Projekt-52: Auswirkungen konservierender Bodenbearbeitungsmaßnahmen auf das Auftreten von Pflanzenkrankheiten, Schädlingen, Nützlingen und Beikräutern in österreichischen Fruchtfolgesystemen
Projektleitung
Siegrid Steinkellner
Forschungseinrichtung
Universität für Bodenkultur - Department Angewandte Pflanzenwissenschaften und Pflanzenbiotechnologie Institut für Pflanzenschutz (IPS)
Projektnummer
1181Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Allgemeine Projektinformationen
Projektziele
Durch die Ergebnisse der Untersuchungen soll aus phytomedizinischer Sicht eine zuverlässige Abschätzung von Möglichkeiten und Grenzen für die landwirtschaftliche Praxis der Bodenbearbeitung ermöglicht werden, um den Ansprüchen einer ökologisch und ökonomisch orientierten Landwirtschaft gerecht zu werden.
In umfangreichen Freiland- und Laborerhebungen, die einen Vergleich konventioneller und konservierender Bodenbearbeitungsverfahren in unterschiedlichen Fruchtfolgesystemen ermöglichen, sollen die Interaktionen zwischen Bodenbearbeitung und Krankheits-, Beikraut- sowie Nützlings- und Schädlingsauftreten untersucht werden, um die Auswirkungen auf die Pflanzengesundheit sowie die damit in Zusammenhang stehenden Pflanzenschutzmaßnahmen beurteilen zu können.
In umfangreichen Freiland- und Laborerhebungen, die einen Vergleich konventioneller und konservierender Bodenbearbeitungsverfahren in unterschiedlichen Fruchtfolgesystemen ermöglichen, sollen die Interaktionen zwischen Bodenbearbeitung und Krankheits-, Beikraut- sowie Nützlings- und Schädlingsauftreten untersucht werden, um die Auswirkungen auf die Pflanzengesundheit sowie die damit in Zusammenhang stehenden Pflanzenschutzmaßnahmen beurteilen zu können.
Praxisrelevanz
Der Bodenbearbeitung kommt eine essentielle Bedeutung in der landwirtschaftlichen Produktion zu. Konservierende Bodenbearbeitungsmaßnahmen bieten die Möglichkeit, Produktionskosten merkbar zu senken und weisen deutliche ökologische Vorteile (Erosionsminderung, Strukturverbesserung, Verminderung der Nitrat-Auswaschung, bessere Bodengesundheit,....) auf. In einer ökologisch orientierten Landwirtschaft muss aber die Pflanzengesundheit eine zentrale Rolle in den Überlegungen zur Wahl geeigneter Produktionsverfahren einnehmen, um ohne Mehraufwand von Pestiziden Ertrag und Qualität der Ernteprodukte sicherstellen zu können.
Das eingereichte Projekt hat die ersten wissenschaftlichen Untersuchungen über Pflanzenschutzprobleme bei konservierender Bodenbearbeitung in österreichischen Produktionsgebieten zum Inhalt. Das Schwergewicht der Forschungsarbeiten über konservierende Bodenbearbeitungssysteme betraf bislang vielfach pflanzenbauliche und bodenkundliche Fragestellungen. International liegen zwar bereits einzelne Erfahrungen über Wechselwirkungen zwischen konservierenden Bodenbearbeitungsverfahren und Pflanzenschutzaspekten vor, sie sind jedoch meist auf einzelne Kulturen (Weizen, Mais bzw. Raps) bzw. Schadfaktoren ausgerichtet und bieten daher keine Vergleichsmöglichkeit für mehrgliedrigere Fruchtfolgen und die dabei auftretenden Probleme. Die geplanten Untersuchungen bei verschiedenen, für österreichische Produktionsgebiete charakteristischen Fruchtfolgerotationen lassen daher eine deutliche Verbesserung der Erkenntnisse erwarten.
Ein besonderer Vorteil liegt zudem in den Versuchsflächen: Sie bieten die Möglichkeit zu Untersuchungen in der Umstellungsphase der Bodenbewirtschaftung (kurz- bis mittelfristige Effekte, Standort Groß-Enzersdorf und Pyhra). Mit dem Standort Ansfelden steht auch eine Versuchsfläche zur Verfügung, auf der bereits seit 1980 unterschiedliche konservierende Bodenbearbeitungsverfahren durchgeführt werden. Dadurch ist als auch die Möglichkeit zur Abschätzung langfristiger Effekte gegeben.
