Irisblüten Ende Mai 2021 auf den Flächen des Rekultivierungsprojektes der HBLFA Raumberg-Gumpenstein in Trautenfels

© HBLFA Raumberg-Gumpenstein, Walter Starz, Institut für Biologische Landwirtschaft

ReKult-Iriswiesen: ReKultivierung von Iris Sibirica Wiesen für Artenvielfalt und nachhaltige ökologische Landwirtschaft

Projektleitung

Renate Mayer

Forschungseinrichtung

LFZ Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

101319

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus| Privatstiftung Blühendes Österreich | Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Schlagwörter (deutsch)

Pflanzenartenvielfalt, Inwertsetzung von Feuchtwiesenmanagement, Managementplan, nachhaltige ökologische Kulturlandschaftspflege, grüne und blaue Infrastruktur, Bewusstseinsbildung, Kooperationsnetzwerk

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Re-cultivation of iris meadows for biodiversity and sustainable organic farming

Abstract (englisch)

Iris meadows with their great variety of rare plant and animal species are a trademark of the Styrian Enns Valley. The moderately humid, nutrient-poor areas in the valley floor have been severely endangered for centuries by agricultural use and the creation of settlement areas and traffic routes. The conservation and expansion of these rare habitats through sustainable ecological landscape management is also very important on the fringes of protected areas. A revitalisation project (4 hectars)
is therefore being implemented to protect and increase the diversity of species and habitats (green infrastructure), serve as a buffer for flood protection (blue infrastructure) and raise awareness of sustainable ecological agriculture. Management methods and maintenance measures adapted to wet meadows are implemented in cooperation with various institutions. The mowed material is used as bedding for farm animals at the Moarhof, the bio-research centre of the HBLFA Raumberg-Gumpenstein. 4 hectares will be managed an recultivated
Every year at the end of May, when the Siberian iris is in full bloom, this valuable cultural landscape is to be presented by a \"meadow breakfast\" with the population and especially the young people. The participants will gain exciting insights into the world of plant species diversity in the meadows, birds, water, geology and soil. The children can scoop aquatic organisms from the pools and determine them under the microscopes. The media are involved and invited.
The \"meadow breakfast and nature experience\" contributes to raising awareness and the inhabitants in the immediate vicinity as well as the visitors who have travelled further are made aware of this special landscape in the central Ennstal to preserve and protect our valuable habitats as well as plant and animal species and are invited to actively participate.

Projektziele

Erweiterung bzw. Revitalisierung der Iriswiesen und standortsprägende Naturlebensraumtypen
Grüne und blaue Korridore innerhalb und außerhalb der Natura 2000 Schutzgebiete (ca. 4 Hektar) (Gemeinde Stainach-Pürgg)
Verlust der Artenvielfalt entgegen durch verbesserte nachhaltig ökologische Landnutzung und Best Practice Management für Feuchtwiesen im Oberen Steirischen Ennstal
Erhalt, die Wiederherstellung und die Verbesserung der Artenvielfalt und die für die Region prägenden Lebensraumtypen.
Unterstützung der Grundbesitzer durch Best Practice und Motivation sowie Hilfestellung bei ähnlichen Umsetzungsideen.
Zusammenarbeit aller Interessengruppen, Motivation zu ehrenamtliches, gemeinsames Arbeiten für die Natur
Schaffung eines Bioinventars zum Anschauen (Grüne Insel als Naherholung für den sanften Tourismus und als Freiluftlabor).
Gemeinsame regionale Strategie zur Verbesserung und Erweiterung der Feuchtlebensräume
Bewusstseinsbildung bei Landnutzern und Bevölkerung zum Erhalt und Aufwertung der Artenvielfalt in den Schutzgebieten und außerhalb.
Aktive Beteiligung der Öffentlichkeit

