlichen Aktivität geführt. Der Angebotsschock hat sich in weiterer Folge auch zu einer nachfragegetriebenen Rezession verwandelt. Die staatlichen Gegenmaßnahmen auf Unternehmens-ebene haben versucht, diese Auswirkungen für die betroffenen Unternehmen klein zu halten. Im vorliegenden Beitrag werden die Folgewirkungen für die österreichischen und europäischen Lebensmittelwirtschaft anhand von Auswertungen der Konjunkturumfragen veranschaulicht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Nahrungsmittelindustrie in geringerem Ausmaß betroffen war. Die Lage der österreichischen Nahrungsmittelindustrie unterschied sich jedoch vom EU-Durchschnitt. Diese Ergebnisse bilden somit die Basis für Folgeuntersuchungen, um die Gründe dafür aufzudecken.

Abstract (englisch)

The COVID-19 shock led to an unprecedented supply-side collapse in economic activity in the spring of 2020, especially during the "shutdown" phase of the economy. The supply shock subsequently morphed into a demand-driven recession as well. Government countermeasures at the corporate level have attempted to keep these effects small for the affected companies. This article illustrates the consequences for the Austrian and European food industry by analyzing business surveys. The results show that the food industry was affected to a lesser extent. However, the situation of the Austrian food industry differed from the EU average. These results thus form the basis for follow-up studies to uncover the reasons for this.

Autor/innen

Werner Hölzl, Franz Sinabell (WIFO)

Resilienz-AP-Klimawirkungen-Rind_Endbericht.pdf

Abstract (deutsch)

Wir schätzen den Kohlenstoff-Fußabdruck (carbon footprint CFP) für Rindfleischproduktionssysteme in Österreich und Südamerika durch Anwendung einer Lebenszyklusanalyse. Workshops mit Experten halfen bei der Identifizierung von Produktionssystemen, ihren Merkmalen und Maßnahmen zur Emissionsminderung. Unsere Berechnungen zeigen, dass Rindfleischproduktionssysteme in Österreich niedrigere CFP-Werte aufweisen als in Südamerika. Eine Literaturrecherche zeigt, dass österreichisches Rindfleisch im nationalen Durchschnitt eine der niedrigsten CFP-Werte weltweit aufweist. Eine globale Treibhausgassteuer auf Rindfleischprodukte würde daher die österreichische Rindfleischproduktion wettbewerbsfähiger machen. Da Österreich außerdem ein Nettoexporteur von Rindfleisch ist, würden die globalen Treibhausgasemissionen höchstwahrscheinlich ansteigen, wenn - ceteris paribus - die österreichischen Exporte durch die heimische Produktion in vielen Importländern ersetzt würden. Um die aktuellen Klimaziele, insbesondere das Pariser Abkommen, zu erreichen, sind jedoch weitere Klimaschutzmaßnahmen wie vertikale Kooperationen, besseres Güllemanagement, Biogasproduktion und verbesserte Zuchtprogramme notwendig.

Abstract (englisch)

We estimate carbon footprints (CFP) for beef production systems in Austria and South America by applying a life cycle assessment. Expert stakehold-er workshops helped to identify production systems,1 their characteristics and mitigation measures. Our calculations indicate that beef production systems in Austria have lower CFP than in South American. A literature review shows that, on a national average, Austrian beef has one of the lowest CFP globally. A global GHG tax on beef products would thus make Austrian beef production more competitive. Further-more, since Austria is a net-exporter of beef global greenhouse gas (GHG) emissions would most likely rise if Austrian exports were to be substituted by domestic production in many importing countries, ceteris paribus. Nonetheless, to meet current climate goals, specifically the Paris Agreement, further cli-mate protection measures such as vertical coopera-tion, better manure management, biogas production, and improved breeding programs are required.

