Projekt-478: Schaf- und Ziegenmilcherzeugung bei unterschiedlicher Grundfutterqualität und verschiedener Fütterungsintensität

Projektleitung

Ferdinand Ringdorfer

Forschungseinrichtung

Direktion Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

10562

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Die Wirtschaftlichkeit der Schaf- und Ziegenmilcherzeugung hängt von der Nutzungsintensität des Grünlandes, von der Grundfutterqualität, von der Fütterungsintensität der Tiere, von der Rasse und dem genetischen Potential der Tiere ab.

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Die Erzeugung von Schaf- und Ziegenmilch ist eine gute Möglichkeit, das vom Grünland anfallende Futter zu hochwertigen Lebensmitteln zu veredeln. Die Qualität des wirtschaftseigenen Grundfutters wird sehr stark durch die Bewirtschaftungsintensität des Grünlandes beeinflusst. Als verschiedene Grundfutterqualtitäten werden ein 2-Schnittheu und ein 3-Schnittheu eingesetzt. Die Fütterungsintensität wird durch die Kraftfuttergabe bestimmt. Es werden 3 verschiedene Kraftfutterstufen (5%, 30% und 55%) angewendet. Als Rassen werden das Ostfrieseische Milchschaf, das Bergschaf und die Weiße Edelziege eingesetzt. Erhoben wird der Futterertrag der 2- und 3-Schnittflächen, die Grundfutteraufnahme, die Kraftfutteraufnahme, die Lebendgewichtsentwicklung, die Milchleistung und die Milchinhaltsstoffe. Ziel ist eine gesamtbetriebswirtschaftliche Aussage über die Milcherzeugung mit den angeführten Rassen unter den verschiedenen Bedingungen treffen zu können.

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2005

Kurzfassung

Die vorliegenden Versuchsergebnisse zeigen, dass die Grundfutterqualität sowie das Kraftfutterniveau einen deutlichen Einfluss auf die Futteraufnahme ausüben. Dies wurde auch in Untersuchungen von Gruber et al. (1995) bei Milchkühen festgestellt. Die Verabreichung von Kraftfutter bewirkt eine Verdrängung des Grundfutters (Faverdin et al. 1991, Trabalza-Marinucci et al. 1992). Die Gesamtfutter-Aufnahme liegt bei allen Tieren bei rund 2,1 kg TM. Bezieht man die Futteraufnahme auf 1 kg metabolische Körpermasse, so fressen die Ziegen mit 109 g um 26 % mehr als Bergschafe und um 19 % mehr als Milchschafe. Zu fast gleichen Ergebnissen kamen Kijora et al. (2002), wobei sie feststellten, dass mit steigendem Proteingehalt der Ration die Futteraufnahme bei Ziegen gesteigert werden kann. Auch Simiane et al. (1981) ermittelten, dass Ziegen im Vergleich zu Schafen eine um 17 % höhere Futteraufnahme aufwiesen. Die im vorliegenden Versuch eingesetzten Tiere sind nicht unbedingt als Hochleistungstiere zu bezeichnen. Die Fütterung mit gutem Heu brachte bei Bergschafen und Ziegen eine Steigerung der Milchleistung um 18 %, bei Milchschafen sogar um 30 %. Auf die Erhöhung des Kraftfutteranteiles reagierten die Ziegen am deutlichsten. Zwischen den Gruppen 5 und 50 war eine Steigerung der täglichen Milchmenge von 95 % zu verzeichnen, während es bei den Milchschafen 64 % und bei den Bergschafen 34 % waren. Der Fett- und Eiweißgehalt der Milch wurde von der Fütterung nicht beeinflusst, wohl aber bestehen große Unterschiede zwischen den Rassen. Bergschafe haben die fettreichste Milch. Die hohen Nährstoffmengen, die für die Erzeugung einer entsprechenden Milchmenge erforderlich sind, können den Schafen und Ziegen auf Grund des begrenzten Futteraufnahmevermögens nur durch bestes Grundfutter und entsprechende Kraftfuttergaben zugeführt werden.

Berichtsdateien

Abschlussbericht.pdf

Publikationen

Alle Publikationen wurden vom Projektverantwortlichen eingetragen und liegen in dessen Verantwortung.

Schaf- und Ziegenmilcherzeugung bei unterschiedlicher Grundfutterqualität und verschiedener Fütterungsintensität