Praxisrelevanz

Landwirtschaft:
Das Projekt ist für den Erhalt der traditionellen Kulturlandschaft in der Region, dem Erhalt der Artenvielfalt und der (geschützten) Lebensräume von sehr großer Bedeutung. Der Nutzen für die Landwirtschaft ist durch die Verwertung des Mähgutes in den Ställen gegeben.
Forstwirtschaft: Auwaldreste werden erhalten und gepflegt (Beseitigung invasiver Neophyten) und dienen als Schutzzone zu Infrastruktureinrichtungen (Straße, Bahn)
Wasserwirtschaft: Natürliche Retentionsflächen, Ausgleich Wasserhaushalt
Umwelt: erhalt und Pflege wertvoller geschützter Lebensraumtypen, grüne Infrastruktur an der Grenze zu Natura 2000 Gebieten; Nutzung als Naherholungsraum und für Forschungs- und Bildungszwecke im Umkreis von vielen Schulen (Exkursionen, Freiluftklassenzimmer, Praktika, Aktivworkshops, Monitoring, Maturaarbeiten, Projektunterricht, etc.)
Die HBLFA Raumberg-Gumpenstein ist Netzwerknoten für die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Institutionen. Förderpragramme zielen auf den Erhalt und Erweiterung von Feuchtflächen (als grüne und blaue Infrastruktur) hin. Das Projekt soll als Best Practice dienen und weitere Landbewirtschafter motivieren, in Iriswiesen zu investieren (mit entspr. Unterstützung). Die Feuchtwiesen rund um den Grimming sind als Intensivackerfläche nicht geeignet denn alle 5-10 Jahre werden diese trotz Regulierungsmaßnahamen regelmäßig überflutet.
Verbesserung des Flächenmanagements, Koordination der Maßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit
Körperschaften öffentl. Rechts wie z.B. Berg- und Naturwacht, Wassergenossenschaften, Naturschutzbund: Mitwirkung Pflege und Betreuung (insbes. Neophyten)
Landbewirtschafter der Umgebung: Wissenstransfer Best Practice, Anleitungen, Erfahrungsaustausch,
Bewusstseinsbildung Öffentlichkeit

Berichte

Abschlussbericht

Kurzfassung

Die Iris-Sibirica Wiesen im Mittleren Steirischen Ennstal zeichnen sich durch eine große Artenvielfalt seltener Pflanzen- und Tierarten aus und sind ein charakteristisches Merkmal dieser Region. Die feuchten und nährstoffarmen Böden des Tales sind seit Jahrhunderten durch Landwirtschaft, Siedlungs- und Verkehrsflächen gefährdet. Die Erhaltung und Erwei-terung dieser seltenen Lebensräume durch eine nachhaltige ökologische Landschaftspflege ist von großer Bedeutung, insbesondere in der Nähe von Schutzgebieten. Im Projekt Rekultivierung Iriswiesen wird eine ca. vier Hektar große Fläche der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, am Fuße des Grimmings wieder als landwirtschaftliche Nutzfläche in Wert gesetzt, die seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr bewirtschaftet wurde. Im Jahr 2018 begann das Revitalisierungsprojekt ReKult-Iriswiesen, um diese Feuchtwiese wieder aufzuwerten und die standorttypische heimische Artenvielfalt wieder zu entwickeln und zu erhalten (grüne Infrastruktur). Diese Flächen dienen generell auch als Puffer für den Hochwasserschutz (blaue Infrastruktur) des angrenzenden Siedlungsraumes und der an-grenzenden Infrastruktureinrichtungen (Bundesstraße B320, Ennstal Eisenbahnstrecke). Mit dem Projekt wird das Bewusstsein für nachhaltige ökologische Landwirtschaft und Naturschutz gefördert. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen werden Bewirtschaftungsmethoden und Pflegemaßnahmen umgesetzt, die speziell auf Feuchtwiesen abgestimmt sind. Das Mähgut wird als Einstreu für die Nutztiere am Moarhof, dem Institut für Biologische Landwirtschaft der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, verwendet. Ende Mai, wenn die Sibirische Schwertlilie in voller Blüte steht, wird diese traditionelle Kulturlandschaft im Rahmen von Science Days den Schüler:innen und der interessierten Bevölkerung mit einem Wiesenfrühstück nähergebracht. Die Teilnehmer:innen erhalten spannende Einblicke in die Welt der Pflanzenvielfalt der Wiesen, der Vögel, des Wassers, der Geologie und des Bodens. Kinder haben zum Beispiel die Möglichkeit, Wasserlebewesen aus Teichen zu sammeln und unter dem Mikroskop zu bestimmen sowie Details über den Schutz vor Naturgefahren in der Umgebung und den Schutz des (Trink)wassers zu erfahren. Das "Wiesenfrühstück und Naturerlebnis" trägt zur Bewusstseinsbildung bei und die Bewohner:innen der unmittelbaren Umgebung sowie Besucher:innen werden auf diese besondere Landschaft im mittleren Ennstal zur Erhaltung und zum Schutz unserer wertvollen Lebensräume sowie Pflanzen- und Tierarten aufmerksam gemacht und zur aktiven Mitarbeit eingeladen. Schlüsselwörter: Iriswiesen, Artenvielfalt, Mittleres Steirisches Ennstal, ökologische Landwirtschaft, bedrohte Lebensräume, Revitalisierungsprojekt, Biodiversität, Blaue Infrastruktur, Grüne Infrastruktur, Naturerlebnis, Naturschutz, Bürgerbeteiligung im Landmanagement, Agrarökologie