Autor/innen

Mathias Kirchner (BOKU) Werner Pölz (Umweltbundesamt) Hans Mayrhofer, Michaela Hickersberger (ÖSF) Franz Sinabell (WIFO)

Resilienz_AP-Marktmacht_Endbericht.pdf

Abstract (deutsch)

Das Thema des vorliegenden Berichts ist die Marktstruktur in der Wertschöpfungskette der Agrargü-ter und Lebensmittel und in der Holzwirtschaft in Österreich und deren Veränderung im Zeitablauf. Motiviert wird die Befassung mit diesem Thema durch die Annahme, dass auf Wettbewerbsmärkten Störungen besser zu bewältigen sind als unter den Bedingungen, die auf Märkten herrschen auf denen einzelne Unternehmen eine Sonderstellung haben und dem Wettbewerb weniger ausgesetzt sind. Mit quantitativen und qualitativen Methoden wird versucht herauszufinden, wie sich die Struktur auf verschiedenen Märkten entwickelt hat. Dabei steht nicht Marktmacht im Vordergrund, sondern eine leichter messbare Größe, nämlich die Marktkonzentration. Aus der Marktkonzentration unmittelbar auf Marktmacht zu schließen ist falsch. Aus dem Blickwinkel der Resilienz ist Konzentration aber sehr wohl ein Thema, das Beachtung verdient, da damit spezifische Risiken (z.B. aufgrund geographischer Lage) einher gehen können.

In dem vorliegenden Bericht wird ein systematischer Raster entwickelt, der es gestattet, beliebige Stufen und Ebenen von Märkten in den Clustern Lebensmittel oder Holzprodukte zu charakterisieren und im Zeitverlauf zu beobachten. Der Vorteil des Rasters ist, dass eine gute Übersicht zur aktuellen Informationslage zu Situation und Entwicklung ermöglicht wird. Bedauerlicherweise zeigt diese Übersicht, dass in vielen Bereichen die Informationslage derzeit zu wünschen übriglässt. Inwieweit derzeit in Umsetzung befindliche Änderungen im Bereich der Marktbeobachtung (z.B. Transparenzverordung, Verordnung über unlauteren Wettbewerb) dazu beitragen, die Informationslage verbes-sern ist noch nicht ganz abseh-bar, sie sind aber als positiv zu werten, da sie die Möglichkeit eröffnen, die Wettbewerbssituation künftig gut beurteilen zu können.

Im Zuge von qualitativen Interviews konnten ergänzend zu den quantitativen Befunden Einblicke in die Funktionsweise der Märkte für Fleisch und Eier in Österreich gewonnen werden. Die verschiedenen Sichten von AkteurInnen und auf verschiedenen Ebenen der Wertschöpfungskette sind wertvolle Ergänzungen zur quantitativen Darstellung. Sie zeigen vor allem die Erwartungen der MarktteilnehmerInnen, die in einer ex-post Analyse auf Basis von vorliegenden Daten nicht erschlossen werden können.

Abstract (englisch)

The topic of this report is the market structure in the value chain of agricultural goods and foodstuffs and in the timber industry in Austria and its changes over time. The motivation for dealing with this topic is the assumption that disturbances can be better managed on competitive markets than under the conditions prevailing on markets where individual enterprises have a special position and are less exposed to competition. Quantitative and qualitative methods are used to find out how the structure of different markets has developed. The focus is not on market power, but on a more easily measurable parameter, namely market concentration. It is wrong to infer market power directly from market concentration. From a resilience perspective, however, concentration is certainly an issue that deserves attention, as it can be associated with specific risks (e.g., due to geographical location).

In this report, we develop a systematic grid that allows us to characterize any level and tier of markets in the food or wood products clusters and to observe them over time. The advantage of the grid is that it allows a good overview of the current information on the situation and development. Unfortunately, this overview shows that in many areas the information situation currently leaves much to be desired. The extent to which changes currently being implemented in the area of market monitoring (e.g. Transparency Ordinance, Unfair Competition Ordinance) will help to improve the information situation is not yet entirely foreseeable, but they should be seen as positive, as they open up the possibility of being able to assess the competitive situation well in the future.

