Projekt-673: Untersuchungen zur Ampferbekämpfung in biologisch bewirtschafteten Betrieben unter besonderer Beachtung der Wurzelökologie

Projektleitung

Andreas BOHNER

Forschungseinrichtung

Direktion Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

10592

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Investigations of dock control on biologically managed farms with special regard to root ecology

Projektziele

Ziel des Projektes ist die Erarbeitung von Grundlagen für eine Bekämpfung des Stumpfblatt-Ampfers unter Anwendung von mechanischen und biologischen Maßnahmen und unter Ausschluß von chemisch-synthetischen Mitteln. Eine besondere Zielgruppe stellen Betriebe dar, die auf den biologischen Landbau umgestellt wurden bzw. werden. Die Berücksichtigung der unterschiedlichen Bewurzelungsräume der Arten wird bei der Wahl von Bekämpfungsmaßnahmen eingesetzt. Die daraus resultierenden, gezielten Maßnahmen sollen auf ihre Tauglichkeit im Exakt- und Praxisversuch geprüft werden.
Das Vorhaben umfaßt:
A.Erhebungen über das Vorkommen der verunkrauteten Bestände und deren betrieblichen Rahmenbedingungen (Düngerpflege, Düngungsart und -intensität, Zustand der Grasnarbe) sollen in Zusammenarbeit mit den Landwirtschafts- und Bezirksbauernkammern erfolgen.
B.Detailerhebungen auf mindestens 10 Praxisbetrieben mit geringer bis sehr starker Verunkrautung.
Art der Untersuchungen:
-Pflanzensoziologische Vegetationsuntersuchungen zur Bestimmung der Verunkrautungsart und des Verunkrautungsgrades sowie der Beziehung zum Kulturbestand
-Wurzelökologische Untersuchungen zur Bestimmung des Wurzeltiefganges und der Wurzeldichte mit Ergänzungen wurzelanatomischer Untersuchungen
-Untersuchungen zur Feststellung von Bodenverdichtungen mithilfe bodenphysikalischer Methoden sowie durch Messungen des Redoxpotentiales
-Beobachtungen zur Zersetzung von Wirtschaftsdüngergaben und deren Wirkung auf die Verkrautung in Abhängigkeit von der Höhe der Gaben
C.Prüfung verschiedener Maßnahmen zur Regulierung und Überprüfung der Wirkung auf Kultur- und Unkrautbestände
- Einsaaten von Arten mit ähnlichen Bewurzelungsverhältnissen wie jene der Unkräuter
- Gefäß- und Parzellenversuche

Berichte

Abschlussbericht , 31.07.2003

Kurzfassung

Die Art der Grünland-Bewirtschaftung und die Intensität der Nutzung haben einen großen Einfluss auf den Ampferdeckungsgrad im Pflanzenbestand. Hauptursache für ein verstärktes Auftreten von Rumex obtusifolius sind ein nährstoffreicher Boden, Lücken in der Grasnarbe und ausreichende Lichtverhältnisse in Bodennähe. Eine Überdüngung des Bodens insbesondere mit N- und K-reichen Düngemitteln, Frühschnitt und häufiger Schnitt fördern den Stumpfblättrigen Ampfer. Ampferprobleme treten daher nur im intensiv genutzten Wirtschaftsgrünland auf. Der Stumpfblättrige Ampfer ist bei massenhaftem Vorkommen eindeutig ein Zeiger für überdüngtes bzw. übernutztes Wirtschaftsgrünland, und Symptom gegenwärtiger Bewirtschaftungsfehler oder Zeiger für Bewirtschaftungsfehler in der Vergangenheit. Der Stumpfblättrige Ampfer fehlt auf nährstoffarmen Böden und bei dichter geschlossener Grasnarbe weitgehend. Seine hohe Regenerationsfähigkeit und Nutzungstoleranz resultiert aus der frühzeitigen und hohen Einlagerung von Reservekohlenhydrate in die unterirdische Phytomasse und deren rasche Mobilisierung. Der Stumpfblättrige Ampfer ist eine nitrophile Pflanzenart mit hohem NO3-N-Aufnahmevermögen. Er zählt zu den calciophoben Pflanzentypen und besitzt die Fähigkeit zur selektiven Stoffaufnahme und -diskriminierung. Bevorzugt aufgenommen werden in erster Linie N, K, Mg und Cl; diskriminiert wird vor allem Ca. Der Stumpfblättrige Ampfer gilt in der Grünlandwirtschaft wegen zahlreicher negativer Werteigenschaften als minderwertiges Kraut. Er besitzt nur wenige 'Schwachstellen'; daher zählt er auch zu den am schwersten zu bekämpfenden Grünlandarten. Die wichtigsten Bekämpfungsstrategien sind Blattbespritzung mit CaCl2, Schneeverdichtung und Schneeräumung, Flächenstilllegung und Ansaat von Konkurrenzgräsern.

Berichtsdateien

Ampferbekaempfung_in_Biobetrieben.pdf

Autor/innen

Andreas Dr. Bohner, Monika Dr. Sobotik