Projekt-377: Die ländliche Sozialforschung in Österreich in den 80er und 90er Jahren

Projektleitung

Werner PEVETZ

Forschungseinrichtung

Direktion Agrarwirtschaft

Projektnummer

10295

Projektlaufzeit

-

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

Die Bundesanstalt für Agrarwirtschaft hat nunmehr die 3. Ausgabe einer Dokumentation und Inhaltsanalyse der ländlichen Sozialforschung in Österreich vorgelegt und zwar für die vergangenen 80er und 90er Jahre. Die beiden vorangegangenen Ausgaben hatten sich auf die 60er und 70er Jahre bezogen, sodass nunmehr praktisch die gesamte 2. Jahrhunderthälfte sozialwissenschaftlich dokumentiert vorliegt. Eine derart umfassende und systematische, bibliographisch voll aufgearbeitete Analyse der ländlichen Sozialforschung liegt für kein anderes europäisches Land vor.

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.1999

Kurzfassung

Insgesamt wurden für die 80er und 90er Jahre nahezu 750 Dokumente inhaltlich ausgewertet und über 1.250 bibliographisch erfasst, davon rund 90% sog. \"graue\", nicht ohne weiteres öffentlich zugängliche Literatur. Insbesondere erfolgte auch eine Auswertung von Dissertationen, Diplomarbeiten und anderen Hochschularbeiten. Die meisten ausgewerteten Untersuchungen dürften nur durch diese Forschungsdokumentation inhaltlich erschlossen und einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Der Begriff der ländlichen Sozialforschung (rural social research) ist wesentlich weiter gefasst als jener der ländlichen \"Soziologie\" (rural sociology): Während letztere bei aller Vielfalt ihrer Interessensgebiete weiterhin vor allem den Mechanismen des sozialen Wandels nachspürt, ist die Sozialforschung wesentlich stärker aufgefächert und reicht von der Sozialökonomik und Sozialstatistik bis hin zu Fragen des Gesundheitswesens und der Wohlfahrtspflege, der räumlichen und beruflichen Mobilität, des Arbeitsmarktes usw., schließt also demographische Fragen und statistische Untersuchungen von Wanderungsbewegungen ebenso ein wie die spezifisch soziologischen Themenbereiche. Die Gliederung des Stoffes erfolgt thematisch in über 30 inhaltlich ausgerichtete Kapitel je nach dem Schwerpunkt des jeweiligen Dokumentes. Es wurden ferner nur Arbeiten über Österreich aufgenommen, und zwar auch solche, die im Ausland bzw. in ausländischen Zeitschriften erschienen sind oder von Ausländern verfasst wurden, dagegen keine österreichischen Untersuchungen über das Ausland, z.B. über Länder der Dritten Welt. Jedes Kapitel wurde in sich so gegliedert, dass zuerst die allgemeinen, theoretischen sowie Österreich als Ganzes betreffenden Arbeiten angeführt werden, während die regional zuzuordnenden Untersuchungen in der alphabetischen Reihenfolge der Bundesländer dargestellt werden. In methodischer Hinsicht wurde bei den gegenwartsbezogenen empirischen Untersuchungen in aller Regel irgendeine Befragungsmethodik angewandt, vom vollstrukturierten über den halbstrukturierten Fragebogen bis hin zum mehr oder minder freien Gespräch. Sehr selten sind demgegenüber verhaltenswissenschaftliche Ansätze. Vielfältiger sind die theoretischen Konzepte; in einer besseren theoretischen Fundierung äußert sich eine der wichtigsten Weiterentwicklungen der ländlichen Soziologie in den 80er und 90er Jahren. Im einführenden Gesamtüberblick erfolgt auch eine Übersicht über offene Forschungsfragen. Derer gibt es angesichts der sich beschleunigenden Dynamik des Wandels in der Landwirtschaft und den ländlichen Räumen eine Fülle, zumal ständig neue Probleme auftauchen und \"alte\" Fragen sich neu stellen. Viele davon wurden und werden in der seit den 70er Jahren bestehenden \"Arbeitsgemeinschaft ländliche Sozialforschung\" diskutiert, in deren Rahmen auch eine Umfrage über mögliche Themen für die ländliche Sozialforschung in Österreich erfolgte. Zahlreiche der damals formulierten Fragen wurden seither wenigstens in Teilaspekten bzw. für einzelne Regionen beantwortet, andere sind überholt bzw. neu zu formulieren, manche indessen weiterhin offen und von unverminderter, z.T. sogar erhöhter Aktualität.