In the course of qualitative interviews, insights into the functioning of the markets for meat and eggs in Austria could be gained in addition to the quantitative findings. The different views of actors and on different levels of the value chain are valuable complements to the quantitative presentation. Above all, they show the expectations of market participants, which cannot be developed in an ex-post analysis on the basis of available data.

Autor/innen

Simon Pröll (INWE BOKU) Heidelinde Grüneis, Lisa Eller, Lisa Bauchinger, Elisabeth Loibl (BAB) Franz Sinabell (WIFO)

Resilienz-AP-Procurement_Endbericht.pdf

Abstract (deutsch)

In diesem Bericht wird erstmalig für Österreich eine Beschreibung des öffentlichen Beschaffungs-wesens für Lebensmittel vorgelegt. Die Datengrundlage basiert auf öffentlich verfügbaren Informationsquellen, aus denen Details der Nachfrage, der Gewichtung von verschiedenen Kriterien und der Zuschläge zugänglich sind. Die vorgestellten Ergebnisse einer deskriptiven Untersuchung decken den Zeitraum 2006 bis 2021 ab. Neben den Besonderheiten der öffentlichen Beschaffung werden sowohl die Nachfrager als auch die Anbieter nach verschiedenen Kriterien kategorisiert. Es sind vor allem Spitäler, die öffentliche Ausschreibungen nutzen, um den Bedarf an Lebensmitteln zu decken. Das gesamte Marktvolumen der öffentlichen Beschaffung kann auf der Grundlage der genutzten Daten nicht abgeschätzt werden, da nur Oberschwellenbeschaffungen verfügbar sind. Neben den Cha-rakteristika der Nachfrager wurden auch jene der Anbieter differenziert. Handelsunternehmen, sowohl international als auch ausschließlich national tätige, sind dabei von besonderer Relevanz, und zwar wegen ihres Marktanteils. Dies erschwert die Zuordnung in regionaler Hinsicht, da Lebensmittel international gehandelt werden und somit aus dem Standort des Anbieters nicht zuverlässig auf die regionale Herkunft geschlossen werden kann. Die deskriptive Analyse zeigt, dass die Zuschläge zunehmend nach dem Bestbieterprinzip erteilt werden. Das Gewicht des Preises hat dabei im Zeitablauf gegenüber anderen Kriterien wie Qualitätssiegel (z.B. AMA Kennzeichen) abgenommen. Die Ergebnisse des vorliegenden Berichts zeigen die Bedeutung, aber auch die Grenzen der öffentlichen Beschaffung als Instrument zur Erreichung politischer Ziele, die über Sparsamkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit hinausgehen. Diese Kriterien bekommen aber ein besonderes Gewicht, wenn bisher externe Kosten nach und nach in das Preissystem internalisiert werden und somit nachhaltigere Lebensmittel zunehmend stärker nachgefragt werden.

Abstract (englisch)

In this report, a description of public procurement for food is presented for the first time for Austria. The data basis is based on publicly available information sources, from which details of demand, the weighting of various criteria and the surcharges are accessible. The results of a descriptive study presented cover the period 2006 to 2021. In addition to the specifics of public procurement, both demanders and suppliers are categorized according to various criteria. It is mainly hospitals that use public tenders to meet the demand for food. The total market volume of public procurement cannot be estimated on the basis of the data used, since only upper-threshold procurements are available. In addition to the characteristics of the demanders, those of the suppliers were also differentiated. Trading companies, both international and exclusively national, are of particular relevance because of their market share. This complicates the classification in regional terms, since foodstuffs are traded internationally and thus the regional origin cannot be reliably inferred from the location of the supplier. The descriptive analysis shows that awards are increasingly made according to the best bidder principle. The weight of price has decreased over time compared to other criteria such as quality seals (e.g. AMA label). The findings of this report show the importance, but also the limits, of public procurement as an instrument for achieving political goals that go beyond economy, expediency and efficiency. However, these criteria take on particular weight when previously external costs are gradually internalized into the price system and thus more sustainable foods are increasingly in demand.

