Projekt-988: Praxistest Traktoren mit Vorderachsfederung

Projektleitung

Manfred Nadlinger

Forschungseinrichtung

Direktion FJ-BLT

Projektnummer

10097

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2002

Kurzfassung

Für die in diesem Beitrag beschriebenen Versuche standen 3 Traktoren der oberen Leistungsklasse (110 kW/150 PS) von 3 verschiedenen europäischen Herstellern zur Verfügung. Bei allen 3 Fahrzeugen konnte wahlweise die Vorderachsfederung abgeschaltet und die vorhandene Kabinenfederung für die Versuche blockiert werden, sodass 4 Federungszustände bei jedem Fahrzeug untersucht wurden. Allen Kabinenfederungen gemeinsam war das Prinzip der gefederten Wippe („Ein-Achsen-Federung“), d. h. die Kabinen waren an den beiden vorderen Befestigungspunkten elastisch gelagert, während die beiden hinteren Kabinenbefestigungen durch mechanische oder hydraulische Feder-Dämpfer-Elemente ersetzt wurden. Zum Unterschied von der vollgefederten Fahrerkabine (z. B. Renault) und dem vollgefederten Fahrzeug (JCB) ist diese Lösung nicht nur technisch sehr einfach und billig, sondern kann auch relativ leicht bei Serientraktoren nachgerüstet werden. Obwohl bereits 1988 von R. Stayner (Silsoe Research Institute, UK) erstmals in der Literatur erwähnt und für einen britischen Kabinenhersteller entwickelt, war es Fendt vorbehalten, 1993 erstmals Serientraktoren mit dieser einfachen Kabinenfederung auszurüsten. Weitere Hersteller wie Deutz, Same und Steyr sowie Nachrüster (Hegele) folgten. Unter vergleichbaren Bedingungen wurden auf den vorhandenen Prüfstrecken der BLT (100m- und 35m-OECD-Testbahn nach ISO 5008, 24m-Testopbahn, BLT-interne Asphalt- und Betonstraße) und unter praktischen Einsatzbedingungen – als Kontrolle der Praxisrelevanz der Ergebnisse der Teststrecken – mit verschiedenen Reifendrücken, Ballastierungen, Fahrgeschwindigkeiten und Fahrersitzen über 2000 Versuchsfahrten durchgeführt. Die auftretenden Schwingungen in den 3 Richtungen wurden an ausgewählten Punkten (z. B. Sitzfläche, Sitzbefestigungspunkt, Rahmen, Vorderachse, Hinterachse) von einem Mehrkanaldatenerfassungssystem (Hottinger) ebenso während der Fahrt aufgezeichnet wie die Relativbewegungen zwischen Vorderachse und Rahmen und die Kräfte im Oberlenker bei Anbaugeräten. Entsprechend ISO 2631 wurden die gemessenen Schwingungen im Labor bewertet, die für den Fahrkomfort nicht relevanten Schwingungsanteile (z. B. Motorschwingungen) mittels Filter ausgeschieden und nach verschiedenen Kriterien ausgewertet. Gemeinsam mit den Traktorherstellern wurden die 3 Schwingungssysteme (Vorderachsfederung, Kabinenfederung, gefederter Sitz) optimiert und abgestimmt.

Berichtsdateien

0624_Optimierung_Schwingungen_Traktoren.pdf

Autor/innen

Manfred Nadlinger, Johann Schrottmaier

0643_Optimisation_vibrations_tractors_e.pdf

0674_Vorderachsfederung_Kabinenfederung.pdf