Projekt-653: Anlage und nachhaltige Bewirtschaftung von Almweiden nach Wald-Weide-Trennung

Projektleitung

Bernhard KRAUTZER

Forschungseinrichtung

Direktion Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

10595

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Separation of forests and pastures and establishment of vegetation on air layered areas on former wood land

Projektziele

In den letzten Jahren wurde der Trennung von Wald und Weide besondere Bedeutung und Priorität beigemessen - allein in der Steiermark wurden einige Großprojekte zur Wald-Weidetrennung im Umfang von jeweils mehr als 40 ha begonnen. Ein wesentliches Ziel dieser Projekte besteht darin, die im Zuge der Projektrealisierung gerodeten Flächen wieder in hochwertiges Weideland rückzuverwandeln. Die mit der Umsetzung dieser Verfahren beauftragten MitarbeiterInnen der Agrarbezirksbehörden stoßen immer wieder auf Probleme und offene Fragen, die einer schnellen wissenschaftlichen Abklärung und Unterstützung bedürfen.
In dieser Arbeit ist mit dem Begriff 'Rekultivierung' die Herstellung der Vegetation auf abgestockten Flächen gemeint, die zuvor Waldweideflächen mit oft dichtem Wald ohne Unterwuchs waren.
1. Die betroffenen Gebiete liegen in einer Seehöhe von 1.100m bis 1.800m. Herkömmliche Handelsmischungen zeigen, auch in Hinblick auf die meist extremen Standortsbedingungen, nur mäßigen Erfolg. In den letzten Jahren wurden an der BAL Gumpenstein verschiedene Arten standortgerechter Grünlandpflanzen bearbeitet, deren Einsatz in Mischungen für solche Bedingungen sehr sinnvoll erscheint. Solche Mischungen vereinen Langlebigkeit mit gutem Erosionsschutz und hohem Futterwert auch unter extremen Standortsbedingungen.
2. Die Frage der optimalen Saatmengen muss abgeklärt werden, da die Standortsbedingungen nicht mit tiefergelegenen Grünlandflächen vergleichbar sind.
3. Ein geeignetes Weidemanagement muss für solche Flächen entwickelt werden, um eine optimale Entwicklung der Ansaaten, vor allem im ersten Jahr, zu gewährleisten.

Großalmen sind in der Regel Gemeinschaftsalmen. Da immer mehr auch biologisch wirtschaftende Betriebe daran beteiligt sind, stellt sich die Frage, wie man die notwendigen Maßnahmen (Saatgut, Applikation, Pflege, vor allem Düngung) setzen kann, ohne dass diese Betriebe gegen Richtlinien verstoßen.

Berichte

Abschlussbericht , 15.11.2003

Kurzfassung

Unterschiedliche Versuche mit jeweils 4 Wiederholungen wurden im Jahre 1998 auf 2 Standorten (Scharbergalm und Eschwaldalm) in der Steiermark angelegt, wobei unterschiedliche Dünge-, Mischungs- und Saatbeetbereitungsvarianten zum Einsatz kamen. Der Standort Scharbergalm liegt in der Region Wildalpen/Salzatal in den Nördlichen Kalkalpen auf 1100 m Seehöhe, mit einer Exposition nach Norden und einer Hangneigung von 10°. Der Standort Eschwaldalm befindet sich im Gebiet des oberen Mürztales auf 1415 m Seehöhe, Exposition West Süd-West und Hangneigung 6°. Die Untersuchungen der Vegetationsentwicklung (projektive Deckung, Anzahl der Arten, mittlere Blatthöhe, Vegetationszeiten) und der pflanzenbaulichen Erhebungen (Ertragsermittlung, unterirdische Biomasse, Futterqualität) wurden über die Jahre 1999 bis 2002 durchgeführt. Speziell bei den Versuchen mit unterschiedlichen Mischungen wurde das Augenmerk darauf gelegt, möglichst standortgerechte Vegetation auf abgestockten Flächen zu etablieren. Unterschiede zwischen Handelsmischungen mit gezüchteten Arten und standortgerechten Mischungen mit Ökotypensaatgut wurden ökonomisch und ökologisch quantifiziert. Ökotypensaatgut von passenden Arten wurde vorab auf entsprechenden Standorten gesammelt und auf geeigneten bäuerlichen Betrieben vermehrt. Das Ziel dieser Art von Rekultivierung war es, wertvolles Weideland mit möglichst hohem ökologischem Wert auf abgestockten Flächen zu etablieren. Die Ergebnisse zeigen, dass standortgerechte Mischungen zumindest keine schlechteren Erträge und Futterqualitäten aufweisen, der höhere ökologische Wert solcher Mischungen wurde evaluiert.

Berichtsdateien

Wald_Weide_Trennung.pdf

Autor/innen

Wilhelm Graiss, Bernhard Krautzer, Erich Pötsch