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Autor/innen

Michael Klien, Franz Sinabell (WIFO)

Resilienz_AP-Gastrononomie-Bilanzanalyse_Endbericht.pdf

Abstract (deutsch)

Die Gastronomie als bedeutender Abnehmer von Lebensmitteln wurde von der Corona-Pandemie besonders hart getroffen. Der vorliegende Beitrag basiert auf einer breiten Kennzahlen-Analyse und soll die künftige Entwicklung und Bewertung von Maßnahmen zur Verbesserung der Krisenbewältigung in der Branche ermöglichen. Die verfügbaren Bilanzdaten entstammen dem Bilanzjahr 2018/19 und somit der Zeit vor dem Ausbruch der COVID-19 Pandemie. Ein Kernergebnis der Auswertungen zeigt, bei Restaurants und Gaststätten mit einer hohen Bankverschuldung die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit kurz- bis mittelfristig steigt. Tilgungsschwierigkeiten bestehender Bankverbindlichkeiten erschweren den Erhalt einer weiteren Bankfinanzierung und folglich die Sicherstellung zukünftiger Liquidität.

Abstract (englisch)

The food service industry, as a major consumer of food, was hit particularly hard by the Corona pandemic. This paper is based on a broad metrics analysis and is intended to inform the future development and evaluation of measures to improve crisis management in the industry. The available balance sheet data is taken from the 2018/19 balance sheet year and thus the period before the outbreak of the COVID-19 pandemic. A core result of the evaluations shows that restaurants and pubs with a high level of bank debt are at greater risk of insolvency in the short to medium term. Repayment difficulties of existing bank debt make it more difficult to obtain further bank financing and consequently to secure future liquidity.

Autor/innen

Wolfgang Ziniel, Tatjana Zlatev, Arash Robubi, Mario Steyer (KMU Forschung Austria)

Resilienz_AP-BAB_Public Procurement_Endbericht.pdf

Abstract (deutsch)

Im Rahmen des Teilprojektes „Analyse der Beschaffung von Lebensmitteln über Ausschreibungen“ wurde von der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen eine qualitative Studie durchgeführt, die wiederrum Teil des vom BMLRT beauftragten Projektes „COVID-19-Lessons Learnt“ war. Für die Befragung standen Expert*innen aus dem Bereich der öffentlichen Beschaffung des Bundes und einiger Bundesländer – sowohl aus den strategischen als auch als aus den operativen Teams – zur Verfügung. Darüber hinaus wurden Expert*innen aus Initiativen befragt, die auf eine nachhaltige Beschaffung für die Gemeinschaftsverpflegung abzielen. Die Ergebnisse zeigen, dass zwar die Bereitschaft zu einer stärkeren Berücksichtigung einer nachhaltigen Beschaffung von Lebensmitteln im öffentlichen Bereich vorhanden ist, die Umsetzung jedoch noch nicht in so hohem Ausmaß fortgeschritten ist, wie intendiert ist. Die Ernährungssicherheit, also das Vorhandensein von ausreichend Lebensmitteln, war aus Sicht der befragten Expert*innen während der Covid-19-Pandemie gewährleistet. Die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die Organisationen der Befragten haben sich kaum in Engpässen bei Lebensmittellieferungen geäußert, sondern es war aufgrund der pandemie-bedingten Schließungen in Tourismusbetrieben und in der Gastronomie sogar mehr Angebot vorhanden. In Hinblick auf Nachhaltigkeit gewinnt für einige der befragten Expert*innen das Kriterium „Regionalität“ im Vergleich zu „Biologischer Produktion“ in der öffentlichen Beschaffung an Bedeutung. Die regionale Wertschöpfung und die Verfügbarkeit der Produkte stehen hierbei im Vordergrund, Diese Einschätzungen stehen allerdings konträr zu den Zielsetzungen im naBe-Aktionsplan, wonach es eine schrittweise Erhöhung des Mindestanteils an biologisch erzeugten Lebensmitteln bis 2030 geben soll. Die Frage, ob Lebensmittel in höherem Maße direkt aus den produzierenden Regionen in Österreich bezogen werden könnten, wird von den Expert*innen eher verhalten beantwortet.

