Projekt-802: Einsatz von Vollmilch in der Kälbermast zur Biokalbfleischerzeugung
Projektleitung
Andreas STEINWIDDER
Forschungseinrichtung
Direktion Raumberg-Gumpenstein
Projektnummer
10650Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Projektziele
Seit mehr als 30 Jahren wird in der Kälbermast überwiegend auf den Einsatz von Milchaustauschfutter zurückgegriffen. Für Kalbfleischspezialprodukte (Kleinkindernahrung, Sanatorien, Markenfleischprogramme etc.) wird aber auch Kalbfleisch aus der Mast mit Vollmilch nachgefragt. Die Deckung dieses Bedarfes erfolgt überwiegend durch Vollmilchmastkälber aus biologisch wirtschaftenden Betrieben.
Im Gegensatz zur Mast mit Milchaustauschfutter kann bei reiner Vollmilchmast die Nährstoffversorgung nicht über die Tränkekonzentration bzw. Zusammensetzung des Milchaustauschfutters gesteuert werden. Dadurch ergeben sich im Vergleich zur Mast mit Milchaustauschfutter Restriktionen vor allem hinsichtlich der Mastdauer, da auf Grund der eingeschränkten Futteraufnahme und des Nährstoffgehaltes von Vollmilch die Nährstoffversorgung und damit die Zuwachsleistung begrenzt ist.
In der vorliegenden Arbeit sollte daher der Einfluss der Lebendmasse bei der Schlachtung (110 bzw. 140 kg) sowie der Rasse (Fleckvieh, Brown Swiss, Holstein Friesian) auf die Mast- und Schlachtleistung, Fleischqualität und Wirtschaftlichkeit von leichten Vollmilchmastkälbern, im Vergleich zur Mast mit Milchaustauschfutter, untersucht werden.
Im Gegensatz zur Mast mit Milchaustauschfutter kann bei reiner Vollmilchmast die Nährstoffversorgung nicht über die Tränkekonzentration bzw. Zusammensetzung des Milchaustauschfutters gesteuert werden. Dadurch ergeben sich im Vergleich zur Mast mit Milchaustauschfutter Restriktionen vor allem hinsichtlich der Mastdauer, da auf Grund der eingeschränkten Futteraufnahme und des Nährstoffgehaltes von Vollmilch die Nährstoffversorgung und damit die Zuwachsleistung begrenzt ist.
In der vorliegenden Arbeit sollte daher der Einfluss der Lebendmasse bei der Schlachtung (110 bzw. 140 kg) sowie der Rasse (Fleckvieh, Brown Swiss, Holstein Friesian) auf die Mast- und Schlachtleistung, Fleischqualität und Wirtschaftlichkeit von leichten Vollmilchmastkälbern, im Vergleich zur Mast mit Milchaustauschfutter, untersucht werden.
Berichte
Kurzfassung
Die Tageszunahmen unterschieden sich nicht signifikant zwischen den Futtergruppen, lagen jedoch tendenziell bei der Mast auf 140 kg bei Einsatz von Vollmilch zurück. Mit steigender Mastendmasse nahmen in beiden Futtergruppen die Tageszunahmen zu (1005 bzw. 1084 g). Trotz geringerer Futteraufnahme lagen die Tageszunahmen der Fleckvieh (FV) Kälber über denen von Brown Swiss (BS) und Holstein Friesian (HF) (1108, 1010 bzw. 1016 g). Die FV Kälber waren in der Futterverwertung mit 1,38 kg T/kg Zuwachs den Kälbern von BS und HF überlegen (jeweils 1,56 kg T/kg Zuwachs).
Die Schlachtausbeute war bei der Mast mit MA tendenziell höher und ging bei Schlachtung mit 140 kg signifikant zurück. Die Kälber der Rasse FV wiesen mit 59,1% eine tendenziell bessere Ausschlachtung als BS und HF (57,9 bzw. 58,4%) auf. Der Anteil an wertvollen Teilstücken war bei FV signifikant höher. In der subjektiven Beurteilung der Fleischqualität durch Verkostung ergab sich für die früher geschlachteten Tiere (110 kg LM) eine signifikant bessere Bewertung des Gesamteindruckes. Die Tropfsaftverluste stiegen tendenziell bei der Mast mit MA an und waren bei späterer Schlachtung signifikant erhöht. Obwohl in der Eisenversorgung über die Tränke große Gruppendifferenzen bestanden, wurde die Fleischfarbe nicht von der Fütterung bzw. der Mastdauer beeinflusst. Im Gegensatz dazu wies FV die dunkelste Fleischfärbung auf.
Bei der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit der Vollmilchmast ergab sich nur bei geringen Milchpreisen (Übermilchproduktion) und hohen Schlachterlösen ein positiver Deckungsbeitrag für BS und HF Kälber. FV Kälber sind beim Ankauf zu teuer und erzielen daher auch bei besten Mastergebnissen keinen positiven Deckungsbeitrag. Die Mast auf 110 kg Mastendmasse war wirtschaftlicher als auf 140 kg. Dieser Trend wird durch die prognostiziert sinkenden Fleischpreise und steigenden Schlachtprämien unter AGENDA 2000 Bedingungen verstärkt.