RelMet2: Erweiterte Bewertung von Metaboliten von PSM-Wirkstoffen hinsichtlich ihrer biologischen und humantoxikologischen Relevanz/​Nichtrelevanz und Ableitung humantoxikologisch tolerierbarer Konzentrationen im Grund- und Trinkwasser

Projektleitung

Michael Stemmer

Forschungseinrichtung

Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES)

Projektnummer

101800

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus| ÖVGW – Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach| Amt der Niederösterreichischen Landesregierung| Amt der Oberösterreichischen Landesregierung| Amt der Steiermärkischen Landesregierung| Amt der Wiener Landesregierung

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Ziel dieses Projekts ist die neuerliche bzw. erweiterte Bewertung von Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffmetaboliten hinsichtlich ihrer biologischen und humantoxikologischen Relevanz/Nichtrelevanz im Grund- und Trinkwasser entsprechend den Vorgaben des europäischen Leitliniendokuments "Guidance document on the assessment of the relevance of metabolites in groundwater of substances regulated under Regulation (EC) No 1107/2009” (SANCO/​221/​2000, rev.11). Das Projektvorhaben umfasst sämtliche Metaboliten, die bereits im Vorgängerprojekt 2014 (BMLFUW, 2014) Berücksichtigung fanden, sowie versickerungsrelevante Metaboliten von in Österreich zwischenzeitlich neu in Verkehr gebrachten Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffen, unter Berücksichtigung der aktuellsten Datengrundlagen einschließlich der Ableitung von maximal tolerierbaren Konzentrationen (MTK) im Trinkwasser für nicht relevante Metaboliten entsprechend den Vorgaben der WHO (2011). Damit wird eine wissenschaftsbasierte, konsistente und transparente Entscheidungsgrundlage für etwaige Leitwerte ('Aktionswerte' gemäß Erlass des BMSGPK) bzw. für überwachungsrelevante Metaboliten im Grund- und Trinkwasser entsprechend den Vorgaben des Österreichisches Lebensmittelbuch (B1 Trinkwasser, Anhang 9) sichergestellt.

Schlagwörter (deutsch)

Pflanzenschutzmittel, Pestizide, Metaboliten, Humantoxikologie, Relevanzassessment

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Reassessment of the relevance/non-relevance of metabolites of pesticides in ground- and drinking water with respect to biological activity and human toxicology and calculation of maximum acceptable concentrations in drinking water

Abstract (englisch)

The main objective of this project is to provide a consolidated assessment on the relevance of metabolites in ground- and drinking water of active substances in accordance with the DG SANCO guidance document "Guidance document on the assessment of the relevance of metabolites in groundwater of substances regulated under Regulation (EC) No 1107/2009” (SANCO/​221/​2000, rev.11). The project is focussed on active substances and their metabolites already addressed in 2014 in a previous project (BMLFUW, 2014) as well as on new active substances and their metabolites not addressed so far. For non-relevant metabolites, maximum acceptable concentrations for consumers via water are calculated on basis of daily consumption in line with the WHO (2011) guidelines for Drinking-water Quality. The project is considered to ensure a scientifically based and transparent procedure to assess the relevance/non-relevance of metabolites in ground- and drinking water.

Schlagwörter (englisch)

active substances, pesticides, metabolites, human toxicology, relevance assessment

Projektziele

Ziel des gegenständlichen Projekts ist die (neuerliche) Überprüfung und Bewertung der biologischen sowie humantoxikologischen Relevanz von PSM-Wirkstoff-Metaboliten, für die Überschreitungen von 0,1 µg/L im Grund- und Trinkwasser nicht auszuschließen sind und deren Muttersubstanzen (PSM-Wirkstoffe) in den letzten Jahren (2014 – 2019) in Österreich in zumindest „mittleren“ Mengen (> 5 t/Jahr) oder darüber in Verkehr gebrachten wurden. Diese Überprüfung umfasst neue Erkenntnisse zu Metaboliten von bereits zugelassenen PSM-Wirkstoffen, von neu in Verkehr gebrachten PSM-Wirkstoffen, sowie von PSM-Wirkstoffen, denen in der Zwischenzeit die nationale Zulassung bzw. die EU-Genehmigung entzogen wurde.

Für sämtliche als nicht relevant eingestuften Metaboliten werden in weiterer Folge die aus humantoxikologischer Sicht maximal tolerierbaren Konzentrationen (MTK-Werte) im Grund- und Trinkwasser abgeleitet. Für toxikologisch relevante Metaboliten erlaubt es die Datenlage grundsätzlich nicht, einen MTK-Wert abzuleiten (fehlende Angaben zum ADI - acceptable daily intake).

Letztendlich ist es das Ziel, dass die in diesem Aktualisierungs- und Erweiterungsvorhaben erarbeiteten Ergebnisse eine transparente Grundlage für behördliche Entscheidungen darstellen, z.B. für den Erlass von Aktionswerten für nicht relevante Metaboliten des BMSGPK sowie für die behördliche Beurteilung der „Unerheblichkeit einer Nichteinhaltung des Parameterwerts“ laut Trinkwasserverordnung. Letzteres macht auch die Bereitstellung einer umfassenden und aktuellen Aufstellung von MTK-Werte sämtlicher in Österreich zurzeit zugelassener Wirkstoffe notwendig.

Der Endbericht des gegenständlichen Projekts ersetzt vollinhaltlich den ersten Bewertungsbericht (BMLFUW, 2014).

Praxisrelevanz

Das geplante Projektvorhaben stellt die Grundlage für die Erarbeitung von Leitwerten (in Österreich Aktionswerte gemäß Erlass des BMSGPK) für nicht relevante Metaboliten im Grund- und Trinkwasser dar und ergänzt in idealer Weise jedwedes Aktualisierungsvorhaben von Anhang 9 des Österreichisches Lebensmittelbuch, Codexkapitel B1/Trinkwasser (im Besonderen Tabelle 2, „Zusammenstellung der Parameter (Metaboliten), die bei der Erstellung des Überwachungsprogramms im Rahmen der Eigenkontrolle und behördlichen Kontrolle zu berücksichtigen sind“).

Des Weiteren ermöglichen die Projektergebnisse, sowohl den Parameterumfang für zukünftige Messprogramme im Zuge der GZÜV sowie den Parameterumfang diverser Analysemethoden (z.B. Pestizidscreening-Test des UBA) gegebenenfalls zu ergänzen bzw. zu adaptieren.