Abstract (englisch)

Within the framework of the sub-project "Analysis of the procurement of food via tenders", a qualitative study was carried out by the Federal Institute for Agricultural Economics and Mining Research, which in turn was part of the project "COVID-19-Lessons Learnt" commissioned by the Federal Ministry of Agriculture, Forestry, Environment and Water Management. For the survey, experts from the field of public procurement of the federal government and some federal states - both from the strategic and the operational teams - were available. In addition, experts from initiatives aiming at sustainable procurement for community catering were interviewed. The results show that while there is a willingness to give greater consideration to sustainable food procurement in the public sector, implementation has not yet progressed to the extent intended. Food security, i.e. the availability of sufficient food, was ensured during the COVID-19 pandemic in the view of the experts interviewed. The impact of the COVID-19 pandemic on the organizations of the interviewees hardly manifested itself in shortages of food supplies, but there was even more supply available due to the pandemic-related closures in tourism businesses and in gastronomy. With regard to sustainability, for some of the experts interviewed, the criterion of "regionality" compared to "organic production" is gaining in importance in public procurement. The regional added value and the availability of the products are in the foreground here. However, these assessments are contrary to the objectives in the naBe action plan, according to which there is to be a gradual increase in the minimum proportion of organically produced food by 2030. The question of whether food could be sourced directly from the producing regions in Austria to a greater extent is answered rather cautiously by the experts.

Autor/innen

Theresia Oedl-Wieser, Erika Quendler (BAB)

Resilienz_AP-Holzströme_Endbericht.pdf

Abstract (deutsch)

Der Weg des Rohstoffs Holz von der Aufbringung über die verschiedenen Verarbeitungswege bis zu dessen vielfältiger Verwendung wird in physikalischer Dimension in der Publikation "Holzströme in Österreich" der Österreichischen Energieagentur dargestellt. Mit der Wertschöpfungskette – also der monetären Dimension – des Forst- und Holzclusters beschäftigt sich der vorliegende Bericht. Er widmet sich dem Ziel, diese beiden Untersuchungen zusammenzuführen und eine dafür geeignete Methodik zu entwickeln. Die Ergebnisse zeigen, dass eine mengen- und wertmäßige Darstellung der Holflüsse derzeit aufgrund von fehlenden Statistiken nicht möglich ist. Vorschläge zur Verbesserung der Grundlagendaten werden vorgestellt. Darüber hinaus liefert der Bericht ein Stimmungsbild bei Forstunternehmen und Logistikbetrieben im Hinblick auf die Auswirkungen der Corona-Krise.

Abstract (englisch)

The path of wood as a raw material, from its collection through the various processing routes to its diverse uses, is presented in physical dimension in the publication "Wood Flows in Austria" by the Austrian Energy Agency. This report deals with the value chain - i.e. the monetary dimension - of the forestry and wood cluster. It is dedicated to the goal of combining these two studies and developing a methodology suitable for this purpose. The results show that a quantitative and value-based representation of the timber flows is currently not possible due to a lack of statistics. Proposals for improving the basic data are presented. In addition, the report provides a picture of the mood among forestry companies and logistics operations with regard to the effects of the Corona crisis.

