Projekt-887: Prüfung der Leistung von wichtigen Grundtypen der Unterlagszüchtung im Glashaus und im Freiland
Projektleitung
Wilhelm WUNDERER
Forschungseinrichtung
Import:
Projektnummer
10542Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Navigation
Allgemeine Projektinformationen
Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)
Projektziele
Projektziel war die Testung der Leistungsfähigkeit vieler in Österreich unbekannter Rebunterlagen und deren Brauchbarkeit für die weinbauliche Praxis.
Berichte
Kurzfassung
Der Anbau von Pfropfreben mit reblausresistenten Unterlagsproben gilt in der Geschichte des europäischen Weinbaues als Wendepunkt. Dieser Erfolg der biologischen Reblausbekämpfung spiegelt sich in der gesetzlichen Forderung nach einer ausreichenden Reblausresistenz wider. Daneben ist die Frage nach der Anpassungsfähigkeit der Unterlagen an die Standortbedingungen und die Affinität zwischen den Pfropfpartnern von großer Bedeutung. Aus diesen Überlegungen sind in Österreich die sogenannten Berlandieri x Riparia Teleki, Selektion Kober - Standardunterlagen hervorgegangen. Diese Kreuzungsprodukte werden als glückliche Kombination der Kalkverträglichkeit der Berlandieri und der Reblausresistenz der Riparia bezeichnet. Systematische Klonenselektion mit dieser Kreuzungsgruppe wurde und wird vor allem in Deutschland unter Beachtung phytosanitärer Standards intensiv und mit Erfolg durchgeführt (z.B. 5 C - Geisenheim, SO4 zur Cosmo 2 und Cosmo 10 weiter selektioniert.
Bei der Unterlagswahl müssen folgende Bedingungen erfüllt werden:
1) ausreichende Reblausresistenz, Virusfreiheit und Nematodenwiderstandsfestigkeit
2) möglichst hohe Kalkverträglichkeit (Chlorosefestigkeit)
3) gute Affinität der Veredlungspartner zueinander (Pfropfung)
4) hohe Leistungsfähigkeit (Quantität bzw. Qualität)
5) entsprechende Trockentoleranz und Salztoleranz
6) Winterfestigkeit (genügende und zeitgerechte Holzreife).
Im Rahmen des Projekts wurden sowohl Anlagen am Agneshof der HBLA Klosterneuburg, sowie Junganlagen bei Winzern in Niederösterreich und im Burgenland angelegt. Die Glashausversuche wurden von Dr. Adel Fardossi von der Abteilung Biologie durchgeführt und laufend veröffentlicht.
Am Standort Agneshof wurden folgende Sorten mit verschiedensten Unterlagenkombinationen in das Quartier Stiftsacker und Harer III gepflanzt:
1. Rheinriesling auf 22 Unterlagen
2. Grüner Veltliner auf 21 Unterlagen
3. Neuburger auf 32 Unterlagen
4. Welschriesling auf 24 Unterlagen
5. Cabernet Sauvignon auf 30 Unterlagen
6. Blauer Zweigelt auf 35 Unterlagen
7. Chardonnay auf 35 Unterlagen
8. Grüner Veltliner Kl LA 7/44 auf 35 Unterlagen
Am Weingut der Malteser Ritter in Mailberg wurde Cabernet Sauvignon auf 20 verschiedenen Unterlagen veredelt, gepflanzt, bei der Familie Kausl in Spitz wurde Neuburger auf 20 Unterlagen und bei der Familie Kollwentz in Großhöflein Cabernet Sauvignon auf 8 Unterlagen veredelt. Diese Anlagen wurden mehrjährig ausgewertet. Zusätzlich wurde bei Kollwentz eine bestehende Anlage Cabernet Sauvignon auf 3 Unterlagen und eine bestehende Blaufränkischanlage auf 4 Unterlagen mit ausgewertet.
Neben der Trieblängenmessung in den Junganlagen wurden neben einer optischen Bonitur die Ertragsparameter gemessen und verrechnet, dies waren neben dem Ertrag das durchschnittliche Einzeltraubengewicht, das durchschnittliche Mostgewicht und der Säuregrad des Erntegutes, sowie der Zuckerertrag in kg/Hektar und das Schnittholzgewicht als Beurteilungsmaß für die Wüchsigkeit der jeweiligen Sorten - Unterlagen - Kombination.