Projekt-20: Erarbeitung von Selektionskriterien für die Fleischleistung beim Rind, mit besonderer Berücksichtigung der Fleischqualität

Projektleitung

Johannes Frickh

Forschungseinrichtung

BMLFUW - Landwirtschaftliche Bundesversuchswirtschaften GmbH

Projektnummer

1095

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Estimation of genetic parameters for groth, slaugthering performance and meat quality traits in cattle

Projektziele

Für die Produktion qualitativ hochwertigen Rindfleisches sind nicht nur die Fütterung, Haltung und Schlachtung maßgebend, sondern es sind auch genetische Einflüsse anzunehmen. Hinweise auf eine züchterische Beeinflussung sind zwar vereinzelt vorhanden, aber nicht ausreichend, um stichhaltige Unterlagen für die Zucht auf Fleischqualität zu liefern.
Genetische Parameter (Heritabilitäten, genetische Korrelationen) sowie genetische Merkmalsbeziehungen zwischen Fleischqualitätsmerkmalen und Mast- bzw. Schlachtleistungsmerkmalen von stationsgeprüften, männlichen Fleckviehstieren sollen geschätzt werden. Bestehendes Datenmaterial über bereits erhobene Merkmale der Fleischqualität von 400 Fleckviehstieren werden um 300 Auswertungen vergrößert.

Berichte

Abschlussbericht , 01.06.2001

Kurzfassung

Die bereits erhobenen Daten von Merkmalen der Fleischqualität (400 Datensätze) wurden ergänzt, um damit eine erste Schätzung von Populationsparametern zu ermöglichen. Letztendlich standen etwa 920 Datensätze für die Auswertungen zur Verfügung. Vorgestellt werden die Ergebnisse der Schätzung von genetischen Parametern (Heritabilitäten, genetische Korrelationen). Geschätzt wurden genetische Merkmalsbeziehungen zwischen Fleischqualitätsmerkmalen und Merkmalen der Mast- bzw. Schlachtleistung von auf Station geprüften Fleckviehstieren. Die Ergebnisse dieser Untersuchung für die Fleckviehpopulation in den Zuchtverbandsgebieten der Erzeugergemeinschaft Fleckviehzuchtverband Inn- und Hausruckviertel, Rinderzuchtverband und Erzeugergemeinschaft Oberösterreich, NÖ. Genetik Rinderzuchtverband und Kärntner Rinderzuchtverband zeigen ausgeprägte Merkmalsantagonismen zwischen Merkmalen der Fleischqualität und Merkmalen der Mast- und Schlachtleistung. Steigende Tageszunahmen sind mit einer geringeren Futterverwertung und Fettgewebeklasse und einer höheren Fleischigkeitsklasse verbunden. Durch höhere Tageszunahmen wird auch das Futteraufnahmevermögen verbessert. Zur Ausschlachtung ist die genetische Beziehung sehr gering. Zu den Fleischqualitätsmerkmalen End-pH-Wert, Helligkeit, Scherkraft, Fettfläche besteht eine positive, zu den Merkmalen Rotton und Wasserbindungsvermögen (Tropfsaftverlust, Grillverlust, Kochverlust) eine negative Korrelation. Kein Zusammenhang besteht zur Marmorierung. Sowohl steigende Nettozunahmen als auch eine zunehmende Muskelfülle (Fleischigkeitsklasse) sind mit höheren pH-45-Werten, geringerem Wasserbindungsvermögen (Tropfsaftverlust, Kochverlust), einer Minderung des intramuskulären Fettgehaltes, einer helleren Fleischfarbe und höheren Scherkraftwerten verbunden. Auch die genetischen Merkmalsbeziehungen innerhalb der Fleischqualitätsmerkmale lassen eine Einbeziehung von Fleischqualitätsmerkmalen in die Zuchtwertschätzung sinnvoll erscheinen. Insgesamt betrachtet lieferte die durchgeführte Parameterschätzung für die untersuchten Merkmale der Fleischqualität günstige Heritabilitäten und genetische Merkmalsbeziehungen, die in künftigen Zuchtwertschätzmodellen berücksichtigt werden sollten. In weiterer Folge ist es notwendig, Zuchtplanungsrechnungen anzustellen.

Berichtsdateien

1095_Rindfleischqualitaet.pdf

Autor/innen

Dipl.-Ing. Dr. Johannes J. Frickh