Projekt-664: Quantifizierung der Erschwernisse des Maschineneinsatzes bei der Grünlandbewirtschaftung in Hanglagen

Projektleitung

Franz HANDLER

Forschungseinrichtung

Direktion FJ-BLT

Projektnummer

10284

Projektlaufzeit

-

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Im Berggebiet ist der Maschineneinsatz durch Hangneigung und Witterung erschwert. Die Erschwernis zeigt sich vor allem durch eine Erhöhung des Arbeitszeitbedarfes bzw. einer Verschlechterung der Arbeitsqualität. Zur Bewirtschaftung von sehr steilen Flächen und zur Verbesserung der Arbeitsqualität müssen teure Spezialmaschinen eingesetzt werden. Über die Auswirkung der Hangneigung auf den Arbeitszeitbedarf bei der Futterernte liegen neuere Arbeiten vor. Nicht ausdrücklich untersucht wurde dabei die Auswirkung der in den letzten Jahren vorgenommenen Verbesserungen bei Grünlandtraktoren (vorderachsgeführte Fronthydraulik, Geräteentlastung). Im Bereich der Wirtschaftsdüngerausbringung auf Grünland soll der Einfluss der Hangneigung auf den Arbeitszeitbedarf näher untersucht werden.

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.1999

Kurzfassung

Aus der Literatur wurde eine Übersicht über die natürlichen Erschwernisse in der Berglandwirtschaft erstellt. Neben der Hangneigung wurden auch klimatische Erschwernisse berücksichtigt. Basierend auf Literatur und eigenen Erhebungen wurde eine Übersicht über den Arbeitszeitbedarf bei der Futterernte in Hanglagen erstellt. Darauf aufbauend wurde für rund 15 praktische Betriebe mit unterschiedlicher Erschwernis in der inneren Verkehrslage der jährliche Gesamtarbeitszeitbedarf berechnet. Zur Abschätzung der maximal möglichen Betriebsgröße von Grünlandbetrieben mit Milchproduktion bei unterschiedlicher Hangneigung wurden Modellrechnungen angestellt. Diese zeigten, dass bei Betrieben mit einer Hangneigung von mehr als 35% die für die Futterernte zur Verfügung stehende Zeit begrenzend wirkt. Bei den anderen Betrieben wirkt bei einem gegebenen Arbeitskräftebesatz der Arbeitszeitbedarf für die Innenwirtschaft begrenzend. Die Ergebnisse dieser Szenarien dienten der Bundeskommission für die Erhebung und Bewertung der Erschwernisverhältnisse der Bergbauernbetriebe als Diskussionsbasis für die Bewertung der Erschwernis durch die Hanglage. An zwei Grünlandtraktoren wurden Untersuchungen hinsichtlich Grasnarbenschonung, Abtriftwinkel und Gewichtsverteilung beim Mähen mit einem frontangebauten Scheibenmähwerk durchgeführt. Ein Traktor war mit einer vorderachsgeführten Fronthydraulik und elektronischer Geräteentlastung ausgestattet. Der andere hatte eine rumpfgeführte Fronthydraulik, und die Geräteentlastung erfolgte über Zugfedern. Bei gleichem Auflagedruck des Mähwerkes unterschieden sich die beiden Traktoren bei einer Hangneigung von rund 30% hinsichtlich der oben angeführten Merkmale nicht signifikant voneinander. Der wesentliche Vorteil der elektronischen Geräteentlastung ist, dass der Auflagedruck des Mähwerkes während der Fahrt an unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten, Bodenverhältnisse und Hangneigungen angepasst werden kann. Bei der Wirtschaftsdüngerausbringung wurden Arbeitszeiterhebungen durchgeführt. Veröffentlichungen: Klimatische Erschwernisse in der Berglandwirtschaft. Interner Bericht der Bundesanstalt für Landtechnik, 1999 Arbeitsunterlagen für die 31. - 40. Sitzung der Bundeskommission für die Erhebung und Bewertung der Erschwernisverhältnisse der Bergbauernbetriebe (unveröffentlicht) Zeitgemäße Hangbewirtschaftung. Tiroler Bauernzeitung, Sonderbeilage 38/1997 Vorderachsgeführte Fronthydraulik. Der fortschrittliche Landwirt, 10/1998 Quantifizierung der Erschwernisse in der Berglandwirtschaft. Sonderausgabe der Zeitschrift \"Förderungsdienst\" 1c/98 Zeitgemäße Hangbewirtschaftung. Landwirtschaftliches Tagebuch 1999, HELGU-Verlag Graz Bergbauerntechnik: Was soll sie leisten, was darf sie kosten? Unterlagen zum Vortrag beim 1. Bergbauernforum in St. Johann am Tauern, 3/98