Projekt-686: Standortgerechte Begrünungen, Methodenentwicklung und Ausarbeitung von Richtlinien

Projektleitung

Bernhard Krautzer

Forschungseinrichtung

Direktion Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

10672

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Im Rahmen mehrerer Projekte wurden in den vergangenen 10 Jahren Versuchsflächen im gesamtzen Österreichischen Alpenraum angelegt. Im Rahmen dieses Projektes wurden diese Flächen einem intensiven Monitoring unterzogen, um dabei Grundlagen für eine Richtlinie zur Begrünung in Hochlagen zu erarbeiten.
Diese Richtlinie wurde erarbeitet und soll als Grundlage für die Erstelluing alpenweit gültiger Rahmenrichtlinien für standortgerechte Begrünungen in Hochlagen dienen.

Schlagwörter (deutsch)

Begrünungsmethoden, Erosionsschutz, Hochlagen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Ecological restoration; development and elaboration of guidelines

Abstract (englisch)

During the course of the last 10 years, several projects have been carried out in order to develop a new state of the art in ecological restoration at high altitudes. In the frame of the current project, intensive monitoring was done and the assessed data was integrated into a guideline for ecological restoration at high altitudes.
This guideline schould be a basic publication for the elaboration of an alpine wide rule book for restoration at high altitudes.

Projektziele

Eine sporadische Nachbesichtigung bereits aufgelassener Versuchsanlagen sowie die Auswertung von Praxisversuchen bringt laufend vertiefende Erkenntnisse zu Fragen der richtigen Anlage und Pflege standortgerechter Begrünungen. Diese Daten werden zusammen mit den Erfahrungen des Ökologieinstitutes Salzburg (Dr. Wittmann) sowie des Fachbereiches Ingenieurbiologie der BOKU (Prof. Florineth) gesammelt, ausgewertet und evaluiert.

Ziel der Aktivitäten ist letztendlich die Ausarbeitung von 'Richtlinien für Standortgerechte Begrünungen', welche im Zuge von Rekultivierungsmaßnahmen im gesamten Bundesgebiet (z. B. Straßenbau, Begrünung von Schottergruben und Steinbrüchen, Schipisten- und Hochlagenbegrünung, Kraftwerksbau, Verbauung von Fließgewässern, Begrünung von Sonderstandorten etc.) angewendet werden können. Nach einer entsprechenden Einführungs- und Umsetzungszeit mit positiver Akzeptanz von Seiten der zuständigen Behörden (Naturschutz) wird die Umwandlung der Richtlinien in eine Ö-Norm angestrebt.

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2005

Kurzfassung

Seit 1889 gibt es in Österreich eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der alpenländischen Grünlandwirtschaft. Parallel dazu wurde von Theodor Ritter von Weinzierl ein Spektrum an Gräsern und Leguminosen züchterisch bearbeitet, um die Futtererträge durch den Einsatz von Zuchtsorten in Saatgutmischungen zu heben und die Futterqualität zu verbessern. Auch die Begrünung von Rutschflächen und Erosionsgebieten durch die Verwendung standortsangepasster Arten war ein Teil der Arbeiten von Weinzierl, richtungsweisend für Probleme, die hundert Jahre später aktueller sind denn je. Der Erste Weltkrieg beendete diese erfolgreichen Ansätze. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam auch die bis dahin übliche Saatgutproduktion von Landsorten zum Erliegen. Nach erfolgreicher Züchtung von Sorten für den Feldfutterbau begann in Gumpenstein vor 15 Jahren ein umfangreiches Programm zur Züchtung von Gräsern und Leguminosen für den Einsatz in Saatgutmischungen für das Dauergrünland. Weiters wurde ein Programm zur Produktion von Saatgut alpiner und subalpiner Ökotypen für den Erosionsschutz und Landschaftsbau gestartet. Als Ergebnis dieser Bemühungen wurde bereits eine Knaulgrassorte auf den Markt gebracht, die vor allem in qualitativer Hinsicht neue Akzente setzt. Weitere Sorten von Goldhafer, Englischem Raygras und Bastardraygras, Kammgras, Rotstraußgras und Hornklee kommen bereits größtenteils in Qualitätssaatgutmischungen zum Einsatz. Weiters wurde in den letzten Jahren ein Spektrum von 18 subalpinen und alpinen Gräsern, Leguminosen und Kräutern selektiert, die zur Wiederbegrünung in Hochlagen eingesetzt werden. Ein wichtiger Bestandteil der Arbeiten lag auch in der Unterstützung und Beratung der Sämereienproduzenten. In drei Zentren werden vor allem Gumpensteiner Sorten auf einer Fläche von mehr als 600 ha vermehrt, mit stark steigender Zunahme der Vermehrungsflächen. Auch die Produktion standortgerechter Ökotypen wird bereits auf mehr als 80 ha durchgeführt, das Saatgut in speziellen Saatgutmischungen eingesetzt. Sorten der HBLFA Raumberg-Gumpenstein werden ausschließlich in ÖAG-Qualitätsmischungen eingesetzt. Diese ÖAG-Mischungen sind eine privatrechtliche Qualitätsnorm, erarbeitet in Zusammenarbeit der HBLFA Raumberg-Gumpenstein mit Forschung, Handel und Praxis. Bereits 40 % der Gesamttonnage für das Grünland werden von 4 verschiedenen Saatgutfirmen in dieser Qualität verkauft.

Berichtsdateien

Richtlinie_Hochlagenbegruenung.pdf

Autor/innen

Bernhard Krautzer