Projekt-67: Vergleichende Untersuchungen an ostösterreichischen Grünlandtypen zur Feststellung des Nutzungseinflusses - Grundlagen für die Evaluation und Kontrolle der Extensivierungsförderung (ÖPUL)

Projektleitung

Elisabeth Steinbuch

Forschungseinrichtung

Universität für Bodenkultur - Department Integrative Biologie Institut für Botanik

Projektnummer

1049

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Comparing examination of East Austrian grassland-types to establish the influenz of management - Basis of valuation and control of the supported extensification

Projektziele

Erfassung des Ist-Zustandes und der Entwicklung der Grünlandvegetation und des Standortes Artenbestand, Biomasseertrag, Nährstoffhaushalt des Bodens (passives Monitoring).
Schaffung von Grundlagen für landwirtschaftliche Nutzungsplanung, Naturschutz, Landschaftsplanung und Wasserbau.
Evaluation von Umwelteinflüssen auf die Grünlandvegetation und Extensivierungsmaßnahmen (z.B. ÖPUL) durch Referenzflächen.
In einer dreijährigen Versuchsperiode wurden die Entwicklungstendenzen in der Wiesenvegetation bei unterschiedlichen Standorten (sechs Fett- und zwei Magerwiesenstandorte in Ostösterreich) untersucht. Die zu prüfenden Varianten waren bei den Fettwiesen ungedüngt, ein-, zwei- und dreimähdig und Brache, bei den Magerwiesen einmähdige Nutzung im Spätherbst, periodische Mahd alle zwei Jahre, Mahd mit Belassen vom Mähgut auf der Fläche und Brache. Die Behandlungsvarianten stellte man den ortsüblichen Nutzungen gegenüber.
Die Erfassung der Wiesen auf pflanzensoziologischer Grundlage sollte einen Überblick über das Potential an ökologisch vielfältigen Wiesen geben und außerdem eine Planungs- und Evaluierungsgrundlage darstellen.

Berichte

Abschlussbericht , 01.12.1999

Kurzfassung

1. Der Einfluss der Witterung auf die Erntemengen, die Artenzusammensetzung, den Bestandesumbau und die Verrottung des Totmaterials ist besonders in kurzen Untersuchungsperioden groß. 2. Die fetten bis mittelfetten Wiesen vom Typus der Fuchsschwanz-, Glatthafer- und Goldhaferwiesen hagern bei mehrmals jährlicher Mahd und gleichzeitigem Unterlassen der Düngung in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum aus, wobei die Artenvielfalt oft erhöht wird. Welche Arten dazu beitragen, ist von weiteren Randbedingungen abhängig. Die Aushagerung ist unter bestimmten Bedingungen (niederschlagsreiches Klima, saurer pH-Wert des Bodens, Beschattung) ebenfalls der Moosentwicklung förderlich, sodass leicht das Gegenteil einer Diversitätszunahme eintreten könnte. 3. Bei gleicher Vornutzung und ähnlichem Nährstoffniveau funktioniert der Bestandesumbau auf feuchten, lehmig-schweren Böden wesentlich träger als auf flachgründigen, sandigen, zur Austrocknung neigenden. 4. Die Brache und die einmal jährliche Mahd führten auf sehr stickstoffreichen Fettwiesenstandorten, ohne vorige Aushagerung, zur Verringerung der botanischen Vielfalt und zur 'Verunkrautung' mit stickstoffliebenden Stauden wie Ackerdistel, Quecke, Behaarte Segge oder Brennnessel. 5. Auf dem wechseltrockenen Magerwiesenstandort etablierten sich bei ungestörter Entwicklung - ähnlich auch beim zweijährigen Mährhythmus - sogleich Gehölze, während es auf dem trockenen Standort keine Anzeichen dafür gab. Die Feuchtigkeit des Standortes dürfte dafür bedeutender sein als die Nähe von Hecken oder die Dichte der Grasnarbe. In der Krautschicht der Brachen dominieren Pflanzen, die den Ausläufer-Hemikryptophyten und -geophyten angehören, wie Landreitgras, Schafgarbe, Flockenblume, Blaugrüne Segge etc. Insgesamt gab es einen Artenverlust bei gleichzeitiger Zunahme der anspruchsvollen Arten (höhere N-Zahl). In Trockenrasen-Brache gab es dagegen einen Artenzuwachs bei annähernd gleichbleibender N-Zahl. 6. Bei jährlich einmal Mulchen nahm der Artenumfang zunächst zu, die N-Zahl blieb gleich. Neuzuwanderungen gab es wenige, die Ausbreitung von zum Teil seltenen und gefährdeten Pflanzenarten wurde jedoch nachgewiesen. 7. Die Menge des Erntematerials nahm unter herkömmlicher Nutzung im Sommer oder im Herbst und beim Mulchen ab. Der Rückgang der Erntemengen war von allen drei Varianten in der Brache am geringsten. Die kurze Versuchsdauer beinhaltet allerdings Unsicherheiten, inwieweit es sich bei den Veränderungen um rhythmische Vegetations-schwankungen oder um Trends handelt.

Berichtsdateien

1049_Gruenlandtypen.pdf

Autor/innen

Erich Hübl, Elisabeth Steinbuch