Weingarten

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PrüfungNeuzüchtung: (BWO 12239) Anbaueignungs- und Leistungsprüfung von Neuzüchtungen mit erhöhter Pilzwiderstandsfähigkeit bei nachhaltiger intergrierter und organisch biologischer Bewirtschaftung

Projektleitung

Martin Mehofer

Forschungseinrichtung

HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg

Projektnummer

100910

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Neuzüchtungen mit erhöhter Pilzwiderstandsfähigkeit und daraus resultierender Möglichkeit zur Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes sind aus Sicht des Umweltschutzes und zur Reduktion der Bodenbelastung eine wünschenswerte Alternative zu bekannten Rebsorten. Außerdem ist durch die Einsparung von Pflanzenschutzmitteln und durch die damit verbundene Einsparung von Arbeitskraftstunden bei der Bewirtschaftung auch eine Kosteneinsparung absehbar. Es macht aber nur eine möglichst lange und effiziente Nutzung von Rebanlagen für die Erzeugung von qualitativ hochwertigen Trauben und Wein Sinn, um die kostenintensive Produktion zu decken und Gewinne zu erzielen. Daher sollten die Trauben und der Wein dem Qualitätsbild der den Konsumenten und Produzenten bekannten Rebsorten entsprechen. Außerdem muss die Anbaueignung der Rebsorten unter den österreichischen Klimabedingungen gegeben sein, damit eine ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Produktion möglich ist. Im Zuge dieses Projektes werden Austriebszeitpunkt, Blütezeit, Blühfestigkeit, Ertrag, Traubengewicht, Traubenqualität in Form von Mostgewicht, Säuregehalt und pH-Wert, Traubengesundheit, Rebengesundheit und Schnittholzgewicht von Neuzüchtungen auf Basis von Grüner Veltliner, Zweigelt, Neuburger, Weißburgunder und Riesling und unter Minimierung des Pflanzenschutzaufwandes bewertet. Die Bestimmung der Resistenz gegen Krankheiten erfolgt mittels visueller Bonitur unter Verwendung der von der OIV erstellten Bewertungsschemen (Codes). Mittels Weinausbau und Verkostung und Analyse der Weine wird die Weinqualität beurteilt.

Schlagwörter (deutsch)

Österreichische Weißweinneuzüchtungen, Österreichische Rotweinneuzüchtungen, Pilzwiderstandfähigkeit, Nachhaltigkeit, Integrierter Weinbau, Organisch Biologischer Weinbau

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Neuzüchtungen mit erhöhter Pilzwiderstandsfähigkeit und daraus resultierender Möglichkeit zur Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes sind aus Sicht des Umweltschutzes und zur Reduktion der Bodenbelastung eine wünschenswerte Alternative zu bekannten Rebsorten. Außerdem ist durch die Einsparung von Pflanzenschutzmitteln und durch die damit verbundene Einsparung von Arbeitskraftstunden bei der Bewirtschaftung auch eine Kosteneinsparung absehbar. Es macht aber nur eine möglichst lange und effiziente Nutzung von Rebanlagen für die Erzeugung von qualitativ hochwertigen Trauben und Wein Sinn, um die kostenintensive Produktion zu decken und Gewinne zu erzielen. Daher sollten die Trauben und der Wein dem Qualitätsbild der den Konsumenten und Produzenten bekannten Rebsorten entsprechen. Außerdem muss die Anbaueignung der Rebsorten unter den österreichischen Klimabedingungen gegeben sein, damit eine ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Produktion möglich ist. Im Zuge dieses Projektes werden Austriebszeitpunkt, Blütezeit, Blühfestigkeit, Ertrag, Traubengewicht, Traubenqualität in Form von Mostgewicht, Säuregehalt und pH-Wert, Traubengesundheit, Rebengesundheit und Schnittholzgewicht von Neuzüchtungen auf Basis von Grüner Veltliner, Zweigelt, Neuburger, Weißburgunder und Riesling und unter Minimierung des Pflanzenschutzaufwandes bewertet. Die Bestimmung der Resistenz gegen Krankheiten erfolgt mittels visueller Bonitur unter Verwendung der von der OIV erstellten Bewertungsschemen (Codes). Mittels Weinausbau und Verkostung und Analyse der Weine wird die Weinqualität beurteilt.

