Projekt-207: Erstellung eines Leitfadens - Entlastung von Mischwasserkanalnetzen

Projektleitung

Kroiss

Forschungseinrichtung

Universität für Bodenkultur - Department Wasser - Atmosphäre - Umwelt ehem. Institut für Wassergüte der Technischen Universität Wien

Projektnummer

3011

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Projektziele

In welchen Fällen kommt man mit Mindestanforderungen aus, weil man akute Beeinträchtigungen des Gewässers ausschließen kann? Erfahrungen aus Deutschland und eigene Immissionsabschätzungen zeigen, dass bis zu einer Einwohnerlast von ungefähr 10-40 EW/(l.s) bei Niedrigwasserabfluss keine kritischen akuten Beeinträchtigungen in stofflicher Hinsicht zu erwarten sind. Dieser Wert ist aber sehr stark von verschiedenen Faktoren wie Gewässermorphologie, pH-Wert usw. abhängig.
Ziel ist die Erarbeitung eines Kriterienkataloges mit dessen Hilfe kritische Fälle identifiziert werden können.

Berichte

Abschlussbericht , 30.04.2000

Kurzfassung

1. Die Emissionen von abfiltrierbaren Stoffen aus Kanalisation und Kläranlage können durch Mischwasserbehandlung deutlich reduziert werden. Etwas weniger signifikant ist der Wirkungsgrad für CSB. Allerdings ist der CSB von rohem Abwasser nicht mit dem CSB im Ablauf der Kläranlage vergleichbar, da bei Mischwasserentlastungen rohes Abwasser in Gewässer entlastet wird. Außerdem wird das Gewässer bei Mischwasserentlastungen an wenigen Tagen im Jahr mit der Jahresfracht belastet. 2. In Bezug auf Nährstoffemissionen bringt eine Mischwasserbehandlung nichts. 3. In Bezug auf Schwermetallemissionen ist durch Mischwasserbehandlung eine deutliche Reduktion der Emissionen aus der Siedlungswasserwirtschaft erreichbar. Die Gewässerbelastung. Unter Berücksichtigung der diffusen Gewässerbelastung wird abgeschätzt, dass sich die Imissionen um max. 30-40% reduzieren lassen, wenn das gesamte Mischwasser zur Kläranlage geleitet wird. Die Errichtung von Kläranlagen hat zu einer deutlichen Reduzierung der Emissionen in Gewässer aus Siedlungsgebieten geführt. Bei Stoffen, die in Niederschlagsabflüssen in hohen Konzentrationen auftreten (z.B. Schwermetalle und abfiltrierbare Stoffe) lassen sich die verbliebenen Emissionen durch Maßnahmen der Mischwasserbehandlung noch deutlich reduzieren, allerdings nur mit erheblichem finanziellen Aufwand. Die Frage ist, welches Maß der Behandlung als sinnvoll erachtet wird. Für Stoffe, die in Niederschlagsabflüssen nur in geringen Konzentrationen vorkommen, führt die Mischwasserbehandlung zu keiner signifikanten Reduktion der Emissionen (z.B. Nährstoffe).