Projekt-957: Kriterienkatalog für ökologisch besonders sensible Gebiete
Projektleitung
Sybilla Zech
Forschungseinrichtung
Stadtland
Projektnummer
40038Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
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Projektziele
In der umweltpolitischen Diskussion um Projekte, Pläne, Programme und gesetzliche Normen werden für „(ökologisch) besonders sensible Gebiete“ strengere Umweltstandards bzw. umfassendere Unterstützungen für umwelteffiziente Aktivitäten gefordert. Die besondere Sensibilität beispielsweise von Gebirgsregionen, Küstenzonen, Feucht- und Trockengebieten oder von Landschaften mit historischer und kultureller Bedeutung findet als Argument in der aktuellen Debatte zu Verkehr, Landwirtschaft und Tourismus sowie generell bei großen Infrastrukturvorhaben bereits Verwendung. Eine gemeinsame fachliche Basis bzw. einheitliche Kriterien zur klaren Abgrenzung fehlten aber bisher.
Berichte
Kurzfassung
Eine interdisziplinäre Expertengruppe untersuchte die Machbarkeit eines Kriterienkatalogs und legte ein Methodenset zur Definition ökologisch besonders sensibler Gebiete (kurz: ÖSIB) vor. Das methodische Gerüst und die einzelnen Module des Kriterienkatalogs wurden in mehreren Workshops und Arbeitsgesprächen des österreichischen Kernteams sowie in fünf international besetzten Workshops entwickelt und getestet. Die Studie ging von realen Gebieten (Testgebieten) aus, über die unter Wissenschaftlern und Planern die Einschätzung bestand, dass sie ökologisch besonders sensibel sind. Aus der Sach- und Gebietskenntnis der Expertenrunden wurde herausgefiltert, welche Kriterien und Indikatoren die besondere ökologische Sensibilität des jeweiligen Testgebiets ausmachen.
Fazit:
• Es gibt kein Gebiet, das nicht sensibel wäre, ökologisch besonders sensible Gebiete erfüllen bestimmte Kriterien.
• Die fachliche und politische Diskussion um den Begriff „ökologisch besonders sensibles Gebiet“ lässt sich auf drei Kriterien konzentrieren: Wert, Labilität und Potential.
• Das wichtigste methodische Hilfsmittel zur nachvollziehbaren Beschreibung und fachlichen Begründung sind anschauliche und leicht feststellbare Indikatoren, die auf die besondere ökologische Sensibilität eines Gebietes hinweisen - eben auf ökologische und kulturelle Werte, labile Öko- und Nutzungssysteme sowie auf Potentiale zur nachhaltigen Entwicklung.