Das eingereichte Projekt hat die ersten wissenschaftlichen Untersuchungen über Pflanzenschutzprobleme bei konservierender Bodenbearbeitung in österreichischen Produktionsgebieten zum Inhalt. Das Schwergewicht der Forschungsarbeiten über konservierende Bodenbearbeitungssysteme betraf bislang vielfach pflanzenbauliche und bodenkundliche Fragestellungen. International liegen zwar bereits einzelne Erfahrungen über Wechselwirkungen zwischen konservierenden Bodenbearbeitungsverfahren und Pflanzenschutzaspekten vor, sie sind jedoch meist auf einzelne Kulturen (Weizen, Mais bzw. Raps) bzw. Schadfaktoren ausgerichtet und bieten daher keine Vergleichsmöglichkeit für mehrgliedrigere Fruchtfolgen und die dabei auftretenden Probleme. Die geplanten Untersuchungen bei verschiedenen, für österreichische Produktionsgebiete charakteristischen Fruchtfolgerotationen lassen daher eine deutliche Verbesserung der Erkenntnisse erwarten.
Ein besonderer Vorteil liegt zudem in den Versuchsflächen: Sie bieten die Möglichkeit zu Untersuchungen in der Umstellungsphase der Bodenbewirtschaftung (kurz- bis mittelfristige Effekte, Standort Groß-Enzersdorf und Pyhra). Mit dem Standort Ansfelden steht auch eine Versuchsfläche zur Verfügung, auf der bereits seit 1980 unterschiedliche konservierende Bodenbearbeitungsverfahren durchgeführt werden. Dadurch ist als auch die Möglichkeit zur Abschätzung langfristiger Effekte gegeben.
Berichte
Kurzfassung
In den Jahren 1999 bis 2001 wurden verschiedene konventionelle und konservierende Bodenbearbeitungsvarianten im Trockengebiet Ostösterreichs und in den niederschlagsreicheren Gebieten Nieder- und Oberösterreichs auf ihre Auswirkungen auf die Pflanzengesundheit in unterschiedlichen Fruchtfolgekulturen untersucht. Im Zentrum standen Untersuchungen zur Entwicklung von Phoma lingam und Ceutorynchus spp. bei Raps, Sclerotinia sclerotiorum und Botrytis cinerea bei Sonnenblume, Bakteriosen und Virosen bei Sojabohne, Peronospora schachtii, Cercospora beticola, Erysiphe betae und Uromyces betae bei Zuckerrübe, Oulema spp, Pseudocercosporella herpotrichoides, Blumeria graminis, Schwärzepilze und Fusarium spp. bei Winterweizen sowie Ustilago maydis, Ostrinia nubilalis und Fusarium spp. bei Körnermais. Unter den Bedingungen der Versuchsjahre - überdurchschnittlich warme, niederschlagsarme Witterung und dadurch bedingt nur mäßigen Befallsdruck durch phytopathogene Krankheitserreger – konnte kein signifikanter Einfluss der Bodenbearbeitung auf oben genannte Pathogene bzw. Schädlinge festgestellt werden. Unabhängig von der Bodenbearbeitung zeigte sich auch die Kontamination von Winterweizen- und Körnermaisproben mit dem Mykotoxin Desoxynivalenol.
Erhebungen zum Einfluss der Bodenbearbeitung auf den Besatz mit Feldmäusen (Microtus arvalis) wurden nur an einem Standort durchgeführt. Sie ergaben den höchsten Besatz bei Direktsaat, den geringsten bei den Pflugvarianten. Zusätzlich dürften auch die Kulturpflanzen das Auftreten dieser Kleinsäuger, die in allen drei Versuchsjahren keine größeren Schäden verursachten, beeinflussen.
Die Untersuchungen zeigten, dass verschiedene Beikrautarten +/- ausgeprägt auf eine Verringerung der Bearbeitungsintensität reagieren. An Bedeutung gewinnen mehrjährige Beikrautarten und zum Teil einjährig monokotyle Arten, auch unter den einjährig breitblättrigen Beikräutern reagieren einige Arten besonders deutlich auf eine Verringerung der Bodenbearbeitungsintensität. Regionsspezifisch ist das Einwandern bestimmter Wildpflanzenarten von Ruderalflächen in Felder zu beobachten.
In Laufkäferstudien zur Evaluierung der Nutzarthropoden wurde unabhängig vom Bodenbearbeitungsverfahren, dem Aufsammlungsjahr und der Kultur der Frühjahrsbrüter Poecilus cupreus als Leitart identifiziert. Bei Direktsaat waren signifikant mehr Laufkäferarten und mehr Individuen der dominanten Arten zu finden als bei den anderen Bodenbearbeitungsverfahren. Ebenso zeigte sich ein Trend zu einer größeren Artendiversität in der Direktsaatvariante im Vergleich zu den anderen Bodenbearbeitungsverfahren.
In Angemessenheit zur Projektdauer sind die Ergebnisse geeignet, die unterschiedlichen Bodenbearbeitungsvarianten unter den Voraussetzungen der Versuchsjahre, d.h. überdurchschnittlich trockene Witterungsbedingungen und geringer Befallsdruck, zu beurteilen. Die Auswirkungen unterschiedlicher Bodenbearbeitungssysteme können hingegen nur in Langzeitversuchen abgeklärt werden.