Projekt-39: Einsatz einer Mischsilage aus Biertreber und Trockenschnitzel in der Milchviehfütterung
Projektleitung
Johannes Frickh
Forschungseinrichtung
BMLFUW - Landwirtschaftliche Bundesversuchswirtschaften GmbH
Projektnummer
1149Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Navigation
Allgemeine Projektinformationen
Projektziele
In einem Milchviehfütterungsversuch soll die Auswirkung verschieden hoher Einsatzmengen von Biertreber-Tockenschnitte-Mischsilage auf die Futteraufnahme, die Milchleistung, die Milchinhaltstoffe und die Körpergewichtsentwicklung geprüft werden.
Berichte
Kurzfassung
In einem Fütterungsversuch mit 2 x 14 Milchkühen wurde der Einsatz einer Mischsilage aus Biertrebern und Trockenschnitzeln getestet. Beide Gruppen erhielten eine aufgewertete Grundfutter-Mischration, die auf Gras- und Maissilage basierte. In der Versuchsgruppe stammten 15% der Trockenmasse der Ration aus der Biertreber-Trockenschnitzel-Mischsilage (BTMS).
14 Wochen lange wurde täglich die erbrachte Milchmenge und aufgenommene Futtermenge jedes Tieres erhoben. Einmal pro Woche wurden die Tiere gewogen. Im Verlauf des Versuches erfolgte zweimal die Entnahme von Pansensaftproben, welche auf ihren pH-Wert sowie den Gehalt an flüchtigen Fettsäuren untersucht wurden.
Vier Wochen wurden als Eingewöhnungsphase interpretiert und deshalb aus der Auswertung genommen, folglich betrug der tatsächliche Versuchszeitraum 10 Wochen.
Die Analyse der Daten ergab eine tendenziell niedrigere Trockenmasseaufnahme in der Versuchsgruppe, die Differenz verringerte sich aber mit zunehmender Versuchsdauer. Die täglich aufgenommene Energiemenge war ebenfalls tendenziell niedriger, ebenso die Aufnahme an nutzbarem Rohprotein. Lediglich der Unterschied in der ruminalen Stickstoffbilanz ließ sich statistisch absichern, wobei der Wert in der Versuchsgruppe signifikant niedriger war.
Die tägliche Milchleistung der Versuchsgruppe war mit 24,2 kg signifikant höher als jene der Kontrollgruppe mit 22,3 kg. Der Milchfett- und auch der Proteingehalt waren in der Versuchsgruppe signifikant niedriger, wodurch sich für die energiekorrigierte Milchmenge (ECM) keine nachweisbaren Differenzen ergaben.
Bezüglich der Entwicklung der Körpermasse der Gruppen ergaben sich keine Unterschiede.
Die Futterkosten der Mischration können durch den Einsatz der BTMS leicht verringert werden. Gleichzeitig kann der Milchrohertrag leicht gesteigert werden.
Der pH-Wert der Pansensaftproben war in der Versuchsgruppe mit 6,8 im Vergleich zu 6,6 in der Kontrollgruppe signifikant höher. Alle ande-ren Merkmale unterschieden sich nicht wesentlich.
Aus den Daten der vorliegenden Untersuchung wird geschlossen, dass ein Einsatz von BTMS in einem Anteil von 15% an der Trockenmasse der Ration unter Beachtung der notwendigen Gewöhnungszeit erfolgreich möglich ist, wenngleich eine gewisse Reduktion des Milchinhalts-stoffgehaltes erwartet werden muss. Diese wird durch eine zu erwartende höhere Milchmengenleistung kompensiert. Wegen der Notwen-digkeit der Gewöhnung an BTMS ist deren Einsatz in Milchviehrationen nur längerfristig und ohne häufige Wechsel in der Rationszusam-mensetzung sinnvoll.