Projekt-529: Futteraufnahmeschätzformeln für Milchkühe
Projektleitung
Leonhard Gruber
Forschungseinrichtung
Direktion Raumberg-Gumpenstein
Projektnummer
10689Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Allgemeine Projektinformationen
Abstract (deutsch)
Im Rahmen einer wissenschaftlichen Tätigkeit wurden sämtliche Fütterungsversuche an der BAL Gumpenstein herangezogen, um Gesetzmäßigkeiten der Futteraufnahme von Milchkühen abzuleiten. Um von der spezifischen Situation einer einzelnen Forschungsstation wegzukommen und weitere tier- und futterspezifische Aspekte aus unterschiedlichen Produktionsbedingungen zu berücksichtigen, wurde eine Kooperation mit weiteren Forschungsstationen Deutschlands und der Schweiz hergestellt. Diese steuerten die Daten aus ihren Fütterungsversuchen bei und gemeinsam mit den Gumpensteiner Ergebnissen wird eine weitere Auswertung des sehr umfangreichen Datenmaterials (70.000 Datensätze) unternommen. Da die Daten aus sehr verschiedenen Produktionsgebieten stammen, treffen die Ergebnisse für sehr unterschiedliche Bedingungen zu. Dies betrifft die Grundfutterbasis (absolutes Grünland, Feldfutter, Silomais), das Kraftfutter (Niveau, Zusammensetzung), die Fütterungstechnik (Fütterungsfrequenz, TMR, Laufstall) und die Tiere (Rassen, Leistungsniveau, Laktationsstadium).
Projektziele
Sämtliche Fütterungsversuche an der BAL Gumpenstein aus den Jahren 1983- 2001 wurden herangezogen, um Gesetzmäßigkeiten der Futteraufnahme von Milchkühen abzuleiten. Um von der spezifischen Situation einer einzelnen Forschungsstation wegzukommen und weitere tier- und futterspezifische Aspekte aus unterschiedlichen Produktionsbedingungen zu berücksichtigen, wurde eine Kooperation mit weiteren Forschungsstationen Deutschlands und der Schweiz hergestellt. Diese steuerten die Daten aus ihren Fütterungsversuchen bei und gemeinsam mit den Gumpensteiner Ergebnissen wird eine weitere Auswertung des sehr umfangreichen Datenmaterials (70.000 Datensätze) unternommen. Da die Daten aus sehr verschiedenen Produktionsgebieten stammen, treffen die Ergebnisse für sehr unterschiedliche Bedingungen zu. Dies betrifft die Grundfutterbasis (absolutes Grünland, Feldfutter, Silomais), das Kraftfutter (Niveau, Zusammensetzung), die Fütterungstechnik (Fütterungsfrequenz, TMR, Laufstall) und die Tiere (Rassen, Leistungsniveau, Laktationsstadium).
Berichte
Kurzfassung
Vorhersage der Futteraufnahme von Milchkühen – Datenbasis von 10 Forschungs- und Universitätsinstituten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz
Eine möglichst genaue Abschätzung der Futteraufnahme ist Voraussetzung für bedarfsdeckende und realitätsnahe Rationsberechnungen. Die Futteraufnahme hängt von tier- und von futterbedingten Faktoren ab, zusätzlich spielt die Fütterungstechnik eine wesentliche Rolle.
In einer Arbeitsgruppe – bestehend aus 10 Forschungs- und Universitätsinstituten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz – wurden daher die Ergebnisse von zahlreichen Fütterungsversuchen gepoolt, mit dem Ziel einer repräsentativen Datenbasis, welche die Produktionsbedingungen dieser Länder abdeckt und somit eine breite Anwendung sowie Akzeptanz der Ergebnisse in der Praxis verspricht. Das gesamte Datenmaterial umfasst 70.766 Datensätze, wobei ein Datensatz den Mittelwert einer Kuh pro Woche darstellt. Diese Daten wurde per Zufallsgenerator zu 80 % für die Schätzung und zu 20 % für die Validierung verwendet. In Summe waren in den diversen Versuchen 2.264 verschiedene Kühe vertreten (Rasse Fleckvieh, Brown Swiss, Holstein-Friesian, Jersey).
Bedingt durch unterschiedliche Produktionsbedingungen und Fragestellungen in den Versuchen ist das Datenmaterial durch eine große Streuung in den wesentlichen tier- und futterbedingten Faktoren gekennzeichnet (Laktationszahl: 1 - 12, 2.6 ± 1.6; Laktationsstadium (Tage): 1 - 462, 138 ± 79; Lebendmasse (kg): 274 - 999, 606 ± 101; Milchleistung (kg): 2.0 - 62.1, 24.2 ± 8.1; Kraftfutteranteil (% IT): 0 - 81, 26 ± 18), Energiekonzentration Grundfutter (MJ NEL/kg T): 3.7 - 7.3, 5.9 ± 0.5). Es kam eine Vielzahl von Rationstypen zum Einsatz (Heuanteil: 0 - 100, 23 ± 26 %; Grassilageanteil: 0 - 100, 33 ± 28%; Maissilageanteil: 0 - 100, 30 ± 24 %; Grünfutteranteil: 0 - 100, 14 ± 28 %). Die einzelnen Grundfuttermittel wiesen in den Parametern des Futterwertes eine große Streubreite auf (Grünfutter 5.8 ± 0.4, Grassilage 5.8 ± 0.6; Heu 5.2 ± 0.5; Maissilage 6.4 ± 0.2 MJ NEL/kg T).
Die statistische Analyse ergab, dass je nach Modell tierbedingte Faktoren (Lebendmasse, Milch) etwa 55 - 62 % der Streuung erklären und der Rest der Streuung (45 - 38 %) auf futterbedingte Einflussfaktoren (Kraftfutter, NEL-Gehalt des GF, GF-Zusammensetzung, Energie/Protein-Verhältnis) zurückzuführen ist. Von den tierbedingten Faktoren ist die Milchleistung zu 55 - 60 % beteiligt, bei den futterbedingten Einflussfaktoren gehen 61 - 68 % vom Kraftfutter aus. Die durchschnittlichen Regressionskoeffizienten (Gesamtfutteraufnahme, kg T) für LM betragen 0.013 kg, für Milchmenge 0.21 kg, für Kraftfutter 0.48 und für NEL-Gehalt Grundfutter 0.85 kg T. Allerdings ändern sich diese Regressionskoeffizienten während der Laktation sehr stark, was mit der von der Laktation abhängigen Energiebilanz und damit der unterschiedlichen Gewichtung von physikalischer und physiologischer Futteraufnahme-Regulation zu erklären ist.