Projekt-682: Prüfung ausgewählter resistenter Apfelsorten unter den Bedingungen biologischer Apfelproduktion bei Fungizidverzicht im Hinblick auf deren Praxistauglichkeit - Ertragsverhalten in der Phase des ansteigenden Ertrages
Projektleitung
Lothar WURM
Forschungseinrichtung
Import:
Projektnummer
10560Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Navigation
Allgemeine Projektinformationen
Projektziele
Wirtschaftliche Biologische Apfelproduktion setzt bei herkömmlichen Marktsorten einen umfangreichen Fungizideinsatz voraus.
Der Anbau älterer (schorf-)resistenter Sorten ermöglicht zwar eine starke Reduktion der Fungizidbehandlungen, allerdings entsprechen diese bezüglich Fruchtqualität und/oder -ertrag nicht. Die Versuchspflanzung wurde im Frühjahr 1997 als randomisierte Blockpflanzung in 5-facher Wiederholung zu je 4 Bäumen pro Sorte angelegt. Als Trennbäume zwischen den einzelnen Sortenblöcken diente die Sorte Florina. Alle Sorten wurden auf der Unterlage M9 als Schlanke Spindel mit einer Reihenweite von 3,8m und einem Pflanzabstand von 1m in der Reihe erzogen. Die Pflege erfolgte nach den Richtlinien des Biologischen Anbaus. Der Baumstreifen wurde mehrmals pro Jahr mittels Stockräumgerät bearbeitet und so von Konkurrenzpflanzen freigehalten. Im Mai 1999 und Jänner 2001 deckte man den Baumstreifen mit Kompost ab (jeweils ca. 20 l/Baum). Mineralische Dünger kamen nicht zum Einsatz. Die begrünte Fahrgasse (Grasmulcheinsaat) wurde 4 bis 6 mal jährlich gemulcht. Direkte Pflanzenschutzmaßnahmen beschränkten sich auf im Biologischen Anbau zugelassene Behandlungen gegen Überwinterungsstadien diverser Schädlinge (Austriebsölspritzung), Apfelblütenstecher, diverse schädliche Raupen und Apfelwickler, während auf Fungizidbehandlungen (Cu-, Schwefelpräparate) gänzlich verzichtet wurde.
Der Anbau älterer (schorf-)resistenter Sorten ermöglicht zwar eine starke Reduktion der Fungizidbehandlungen, allerdings entsprechen diese bezüglich Fruchtqualität und/oder -ertrag nicht. Die Versuchspflanzung wurde im Frühjahr 1997 als randomisierte Blockpflanzung in 5-facher Wiederholung zu je 4 Bäumen pro Sorte angelegt. Als Trennbäume zwischen den einzelnen Sortenblöcken diente die Sorte Florina. Alle Sorten wurden auf der Unterlage M9 als Schlanke Spindel mit einer Reihenweite von 3,8m und einem Pflanzabstand von 1m in der Reihe erzogen. Die Pflege erfolgte nach den Richtlinien des Biologischen Anbaus. Der Baumstreifen wurde mehrmals pro Jahr mittels Stockräumgerät bearbeitet und so von Konkurrenzpflanzen freigehalten. Im Mai 1999 und Jänner 2001 deckte man den Baumstreifen mit Kompost ab (jeweils ca. 20 l/Baum). Mineralische Dünger kamen nicht zum Einsatz. Die begrünte Fahrgasse (Grasmulcheinsaat) wurde 4 bis 6 mal jährlich gemulcht. Direkte Pflanzenschutzmaßnahmen beschränkten sich auf im Biologischen Anbau zugelassene Behandlungen gegen Überwinterungsstadien diverser Schädlinge (Austriebsölspritzung), Apfelblütenstecher, diverse schädliche Raupen und Apfelwickler, während auf Fungizidbehandlungen (Cu-, Schwefelpräparate) gänzlich verzichtet wurde.
Berichte
Kurzfassung
Nach 5 Standjahren bzw. 3 Ertragsjahren (bei einigen Sorten 4 Ertragsjahren) zeigen sich deutliche Sortenunterschiede in Bezug auf das generative und vegetative Wachstum. Die höchsten kumulierten Einzelbaumerträge brachten Topaz (16,61 kg), Goldrush (16,26 kg) und Florina (15,85 kg). Der relativ hohe Ertrag bei Golden Delicious (12,25 kg) resultiert im wesentlichen aus der starken Blüte und dem hohen Ertrag 2001. Die massive Förderung der Blütenknospenentwicklung wurde durch den geringen Vorjahresertrag und die weitgehende Schorffreiheit aufgrund der trockenen Witterungsverhältnisse 2000 bewirkt. Da für die schorfanfällige Sorte Golden zukünftig nicht Schorffreiheit zu erwarten ist, dürfte diese Sorte in einigen Jahren ertragsmäßig zurückfallen. Überdurchschnittlich fruchtbar erwiesen sich weiters Enterprice (11,98kg) und HER4T20 (11,66). Ertragsmindernd wirkte sich in erster Linie Mehltaubefall durch Hemmung des Triebwachstums bei den stark anfälligen Sorten NY58553, NY55158, Redfree, HER4T175, HER4T20 und Goldrush aus, indem diese Sorten geringere Kronenvolumina ausbildeten. Redfree, Liberty und Novamac verzweigen zudem schwach, wodurch ebenfalls die Kronenentwicklung gehemmt wurde. COOP 23 bildete zwar ausreichend starke Kronen aus, litt aber unter starkem Mehltautriebspitzen- und Blütenbüschelbefall sowie stärkerem Sägewespenbefall. Rubinola ist zwar mehltautolerant, aber genetisch bedingt nur wenig fruchtbar. Die kumulierten spezifischen Einzelbaumerträge lassen die Sorte Goldrush (2 kg/cm² Stammquerschnittsfläche) als besonders fruchtbar erscheinen und auch NY55158, NY58553, Redfree, Enterprice und HER4T20 gewinnen aufgrund ihrer unterdurchschnittlichen Kronenentwicklung. Die hohe Fruchtbarkeit von Topaz, Florina und die mittelhohe von Golden wird, betrachtet man die spezifischen Erträge, durch deren überdurchschnittlich starke Kronenentwicklung etwas relativiert.
Die Sortierergebnisse (Größenklassenverteilung, Qualitätsklassenanteile), Verkostungen und das Lagerverhalten der einzelnen Sorten bestätigen die Sorten Topaz, Florina, Goldrush und Enterprice als für fungizidlosen Anbau nach Biologischen Produktionsrichtlinien geeignet. Einer stärkeren Ausdehnung des Anbaus der Sorte Rubinola stehen trotz guter Fruchtqualität und Robustheit deren geringe Fruchtbarkeit entgegen.