Berichtsdateien

ReKult Iriswiesen_Endbericht_FINAL_28.09.2023_klein.pdf

Abstract (deutsch)

Die Iris-Sibirica Wiesen im Mittleren Steirischen Ennstal zeichnen sich durch eine große Artenvielfalt seltener Pflanzen- und Tierarten aus und sind ein charakteristisches Merkmal dieser Region. Die feuchten und nährstoffarmen Böden des Tales sind seit Jahrhunderten durch Landwirtschaft, Siedlungs- und Verkehrsflächen gefährdet. Die Erhaltung und Erweiterung dieser seltenen Lebensräume durch eine nachhaltige ökologische Landschaftspflege ist von großer Bedeutung, insbesondere in der Nähe von Schutzgebieten. Im Projekt Rekultivierung Iriswiesen wird eine ca. vier Hektar große Fläche der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, am Fuße des Grimmings wieder als landwirtschaftliche Nutzfläche in Wert gesetzt, die seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr bewirtschaftet wurde. Im Jahr 2018 begann das Revitalisierungsprojekt ReKult-Iriswiesen, um diese Feuchtwiese wieder aufzuwerten und die standorttypische heimische Artenvielfalt wieder zu entwickeln und zu erhalten (grüne Infrastruktur). Diese Flächen dienen generell auch als Puffer für den Hochwasserschutz (blaue Infrastruktur) des angrenzenden Siedlungsraumes und der angrenzenden Infrastruktureinrichtungen (Bundesstraße B320, Ennstal Eisenbahnstrecke). Mit dem Projekt wird das Bewusstsein für nachhaltige ökologische Landwirtschaft und Naturschutz gefördert. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen werden Bewirtschaftungsmethoden und Pflegemaßnahmen umgesetzt, die speziell auf Feuchtwiesen abgestimmt sind. Das Mähgut wird als Einstreu für die Nutztiere am Moarhof, dem Institut für Biologische Landwirtschaft der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, verwendet.

 Das "Wiesenfrühstück und Naturerlebnis" trägt zur Bewusstseinsbildung bei und die Bewohner:innen der unmittelbaren Umgebung sowie Besucher:innen werden auf diese besondere Landschaft im mittleren Ennstal zur Erhaltung und zum Schutz unserer wertvollen Lebensräume sowie Pflanzen- und Tierarten aufmerksam gemacht und zur aktiven Mitarbeit eingeladen.

Schlüsselwörter: Iriswiesen, Artenvielfalt, Mittleres Steirisches Ennstal, ökologische Landwirtschaft, bedrohte Lebensräume, Revitalisierungsprojekt, Biodiversität, Blaue Infrastruktur, Grüne Infrastruktur, Naturerlebnis, Naturschutz, Bürgerbeteiligung im Landmanagement

Abstract (englisch)

The Iris Sibirica Meadows of the Middle Styrian Enns Valley are characteristic for the high diversity of habitats and rare plant and animal species. The slightly humid and nutrient-poor soils of the valley have been threatened for centuries by agriculture, settlement and transport. The preservation and expansion of these rare habitats through sustainable ecological landscape management is of great importance. For this reason, large areas of the Middle Styrian Enns Valley have been designated as protected areas. The project „Rekult-Iriswiesen“ is a good practice example for the renaturation of abandoned wet meadows.

An area of four hectares was converted into a site-specific flowering meadow to protect and enhance biodiversity and habitats (green infrastructure), to protect against floods (blue infrastructure) and to use the hay as bedding material for the cattle stable at the Moarhof, Institut for Organic Agriculture at the HBLFA Raumberg-Gumpenstein. The project was implemented in cooperation with different institutions, the experience is used for further initiatives and for promoting the cooperation between agriculture and nature conservation.

At the end of May, when the Siberian Iris is in full bloom, traditional cultural landscape is brought closer to the public, especially to young people at a science day and a meadow breakfast especially for the interested local population. Participants gain exciting insights into the world of plant diversity in wet meadows, birds, geology, soil and water balance, flood prevention, nature protection and the relationships between agriculture and nature conservation. Young people have the opportunity to collect water organisms from the ponds and identify them under the microscope, they analyse soil samples, learn about rare animal species in wet medows, floods and agriculture from the past to the future in the Enns Valley. 

The "Meadow Breakfast and Nature Experience“ aims to raise awareness of the uniqueness of the Enns Valley landscape and involve both the local community and visitors, interested in nature.

Keywords: Iris sibirica meadows, biodiversity, Middle Styrian Enns Valley, organic farming, endangered habitats, revitalisation project, biodiversity, blue infrastructure, green infrastructure, nature conservation, nature experience, participation in land management

Autor/innen

Mayer, R., Starz, W., Jenšac, A.