Autor/innen

Bernhard Wlcek, Stefan Weiss, Lorenz Strimitzer (AEA) Franz Sinabell (WIFO)

Resilienz_AP-ABFH_Endbericht.pdf

Abstract (deutsch)

Die vorliegende Studie versucht die Darstellung der Wertschöpfungskette Wald und Holz hinsichtlich der aktuellen Situation der Beschäftigung, in Anlehnung an die Gliederung des Sektors in den Kernbereich sowie in Bereiche mit engen und weiteren Verflechtungen (nach Sinabell, Streicher 2020). Über die Bewertung von Pflegerückständen, Nutzungsdefiziten sowie der Wiederbewaldung von Kalamitätsgebieten wird ein hypothetischer additiver Arbeitskräftebedarf ermittelt. In einer Darstellung wird die positive Entwicklung der Holzindustrie – mit deutlichem Anstieg der Beschäftigten – dargestellt. Ein weiteres Kapitel widmet sich der Darstellung der Wertschöpfung und den dadurch zu erkennenden Einfluss auf die Beschäftigungssituation in der Forst- und Holzwirtschaft. Über eine repräsentative Befragung von waldstarken Landwirtschaftsbetrieben und großen Forstbetrieben wurden Aussagen über die Auswirkungen der Corona-Pandemie hinsichtlich der Betroffenheit der Betriebe, der subjektiv geschätzten Krisenfestigkeit und etwaige Gefährdungspotenziale, über Corona-Hilfsmaßnahmen und über strategische Veränderungen durch Corona erhoben. Eine qualitative Befragung von Betrieben der Holzwirtschaft versucht ein Stimmungsbild und subjektive Einschätzungen der Entwicklung der befragten Betriebe, die potenzielle künftige Entwicklung der Beschäftigung, der Entwicklung der Holzindustrie in Richtung Bioökonomie sowie der Experteneinschätzung bezüglich der künftigen Entwicklung einzufangen. Eine Darstellung nationaler und internationaler beschäftigungsrelevanter Programme zur Förderung der Forst- und Holzwirtschaft sowie ein Exkurs über die Aus- und Weiterbildung in der Forst- und Holzwirtschaft finalisieren die Studie.

Abstract (englisch)

This study attempts to depict the forest and timber value chain in terms of the current employment situation, following the division of the sector into the core sector as well as areas with close and broader linkages (according to Sinabell, Streicher 2020). A hypothetical additive labor demand is determined via the evaluation of maintenance backlogs, utilization deficits as well as the reforestation of calamity areas. An illustration shows the positive development of the timber industry - with a significant increase in the number of employees. Another chapter is dedicated to the presentation of the value added and the influence on the employment situation in the forestry and timber industry that can be recognized through this. By means of a representative survey of forestry farms and large forestry operations, statements were collected on the effects of the Corona pandemic with regard to the affectedness of the operations, the subjectively estimated resilience to the crisis and any potential threats, on Corona relief measures and on strategic changes caused by Corona. A qualitative survey of companies in the timber industry attempts to capture a mood picture and subjective assessments of the development of the companies surveyed, the potential future development of employment, the development of the timber industry in the direction of the bioeconomy, and expert assessments regarding future development. A presentation of national and international employment-relevant programs for the promotion of the forestry and timber industry as well as an excursus on education and training in the forestry and timber industry finalize the study.

Autor/innen

Johann Zöscher, Martin Huber, Nikolaus Nemestothy (BFW) Julia Bock-Schappelwein (WIFO) Johannes Mayr (KeyQuest)

Resilienz_AP-Getreidenachfrage_Endbericht.pdf

Abstract (deutsch)

Das Arbeitspaket Getreidenachfrage beinhaltet die Erweiterung des Haushaltspanels RollAMA um die Warengruppe "Getreideprodukte" mit dem Ziel, eine bessere Marktabdeckung für den Konsum von landwirtschaftlichen Produkten durch private Haushalte in Österreich zu erhalten. Bisher waren keine Marktdaten für Getreideprodukte wie Brot & Gebäck, Feine Backwaren, Mehle & Grieß, etc. verfügbar. Die folgende Analyse basiert auf den Ganzjahresdaten für 2019 und 2020. Sie wurde analog zu den bisherigen Auswertungen von RollAMA erstellt und gibt einen ersten Marktüberblick über diese Warengruppe inklusive der dazugehörigen Segmente.

