Projekt-24: Modellanalyse von ökonomischen Instrumenten zum Grundwasserschutz im Zusammenhang mit dem ÖPUL-Programm

Projektleitung

Markus F. Hofreither

Forschungseinrichtung

Universität für Bodenkultur - Department Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ehem. Institut für Wirtschaft, Politik und Recht der Universität für Bodenkultur

Projektnummer

1133

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Analysis of economic instruments for groundwater protection in the context of the Austrian agri-environmental programme ÖPUL

Projektziele

Empfehlungen für die Gestaltung von ÖPUL-Maßnahmen zur Implementation effektiver und effizienter Instrumente zum Schutz des Grundwassers auf Grundlage einer quantitativen Analyse.
· Schätzung der Auswirkung von ÖPUL-Maßnahmen auf die Erträge wichtiger landw. Kulturen
· Entwicklung eines regionalen partiellen Gleichgewichtsmodells für eine Marktfrucht- und Futterbau/Veredelungsregion
· Schätzung der Stickstoffemission mit Hilfe des Programms EPIC
· Integration naturwissenschaftlich abgeleiteter Emissionsfunktionen in das ökonomische Modell
· Analyse der Wirkung relevanter ÖPUL-Maßnahmen auf die Emission von Stickstoff ins Sickerwasser und auf den Gesamtdeckungsbeitrag der Modellregionen
· Vergleich der Basisszenarien mit Variationen von ÖPUL-Maßnahmen (soweit relevant für den Grundwasserschutz)

Berichte

Abschlussbericht , 01.01.2000

Kurzfassung

In dem gegenständlichen Forschungsprojekt wurde der Versuch unternommen, mittels einer Verknüpfung von naturwissenschaftlichen Simulationsmodellen und ökonomischen Verhaltensmodellen die komplexen Wirkungsbeziehungen zwischen Ökonomie und Ökologie auf quantitativer Ebene zu betrachten. Forschungsziel war es, den Einfluß des österreichischen Agrarumweltprogrammes ÖPUL auf die Emission von Nitrat in das Grundwasser quantitativ zu erfassen. Zu diesem Zweck kommen die naturwissenschaftlichen Modelle \"SIMWASER-STOTRASIM\" und \"EPIC\" zum Einsatz, deren Ergebnisse schließlich in ein regionales partielles ökonomisches Gleichgewichtsmodell einfließen. Dieser Verbund von naturwissenschaftlichen und ökonomischen Modellen erlaubt neben der quantitativen Erfassung von ökonomischen Wirkungen und Umweltkonsequenzen von Agrar-Umweltprogrammen auch detaillierte Analysen von Politikvarianten. Zur Kalibrierung der Modelle werden Bodeninformationen, langjährige Klimadaten sowie Agrarstruktur- und Marktdaten vor und nach dem EU-Beitritt Österreichs herangezogen. In dieses interdisziplinäre Projekt fließen Methoden und Verfahren folgender Fachbereiche ein: Pflanzenbau, Meteorologie, Bodenkunde, landeskulturelle Wasserwirtschaft, Ökonometrie, Agrarökonomik, Statistik, Datenbankanwendungen, GIS, und Umweltökonomik. Die Ergebnisse zeigen folgendes: im Untersuchungsgebiet Marchfeld führt das ÖPUL zu einer Erhöhung des landwirtschaftlichen Einkommens, die Nitratemission aus der Landwirtschaft wird verringert und der gesamte Getreideoutput sinkt geringfügig. Zusätzlich wurde untersucht, inwieweit das ÖPUL Auswirkungen auf die Getreideerträge hat. Diese Effekte wurde mit einer ökonometrischen Analyse geschätzt wobei der Datensatz Ertragsinformation von ca. 2.000 Betriebe umfaßt. Bei dieser Untersuchung, die für das ganze Bundesgebiet durchgeführt wurde, zeigen sich deutliche ertragsmindernde Effekte bei jenen Maßnahmen, bei denen der Einsatz von zugekauften Betriebsmitteln eingeschränkt wird bzw. verboten wird.