Praxisrelevanz

Das Projekt ist für einen zukunftsfähigen, qualitätsorientierten und ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen Weinbau von Bedeutung. Außerdem wird damit ein Beitrag zur Biodiversität geleistet

Berichte

Abschlussbericht

Kurzfassung

Im Rahmen dieses Projektes, in dem Neuzüchtungen mit erhöhter Pilzwiderstandsfähigkeit auf Basis von Grüner Veltliner, Zweigelt, Neuburger, Weißburgunder und Riesling sowohl bei nachhaltig integrierter Produktion, als auch bei nachhaltig organisch-biologischer Produktion bewertet wurden, konnten zahlreiche Erfahrungen gesammelt werden. Bei sachgerechter Weingartenbewirtschaftung und fachgerechter Laubbearbeitung war eine Reduktion der Pflanzenschutz- und Pflanzenstärkungsmaßnahmen möglich und somit konnte die Menge der ausgebrachten Pflanzenschutzmittel reduziert werden. Allerdings zeigten sich hinsichtlich Pilzresistenz und Traubenqualiät zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den Rebsorten und vor allem zwischen den Vegetationsjahren. In einzelnen Jahren mit sehr hohem Infektionsdruck und zu geringem Pflanzeschutzmitteleinsatz waren auch bei diesen Rebsorten zum Teil massive Ertrags- und Qualitätsverluste aufgrund von Pilzinfektionen beobachtbar. Damit waren Ertragsstabilität, Reife und Weinqualität nicht nur aufgrund der Rebsortenvielfalt entsprechend variabel. Eine Produktion ohne Einsatz von Pflanzenschutzmittel ist daher nicht möglich, aber eine den Rebsorten und den Witterungs- und Infektionsbedingungen angepasste Reduktion durchaus. Das Aromensprektrum der Weine war aufgrund der unterschiedlichen Rebsorten sehr vielfältig. Von den im Projekt bewerteten Zuchtnummern wurden die Zuchtnummer 3 R/19 unter dem Sortennamen `Donauriesling´ und die Zuchtnummer 1923-6 unter dem Sortennamen `Royalny´ zur Anpflanzung in Österreich zugelassen.

Berichtsdateien

ABSCHLUSSBERICHT_Leistungsprüfg_Nz_100910.pdf

Abstract (deutsch)

Im Rahmen dieses Projektes, in dem Neuzüchtungen mit erhöhter Pilzwiderstandsfähigkeit auf Basis von Grüner Veltliner, Zweigelt, Neuburger, Weißburgunder und Riesling sowohl bei nachhaltig integrierter Produktion, als auch bei nachhaltig organisch-biologischer Produktion bewertet wurden, konnten zahlreiche Erfahrungen gesammelt werden. Bei sachgerechter Weingartenbewirtschaftung und fachgerechter Laubbearbeitung war eine Reduktion der Pflanzenschutz- und Pflanzenstärkungsmaßnahmen möglich und somit konnte die Menge der ausgebrachten Pflanzenschutzmittel reduziert werden. Allerdings zeigten sich hinsichtlich Pilzresistenz und Traubenqualiät zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den Rebsorten und vor allem zwischen den Vegetationsjahren. In einzelnen Jahren mit sehr hohem Infektionsdruck und zu geringem Pflanzeschutzmitteleinsatz waren auch bei diesen Rebsorten zum Teil massive Ertrags- und Qualitätsverluste aufgrund von Pilzinfektionen beobachtbar. Damit waren Ertragsstabilität, Reife und Weinqualität nicht nur aufgrund der Rebsortenvielfalt entsprechend variabel. Eine Produktion ohne Einsatz von Pflanzenschutzmittel ist daher nicht möglich, aber eine den Rebsorten und den Witterungs- und Infektionsbedingungen angepasste Reduktion durchaus. Das Aromensprektrum der Weine war aufgrund der unterschiedlichen Rebsorten sehr vielfältig. Von den im Projekt bewerteten Zuchtnummern wurden die Zuchtnummer 3 R/19 unter dem Sortennamen `Donauriesling´ und die Zuchtnummer 1923-6 unter dem Sortennamen `Royalny´ zur Anpflanzung in Österreich zugelassen.

Abstract (englisch)

As part of this project, in which new varieties with increased fungal resistance based on Grüner Veltliner, Zweigelt, Neuburger, Pinot Blanc and Riesling were evaluated both in sustainable integrated production and in sustainable organic-biological production, numerous experiences were gained. With proper vineyard management and professional foliage management, it was possible to reduce the amount of plant protection and plant strengthening measures and thus reduce the amount of plant protection products applied. However, there were some clear differences in fungal resistance and grape quality between the grape varieties and especially between the vegetation years. In individual years with very high infection pressure and insufficient use of plant protection products, massive yield and quality losses due to fungal infections were also observed in some of these grape varieties. As a result, yield stability, ripeness and wine quality were not only variable due to the diversity of grape varieties. Therefore production without the use of pesticides is not possible, but a reduction adapted to the grape varieties and the weather and infection conditions certainly is. The flavour spectrum of the wines was very diverse due to the different grape varieties. Of the breeding numbers evaluated in the project, breeding number 3 R/19 under the variety name ‘Donauriesling’ and breeding number 1923-6 under the variety name ‘Royalny’ were authorised for planting in Austria.

Autor/innen

Hofrat Dipl.-Ing. Martin Mehofer