Abstract (englisch)

The work package Cereal Demand includes the extension of the household panel RollAMA by the commodity group "cereal products" with the aim to obtain a better market coverage for the private household consumption of agricultural products in Austria. Until now, no market data were available for cereal products such as bread & pastries, fine bakery products, flours & semolina, etc. The following analysis is based on the full-year data for 2019 and 2020. It was prepared analogously to the previous evaluations of RollAMA and provides an initial market overview of this commodity group including the associated segments.

Autor/innen

Johannes Mayr (KeyQuest)

Resilienz-AP-Langfristige Perspektiven_Endbericht.pdf

Abstract (deutsch)

Zur Stärkung der Nachhaltigkeit und Resilienz des österreichischen Agrar- und Ernährungssystems sind aufgrund der langen Zyklen für Investitionen und Technologieentwicklung längere Zeiträume zu betrachten. Entscheidungen, die kurz- bis mittelfristig umgesetzt werden, sollen mit den plausiblen bzw. erwünschten langfristigen Entwicklungen und politischen Zielen kompatibel sein. Aufgrund der hohen Unsicherheit bedarf es strukturierter Zugänge und Methoden, um plausible, langfristige Entwicklungen darzustellen und deren erwartete Konsequenzen zu beleuchten. Anhand eines Protokolls mit zehn methodischen Schritten wurden fünf Szenarien für das österreichischen Agrar- und Ernährungssystem, die AT-Agri-SSPs, entwickelt. Die AT-Agri-SPPs beschreiben plausible Entwick-lungspfade für das österreichische Agar- und Ernährungssystem bis 2050. Sie folgen einer Matrixarchitektur mit den Herausforderungen für Klimawandel-Anpassung und Klimaschutz als rahmenge-bende Elemente. Für jedes Szenario werden fünf Themenbereiche geschildert: Bevölkerung – Urbanisierung, Wirtschaft, Politik – Institutionen, Technologie, Umwelt – Ressourcen. Stakeholder mit unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten wurden in den Prozess der Szenarienentwicklung eingebunden, um ein umfassendes und vielfältiges Bild über plausible zukünftige Entwicklungen zu erarbeiten. Die Szenarien dienen als Grundlage für spezifische Betrachtungen zu regionalen Wertschöpfungsketten und Agrarstruktur. Erwartete Preisentwicklungen für ausgewählte Agrargüter bis 2030 und Handlungsempfehlungen im Themenbereich Politik und Institutionen ergänzen die Ergebnisse der Szenarienentwicklung. Für die AT-Agri-SSPs wurden vier mögliche Anwendungsfelder identifiziert: Forschung, Ausbildung, private Unternehmen und Politik.

Abstract (englisch)

In order to strengthen the sustainability and resilience of the Austrian agricultural and food system, longer time periods have to be considered due to the long cycles for investments and technology development. Decisions that are implemented in the short to medium term should be compatible with plausible or desired long-term developments and political goals. Due to the high degree of uncertainty, structured approaches and methods are needed to present plausible long-term developments and to shed light on their expected consequences. Based on a protocol with ten methodological steps, five scenarios for the Austrian agricultural and food system, the AT-Agri-SSPs, were developed. The AT-Agri-SPPs describe plausible development paths for the Austrian agricultural and food system until 2050, following a matrix architecture with the challenges for climate change adaptation and climate protection as framing elements. Five themes are outlined for each scenario: Population - Urbanization, Economy, Policy - Institutions, Technology, Environment - Resources. Stakeholders with different areas of expertise were involved in the scenario development process to provide a comprehensive and diverse picture of plausible future developments. The scenarios serve as a basis for specific considerations on regional value chains and agricultural structure. Expected price developments for selected agricultural goods until 2030 and recommendations for action in the field of politics and institutions complement the results of the scenario development. Four possible fields of application were identified for the AT-Agri-SSPs: Research, Education, Private Enterprise and Policy.

Autor/innen

Erwin Schmid, Katrin Karner, Hermine Mitter, Martin Schönhart (BOKU) Serguei Kaniovski, Franz Sinabell (WIFO)