Projekt-933: Umfrage zum Thema 'Nachhaltigkeit - Beweggründe für ein nachhaltiges Verhalten'

Projektleitung

n. n.

Forschungseinrichtung

Fessel + GFK Ges.m.b.H. Institut für Marktforschung

Projektnummer

40254

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2000

Kurzfassung

Wenn man es in der Hand hätte seinen eigenen Nachkommen zu vererben, was man sich für sie wünscht, würden 71% der nachfolgenden Generation Frieden und Sicherheit, 67% Gesundheit und 55% schöne Landschaft und eine intakte Natur bescheren. Einen Arbeitsplatz würden 34%, Wohnraum 20%, Geld gar nur 10% vererben wollen. Das ist das Ergebnis einer umfangreichen Studie des FESSEL-GfK Instituts, die zum Thema „Nachhaltiges Österreich“ präsentiert wurde (österreichweite CAPI-Umfrage Winter 1999, 1000 Interviews). Erstaunlich hoch ist der Prozentsatz derer, die ein intaktes Ökosystem übergeben wollen. Die Studie zeigt, dass der sorgsame Umgang mit der Umwelt für 78% der ÖsterreicherInnen einen besonders hohen Stellenwert hat und dass mehr als die Hälfte (56%) glauben, dass in Österreich zur Erhaltung und Bewahrung der natürlichen Umwelt zu wenig getan wird. Als besonders virulente Gefahren für die kommende Generation werden genannt: Luftverschmutzung (55%), das Anwachsen der Müllberge (55%) sowie Schadstoffe in den Lebensmitteln (54%). Der Begriff „Nachhaltigkeit“ als strategische Richtlinie für zukünftige Entscheidungen hat sich noch nicht so richtig durchgesetzt (55% der Befragten wissen damit nichts anzufangen). 32% umschreiben die „Nachhaltigkeit“ mit „zukunftsorientiertes Handeln“, „die nachfolgende Generation betreffend“, „Schonung der Ressourcen“, „lang Anhaltendes/Beständiges“. Nachhaltigkeit bedeutet eine Orientierung zugunsten: - der kommenden Generationen, die auch in Zukunft von jenen Ressourcen leben sollten, über die wir heute verfügen - der sozialen Gerechtigkeit, die keinen Unterschied zwischen reichen und armen Ländern macht - der Umwelt, die in ihrer natürlichen Regenerationsfähigkeit nicht beeinträchtigt werden soll. Solidarität statt „Mir san mir Mentalität“ Die Hälfte der befragten ÖsterreicherInnen meinen, es solle einen gerechten Ausgleich zwischen den wohlhabenden Staaten und den armen Ländern geben. Überdies meinen 63%, dass sie sich Sorgen über Umweltprobleme in anderen Regionen machen, auch wenn bei uns alles in Ordnung wäre. 86% der ÖsterreicherInnen verneinen auch die Feststellung, das Heute wäre allein wichtig und um die Zukunft solle sich die nächste Generation kümmern. Die Feststellung, die Mitgliedstaaten der EU sollten Umweltschutzmaßnahmen in den ehemaligen Ostblockstaaten finanzieren, wird allerdings nur von 41% geteilt (31% sind nicht dieser Meinung). Ökoeffizientes Wirtschaften 78% glauben, dass durch Investitionen in den Umweltschutz neue Arbeitsplätze geschaffen werden können. 52% der Befragten meinen, dass die Energievorräte der Erde für die Energieversorgung (Erdöl, Kohle, Erdgas) für die nachfolgenden Generationen nicht mehr ausreichen. 83% sind der Ansicht, dass Bio-Energie (Solar-, Windenergie) auf Kosten der herkömmlichen Energiequellen bevorzugt werden soll. Neben der Produktion mit Bioenergie oder mit geringerem Energieverbrauch und Umweltbelastung besteht der Wunsch an die Wirtschaft, Produkte dort zu verkaufen, wo sie hergestellt werden, um keine langen Transportwege zu haben. 84% erklären auch, Produkte lieber aus ihrer Gegend kaufen zu wollen, als Produkte, die über weite Strecken geliefert werden müssen. Persönliche Bereitschaft zum Engagement 49% der befragten ÖsterreicherInnen erklären sich bereit, sich bei der Bewältigung konkreter Umweltprobleme zu engagieren und aktiv zu beteiligen. 9% sind nach eigenen Angaben bereits aktiv. Jede(r) zweite(r) ÖsterreicherIn wäre bereit, für Umweltschutz auch höhere Kosten zu tragen. Bei Einschränkung liebgewordener Konsumgewohnheiten lässt die Bereitschaft zum Engagement etwas nach. Nur ein Drittel etwa ist auch bei Konsumeinschränkung bereit, sich aktiv einzusetzen. Derzeit wird die Bemühung um die Erhaltung der Umwelt in erster Linie Umweltorganisationen (78%), dem Umweltministerium (73%) und dem persönlichen Engagement der Bürger (46%) zugeschrieben. Das Projekt wurde von der Abteilung II/4/U beauftragt.