Qualitätssicherung Ölkürbis: Sicherstellung des Aufgangs des Ölkürbiskeimlings und eine optimierte Jugendentwicklung unter klimawandelbedingten schwierigen Bedingungen sowie Erforschung von Ursachen und Maßnahmen zu Aufgangsschwierigkeiten und Ertragsstabilisierung

Projektleitung

Reinhold Zötsch

Forschungseinrichtung

Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A.

Projektnummer

102028

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft | Amt der Niederösterreichischen Landesregierung| Amt der Oberösterreichischen Landesregierung| Amt der Steiermärkischen Landesregierung| Amt der Burgenländischen Landesregierung| Amt der Kärntner Landesregierung

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Für die Produktion von Kürbiskernöl wird der schalenlos wachsende Kern des Steirischen Ölkürbisses (Curcurbita pepo var. styriaca) herangezogen. Das schalenlose Saatgut ist sehr empfindlich in Bezug auf zu große Niederschlagsmengen und zu kühler Bodentemperatur beim Auflauf. Ein weiterer wichtiger Faktor für eine optimale Keimbedingung ist die Beize.

Das schalenlose Saatgut ist sehr empfindlich in Bezug auf zu große Niederschlagsmengen und zu kühlen Bodentemperaturen und ist beim Auflauf bodenbürtige Krankheiten wie Pythium, Rhizoctonia, Fusarium usw. schutzlos ausgesetzt. Welche bodenbürtigen Krankeiten das Saatgut nun überwiegend am Aufgang hindern ist nicht gänzlich bekannt und ist die Ursachenforschung ist Teil des Projektes. Ein wichtiger Faktor für eine optimale Keimung ist somit die Beizung des Saatgutes mit fungiziden Beizmitteln. Teil des Projekts ist die Prüfung der Wirksamkeit vorhandener Beizmittel auch unter Einbindung von Biologicals.


Für wirtschaftliche Erträge ist nicht nur eine optimale Keimfähigkeit des Saatgutes, sondern auch die Jugend- und Bestandesentwicklung von großer Bedeutung.  Neben der optimierten Düngung und Unkrautbekämpfung beeinflussen Krankeiten wie Didymella bryoniae, Erwinia, Pseudomonas und Pseudoperonospera cubensis die Ertragsentwicklung, vor allem wenn die angeführten Krankheiten zu einer frühzeitigen Abreife führen. 


Diese unterschiedlichen Faktoren, Klimabedingungen, Krankheitserreger und unterschiedliche Beizmöglichkeiten, müssen in Verbindung mit den unterschiedlichen Saatgutsorten über einen längeren Zeitraum auf unterschiedlichen Standorten getestet und erforscht werden. Nur durch umfangreiches Wissen kann das Einkommen der Ölkürbisbäuerinnen und Ölkürbisbauern langfristig abgesichert werden.

Schlagwörter (deutsch)

Aufgang Ölkürbis, "Ursachenforschung", Klimawandelbedingte Schwierigkeiten, Krankheiten, Beizung

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Ensuring the emergence of oil pumpkin seedlings and optimized youth development under difficult conditions caused by climate change. Research into causes and measures for emergence difficulties and yield stabilization.

Abstract (englisch)

The seed of the Styrian oil pumpkin (Curcurbita pepo var. styriaca) is used for the production of pumpkin seed oil. The hulless seed is very sensitive to excessive rainfall and cool soil temperatures during germination. Another important factor for optimum germination conditions is the dressing.

The hull-less seed is very sensitive to excessive rainfall and cool soil temperatures and is exposed to soil-borne diseases such as Pythyium spp., Rhizoctonia sp., Fusarium spp. etc. during emergence. It is not fully known which soil-borne diseases predominantly prevent the seed from germinating and research into the causes is part of the project. An important factor for optimal germination is therefore the dressing of the seed with fungicidal dressing agents. Part of the project is to test the effectiveness of existing seed dressings, including biologicals.

For economic yields, it is not only the optimum germination capacity of the seed that is of great importance, but also the juvenile and crop development. In addition to optimized fertilization and weed control, diseases such as Didymella bryoniae, Erwinia, Pseudomonas and Pseudoperonospera cubensis influence yield development, especially if the diseases mentioned lead to premature ripening.

These different factors, climatic conditions, pathogens and different dressing options, must be tested and researched in conjunction with the different seed varieties over a longer period of time at different locations. Only through extensive knowledge can the income of oil pumpkin farmers be secured in the long term.

Schlagwörter (englisch)

Research into causes, Difficulties caused by climate change, diseases, seed dressing, Germination of oil pumpkin

Projektziele

Qualitätssicherung Ölkürbis -

Ursachenforschung und ertragsstabilisierende Maßnahmen in der Ölkürbisproduktion unter Zunahme der Wetterextreme.

