Projekt-36: Modellversuche zur Nachweisbarkeit von GVOs in Milch im Zuge der Gewinnung und Verarbeitung

Projektleitung

Helmut Foissy

Forschungseinrichtung

Universität für Bodenkultur - Department Lebensmittelwissenschaften und -technologie Institut für Milchforschung und Bakteriologie der Universität für Bodenkultur

Projektnummer

1144

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Studies on Detectability of GMOs in milk during milking and dairy processing

Projektziele

Beantwortung der Frage, ob der Einsatz von GVO-Futtermitteln auf pre- oder postsekretorischem Wege die Milch kontaminieren kann.
Überprüfung, wie leicht (schwer) der Nachweis von GVO-Futtermitteln in der Milchmatrix möglich ist.
Klärung, ob ein Nachweis nach zunächst positivem Test von GVO-Futtermitteln in Milch nach deren Prozessierung bzw. Fermentation noch möglich ist.
1. Optimierung der PCR-Methodik für die Matrix 'Milch' am Beispiel von Modellkontaminationen mit Soja und Mais
2. Prüfung der Belastung von Milch mit Kraftfuttermehl-DNA im Zuge der Milchgewinnung durch Verstaubung im Stall und/oder durch Passage Gensonden-funktioneller DNA über den Weg Verdauungstrakt/Blut in die Milch
3. Prüfung der Stabilität von Markersequenzen von DNA bei molkereitechnischen Behandlungsschritten, insbesondere bei/nach:
a) Wärmebehandlung (Pasteurisierung, Hochpasteurisierung, UHT-Erhitzung, Sterilisation)
b) Fermentation mit Standardkulturen (Buttereikultur, Joghurtkultur, Käsereikulturen)
4. Überlegungen von Strategien zur Abschätzung der quantitativen Kontamination von 'Fremd-DNA' in Milch im Hinblick auf die Definition 'gentechnikfrei', als Beitrag zur 'Grenzwert-Problematik' bei GVO-Kontaminationen

Praxisrelevanz

Für jenen Teil der Landwirtschaft, der Milch und Milchprodukte im Auslobungssegment 'gentechnikfrei' anbieten will, müssen die Möglichkeiten dazu und die erforderlichen Maßnahmen abgeklärt werden.

Berichte

Abschlussbericht , 01.01.2001

Kurzfassung

Diese Arbeit zeigt, dass auch bei Aufnahme großer Kraftfuttermittelmengen durch Kühe die futtermittelspezifische DNA in kurzer Zeit durch Verdauung im Magen-Darm-Trakt und Verstoffwechselung im Blut so stark abgebaut wird, dass die Nachweisgrenze der derzeit aktuellen PCR-Analytik unterschritten wird. Da bereits das Blut frei von Marker-DNA ist, kann kaum erwartet werden, dass die Milch ein positives Testergebnis liefert, was die Tests auch bestätigten. Eine postsekretorische Kontamination von Milch über den Weg der Verstaubung eines unzulässigerweise im 'gentechnikfreien' Stall gelagerten GVO-Futtermittels kann jedoch - nicht überraschend - zu einem positiven Ergebnis von Marker-DNA in Milch führen. Technologische Behandlungsschritte, wie hohe Erhitzung und Fermentation (deduziert aus einer Silagegärung), nicht aber Kühlung und Pasteurisierung, vermögen die in Milch enthaltene DNA zu degradieren, was deren Indikatorfunktion selbst dann noch in Frage stellen würde, wenn ein Transfer von Futtermittel-DNA bis in die Milch nachweisbar wäre. Somit bleibt auf der Basis vorliegender Versuche und der angewandten Methoden die Erkenntnis, dass eine Passage von (transgener) Futtermittel-DNA in Milch nicht oder aber in so geringem Maße erfolgt, dass sie als Indikator in diesem Lebensmittel für den unerlaubten Einsatz bestimmter Kraftfuttermittel in der Tierernährung ungeeignet ist.

Berichtsdateien

Poms_Endbericht_20.1.01.doc

Autor/innen

Dipl.-Ing. Roland Ernest Poms, Univ.Prof. Dr. Helmut Foissy