Projekt-774: Pflanzenbauliche Maßnahmen zur Bekämpfung der enzootischen Kalzinose
Projektleitung
Erich M. PÖTSCH
Forschungseinrichtung
Direktion Raumberg-Gumpenstein
Projektnummer
10647Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Navigation
Allgemeine Projektinformationen
Projektziele
Zu Beginn der 60-er Jahre wurde in einigen Gebieten Österreichs (vor allem in den Gemeinden Kals am Großglockner und Gröbming) ein verstärktes Auftreten einer damals noch unbekannten und neuartigen Störung des Mineralstoffwechsels bei Rindern beobachtet. Die Sektionsbefunde der von dieser Krankheit befallenen Tiere zeigten in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung verschiedengradige Verkalkungen in den Arterien, der Aorta und in der Lunge (KÖHLER und LIBISELLER, 1970). Aufgrund dieser Sektionsbefunde wurde diese Krankheit in der Veterinärmedizin als enzootische Kalzinose bezeichnet. Etwa 10 Jahre lang tappte man über die Ursachen dieser Krankheit im Dunkeln, erst DIRKSEN u.a. (1973) wiesen als Verursacher den Goldhafer (trisetum flavescens), ein ausdauerndes Mittelgras der Wiesen und Weiden der Bergregionen, nach (siehe auch DIRKSEN u.a., 1974, 1975).
Seit dem ersten beobachteten Auftreten wurden in unterschiedlichen Gebieten des österreichischen Alpenraumes sowie im bayerischen Alpenvorland immer wieder Erkrankungen von Rindern festgestellt. Nach LIBISELLER (1974) waren Anfang bis Mitte der 70-er Jahre rund 80 Betriebe betroffen, wobei hier zahlreiche Betriebe mit subklinischen Erkrankungen der Tiere nicht erfasst waren. In den vergangenen Jahren sowie vor allem 1998 häuften sich erneut Fälle mit enzootischer Kalzinose, wobei neben dem Murtal, den Triebener Tauern und dem Kitzbühler Raum besonders die Gemeinde Kals am Großglockner wiederum stark betroffen war. Mittlerweile treten auch in Bayern und der Schweiz verstärkt Erkrankungen bei Rindern und Schafen auf. Für den einzelnen Betrieb bedeutet dies im schlimmsten Fall einen völligen Ausfall der Herde mit allen ökonomischen Konsequenzen. Seitens der landwirtschaftlichen Praxis besteht daher höchstes Interesse an der Erarbeitung von pflanzenbaulichen und fütterungstechnischen Strategien zur Reduktion der enzootischen Kalzinose.
Seit dem ersten beobachteten Auftreten wurden in unterschiedlichen Gebieten des österreichischen Alpenraumes sowie im bayerischen Alpenvorland immer wieder Erkrankungen von Rindern festgestellt. Nach LIBISELLER (1974) waren Anfang bis Mitte der 70-er Jahre rund 80 Betriebe betroffen, wobei hier zahlreiche Betriebe mit subklinischen Erkrankungen der Tiere nicht erfasst waren. In den vergangenen Jahren sowie vor allem 1998 häuften sich erneut Fälle mit enzootischer Kalzinose, wobei neben dem Murtal, den Triebener Tauern und dem Kitzbühler Raum besonders die Gemeinde Kals am Großglockner wiederum stark betroffen war. Mittlerweile treten auch in Bayern und der Schweiz verstärkt Erkrankungen bei Rindern und Schafen auf. Für den einzelnen Betrieb bedeutet dies im schlimmsten Fall einen völligen Ausfall der Herde mit allen ökonomischen Konsequenzen. Seitens der landwirtschaftlichen Praxis besteht daher höchstes Interesse an der Erarbeitung von pflanzenbaulichen und fütterungstechnischen Strategien zur Reduktion der enzootischen Kalzinose.
Berichte
Kurzfassung
Die Ergebnisse des interdisziplinären Forschungsprojektes zeigen das Belastungspotential an kalzinogen wirkender Substanz in Milchviehbetrieben auf und dokumentieren eine in Abhängigkeit der Jahreszeit zum Teil dramatische Überversorgung an Vit D3-wirksamer Substanz. Die Ergebnisse aus dem exakten Feldversuch belegen die Wirksamkeit der Erhöhung der Nutzungsfrequenz sowie die Durchführung einer Nachsaat mittels Bandfräse und goldhaferfreiem Saatgut als probate und praktikable Möglichkeit zur raschen Reduktion des Goldhaferanteiles im Dauergrünland.
Die aktuellen Untersuchungen zur Bestimmung der kalzinogen wirksamen Substanz im Goldhafer zeigen einen klaren Einfluss des Vegetationszeitpunktes sowie den Einfluss der Goldhafersorte resp. des Goldhaferstammes. Es gibt aber deutliche Hinweis auf zusätzliche Einflussfaktoren auf den Gehalt an kalzinogen wirksamer Substanz – diese werden in einem Folgeprojekt untersucht und bearbeitet.
Der Abschlussbericht liegt an der HBLFA Raumberg-Gumpesantein auf.