Für die Produktion von Kürbiskernöl wird der schalenlos wachsende Kern des Steirischen Ölkürbisses (Curcurbita pepo var. styriaca) herangezogen. Das schalenlose Saatgut ist sehr empfindlich in Bezug auf zu große Niederschlagsmengen und zu kühler Bodentemperatur und ist bei der Keimung bodenbürtigen Krankheiten wie Pythium, Rhizoctonia, Fusarium usw. schutzlos ausgesetzt.

Ein wichtiger Schutz für eine optimale Keimung ist die Beizung des Saatgutes.

Welche bodenbürtigen Krankheiten das Saatgut nun überwiegend den Aufgang hindern, ist nicht gänzlich bekannt und die

Ursachenforschung ist Teil des Projektes. Ein wichtiger Faktor für eine optimale Keimung ist auch die Beizung des Saatgutes mit

fungiziden Beizmitteln. Teil des Projekts ist die Prüfung der Wirksamkeit vorhandener Beizmittel auch unter Einbindung von Biologicals.

Für wirtschaftliche Erträge ist nicht nur eine optimale Keimfähigkeit des Saatgutes, sondern auch die Jugend- und Bestandesentwicklung von großer Bedeutung. Neben der optimierten Düngung und Unkrautbekämpfung beeinflussen Krankheiten wie

Didymella bryoniae, Erwinia, Pseudomonas und Pseudoperonospera cubensis die Ertragsentwicklung, vor allem, wenn die angeführten Krankheiten zu einer frühzeitigen Abreife führen.

Diese unterschiedlichen Faktoren, Klimabedingungen, Krankheitserreger und unterschiedliche Beizmöglichkeiten, müssen in

Verbindung mit den unter schiedlichen Saatgutsorten über einen längeren Zeitraum auf unterschiedlichen Standorten getestet

und erforscht werden. Nur durch umfangreiches Wissen kann das Einkommen der Ölkürbisbäuerinnen und Ölkürbisbauern langfristig abgesichert werden

Hauptziel:

Der Aufgang des Saatgutes sollte gesichert und die Jugendentwicklung unterstützt werden, auch unter der Zunahme ungünstiger Witterungsbedingungen zur Keimung. Dies erfolgt einerseits durch die Ursachenforschung des unterbleibenden Feldaufganges und andererseits durch die Durchführung von Feldversuchen. Dabei berücksichtigt werden Sortenunterschiede, Bodeneigenschaften, Beizmöglichkeiten und Ansätze zur Pflanzenvitalisierung.


Unterziele:

Am Ende des Projektes sind die genauen Ursachen der fehlenden Aufgänge bekannt und es können ertragsstabilisierende Maßnahmen aufgrund der Ursachenforschung abgeleitet werden.

Weitere ertragsstabilisierende Maßnahmen in Hinblick auf Pflanzenstärkung sind am Ende des Projektes erprobt. Wissenschaftlich erforschte, praxisrelevante innovative Ansätze können den Produzenten im Abschluss präsentiert werden.

Vorgeschichte: Zahlen und Fakten zur Schadenssituation 2023

geschädigte Fläche ca. 19.000 ha (mindestens 2/3 der Anbaufläche von 28.400 ha geschädigt - Auflaufprobleme durch fehlende Beize, zu niedrige Bodentemperaturen, Starkregen, Überschwemmungen, etc.);

Durchschnittsertrag Österreich im Jahr 2023 liegt bei ca. 520 kg

Differenz zum 10-jährigen Schnitt in Österreich: ca. 120 kg

Wertschöpfungsverlust von ca. 7,7 Mio. Euro

Geschätzter Gesamtschaden in Österreich 2023: über 10 Mio. Euro

Gesamtfläche Anbau Österreich 2023: ca. 28.400 ha

Steiermark: ca. 7.870 ha

Niederösterreich: ca. 17.800 ha

Rest Österreich: ca. 2.730 ha

Erstmeldung AMA: ca. 29.600 ha

Differenz: ca. 1.200 ha (andere Kulturen wurden nachgebaut)

Wertschöpfung Verlust für den Ölkürbis für die 1.200 ha = ca. € 2,6 Mio. Euro bei Verkauf der Kerne

(Durchschnittsertrag in Österreich in den letzten 10 Jahre von ca. 640 kg/ha

und einem Kernpreis 2023 von 3,40 +)

Praxisrelevanz

Aus Sicht aller Experten sind mehrjährige Praxisversuche in den wichtigsten Anbaugebieten des Ölkürbis erforderlich. Vorgeschlagen sind Niederösterreich, Burgenland und Kärnten mit je einem Standort, weiters sind zwei Standorte für die Steiermark angedacht.

Die Ursachenforschung und die daraus abgeleiteten Maßnahmen können enorme Auswirkung auf die Praxis haben. Mit abgeleiteten, innovativen und praxistauglichen Maßnahmen kann die Produktion auf bis zu 35.000 ha gestärkt und gesichert werden.