Projekt-41: Hemmfaktoren für eine Ausweitung des biologischen Landbaus in Österreich. Analyse der Mehrkosten in milchviehhaltenden Betrieben mit der ÖPUL-Maßnahme Verzicht auf bestimmte ertragssteigernde Betriebsmittel (Betrieb)

Projektleitung

Walter Schneeberger

Forschungseinrichtung

Universität für Bodenkultur - Department Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ehem. Institut für Agrarökonomik der Universität für Bodenkultur

Projektnummer

1118

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Obstracting factors to expand organic farming in Austria. Analysis of the additional costs in dairy farms participating in the measure ''renunciation of means of production which increase yield'' of the environmental program

Projektziele

Die Zahl der Biobetriebe hat sich seit 1996 faktisch nicht mehr erhöht.
Neben den Biobetrieben hat sich eine große Gruppe von Betrieben mit der ÖPUL-Maßnahme 'Verzicht auf bestimmte ertragssteigernde Betriebsmittel (Betrieb)' etabliert (1996:35.400 Betriebe). In der vorliegenden Studie sollen zuerst die verfügbaren Daten dieser Betriebe ausgewertet werden (analog der Auswertung der Biobetriebe). Darauf aufbauend sollen die Hemmfaktoren für eine Umstellung dieser Betriebe auf biologische Wirtschaftsweise untersucht werden. Schließlich sollten daraus Schlüsse für die Gestaltung von Rahmenbedingungen abgeleitet werden, die eine Weiterentwicklung der Betriebe zum biologischen Landbau aus ökonomischer Sicht erwarten lassen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Untersuchung ökonomischer Fragen der Einhaltung der Bio-Richtlinien in der Tierhaltung zukommen, da diese Mehrkosten verursachen.
Auswertung der INVEKOS-Daten der Betriebe mit Verzicht auf bestimmte ertragssteigernde Betriebsmittel (Betrieb) - deren Bereitstellung durch das BMLF ist für die Untersuchung eine Grundvoraussetzung (1997 und 1998).
Vergleich der Ergebnisse der Auswertung dieser Betriebe mit den Ergebnissen der Auswertung der Betriebe mit biologischer Wirtschaftsweise (auch dafür müssen die INVEKOS-Daten von 1998 bereitgestellt werden).
Ermittlung der Umstellungshemmnisse der Betriebe mit Verzicht auf bestimmte ertragssteigernde Betriebsmittel im Wege einer schriftlichen Befragung.
Ermittlung der Maßnahmen und der zusätzlichen Kosten für diese Betriebe zur Erfüllung der richtlinienkonformen Bewirtschaftung im Sinne der biolog. Wirtschaftsweise, wobei Aspekte der Tierhaltung (vorwiegend Milchviehhaltung) besondere Berücksichtigung finden sollen.
Schlußfolgerungen aus der Befragung und den Kalkulationen und Ableitung von Empfehlungen für die Beratung und agrarpolitische Maßnahmen.

Berichte

Abschlussbericht , 01.04.2001

Kurzfassung

Am Österreichischen Agrar-Umwelt-programm (ÖPUL) beteiligten sich im Jahr 1999 rund 162.000 landwirtschaftliche Betriebe, davon entschieden sich 12% für die Maßnahme 'Biologische Wirtschaftsweise', 20% für die Maßnahme 'Betriebsmittelverzicht' (BV-Betriebe) und 68% für andere ÖPUL-Maßnahmen (GLP-Betriebe). Die vorliegende Arbeit erstellte ökonomische Grundlagen für den Biologischen Landbau mit dem Schwerpunkt Milchproduktion, sie gliedert sich in drei Teile: Strukturanalyse der Betriebe im ÖPUL, Befragung der BV-Betriebe bzw. der GLP-Betriebe und Modellrechnungen für den Wirtschaftlichkeitsvergleich zwischen konventioneller und biologischer Milchproduktion. Die Strukturanalyse basierte auf den Daten des Integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystems (INVEKOS) und erfasste die regionale Vertei-lung, die Flächennutzung und die Tierhaltung der Betriebe im ÖPUL. Neben persönlichen und betrieblichen Merkmalen sowie Fragen zum ÖPUL erkundete die schriftliche Befragung die Umstellungsabsichten und die Umstellungshemmnisse der BV-Betriebe und GLP-Betriebe. Für die Modellrechnungen zur Ermittlung der Mehrkosten in milchviehhaltenden Betrieben bei biologischer Wirtschaftsweise wurde die Lineare Planungsrechnung angewendet. Die Streuung der Leistungs- und Kostenunterschiede je nach Bewirtschaftungsform, Kulturartenverhältnis, Milchleistung, Betriebsgröße und Stallbaulösung wurde anhand von 108 Berechnungsvarianten aufgezeigt. Aus den errechneten Mehrkosten konnten Richtgrößen für den erforderlichen Biomilchzuschlag je kg Milch abgeleitet werden. Die Befragungen und Modellrechnungen führen zum Schluss, dass insbesondere die Förderung von richtlinienkonformen Stallbauten und die Vermarktung biologischer Produkte zu höheren Preisen ausgeweitet werden müssen, damit zukünftig wieder in einem höheren Ausmaß milchviehhaltende Betriebe auf die biologische Wirtschaftsweise umstellen.

Berichtsdateien

1118_Umstellung_Milch_Abschlussbericht.pdf

Autor/innen

Walter Schneeberger, Leopold Kirner

1118_Umstellung_Milch_Anhang.pdf

1118_Umstellung_Milch_Zusammenfassung.pdf