Projekt-1020: Einfluss von Rationsgestaltung, Kategorie und Genetik auf abgesetzte Jungrinder aus der Mutterkuhhaltung

Projektleitung

Andreas Steinwidder

Forschungseinrichtung

Direktion Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

10313

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Durch den Rückgang der Milchviehbestände nimmt in Grünlandgebieten die Mutterkuhhaltung deutlich zu. Ein Teil der Jungrinder wird nach dem Absetzen über Markenfleischprogramme als Jungrindfleisch vermarktet. Der überwiegende Anteil der Jungrinder wird jedoch auf höhere Mastendmassen gemästet. Diese erfolg vorwiegend in spezialisierten Mastbetrieben in Ackerbaulagen mit der Grundfutterbasis Maissilage und entsprechender Kraftfutterergänzung. In der vorliegenden Untersuchung sollen demgegenüber die Möglichkeit der Ausmast der Mutterkuhjungrinder im Grünlandgebiet unter Einsatz von Grassilage als Grundfutter geprüft werden.
In einem Kooperationsprojekt der Bundesversuchswirtschaften GmbH Wieselburg (BVW) und der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft (HBLFA Raumberg-Gumpenstein) werden daher Fragen zum Einfluss der Genetik, des Geschlechts, der Kraftfutterergänzung und der Mastendmasse auf die Mast- und Schlachtleistung sowie Fleischqualität der Ausmast von Mutterkuhjungrindern untersucht.

Schlagwörter (deutsch)

Kalbinnen und Stiermast, Mutterkuhhaltung, Kreuzungen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Effect of ration, sex and breeding on weaned calves from suckler cows

Abstract (englisch)

In the experiment weaned bulls (m) and heifers (w) of the breeds Simmental x Simmental (FF), Simental x Charolais (FC) and Simmental x Limousin (FL) from suckler cows are fattened with grass silage as forage and two concentrate levels (1 and 2). In level 1 the concentrate amount increases during the fattening period from 2.6 kg DM to 3.5 kg DM per animal and day and in level 2 from 4.0 to 5.3 kg DM. In order to measure the effect of final weight on performance the heifers are slaughtered with 480 and 550 kg and the bulls with 550 kg and 620 kg. The effects of ration, sex and breeding on the performance of the weaned calves are proofed.

Projektziele

Ein wesentliches Ziel des Projektes stellt die Unterstützung der Landwirte sowie der Rindererzeugergemeinschaften (Erzeugergemeinschaft steirisches Rind, Österreichische Rinderbörse etc.) und Berater bei der Produktion von Qualitätsrindfleisch dar.
Neben der Erzeugung von qualitativ hochwertigem Rindfleisch soll vor allem auch ein Produktionsverfahren aufgebaut werden, welches optimal den ökonomischen und agrarpolitischen Rahmenbedingungen angepasst ist.
Zur Zeit liegen keine Produktionsdaten sowie aufbauende wirtschaftliche Berechnungen zur intensiven Ausmast von Mutterkuhkalbinnen und Mutterkuhstieren unterschiedlicher genetischer Veranlagung (Reifetypen) auf der Grundfutterbasis Grassilage vor. Mit Hilfe der zu erarbeitenden Daten soll die Möglichkeit der Ausmast von Mutterkuh-Jungrindern im Grünlandgebiet geprüft werden.

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2006

Kurzfassung

Im Versuch wurden männliche (m) und weibliche (w) abgesetzte Mutterkuh-Jungrinder der genetischen Herkünfte Fleckvieh x Fleckvieh (FF), Fleckvieh x Limousin (FL) bzw. Fleckvieh x Charolais (FC) auf der Grundfutterbasis Grassilage bei unterschiedlicher Ergänzung mit Kraftfutter (1 bzw. 2) gemästet. In Kraftfutterniveau 1 stieg die tägliche Kraftfuttergabe von 2,6 kg T zu Versuchsbeginn auf 3,5 kg T pro Tier und Tag ab Mastmitte an. In Kraftfutterniveau 2 erhöhte sich dieses von 4,0 kg auf 5,3 kg T zu Mastende. Die durchschnittliche Lebendmasse lag zu Versuchsbeginn für die Kalbinnen bei 285 kg und für die Stiere bei 360 kg. Die Schlachtung der Tiere, innerhalb der jeweiligen Kategorien, erfolgte für Kalbinnen bei 480 bzw. 550 kg und für die Stiere bei 550 bzw. 620 kg. Die Tageszunahmen der Stiere lagen mit 1383 g signifikant über denen der Kalbinnen welche 1106 g erzielten. Bei gleicher Lebendmasse war die Futteraufnahme der Kalbinnen und Stiere auf vergleichbarem Niveau. Demgegenüber wurde für die Kalbinnen mit 91,1 MJ ME ein signifikant höherer Energieaufwand je kg Zuwachs als für die Stiere (81,3 MJ ME) festgestellt. In den täglichen Zunahmen vielen die Tiere der genetischen Herkunft FL mit 1119 g signifikant von FF mit 1317 bzw. FC mit 1298 g ab. Die Fleckviehtiere erreichten in allen Varianten die höchste Futteraufnahme. Der Energieaufwand je kg Zuwachs stieg von Gruppe FC (82,5 MJ ME) über FF (85,6 MJ ME) und FL (90,5 MJ ME) signifikant an. Die Steigerung der Fütterungsintensität durch Erhöhung der Kraftfutterzulage um 1,6 kg T von durchschnittlich 3,3 auf 4,9 kg T führte zu einem Anstieg der Tageszunahmen um 120 g von 1185 auf 1305 g. Die mittlere Gesamt¬futteraufnahme stieg dabei von 9,1 auf 10,2 kg. Mit steigender Kraftfutterintensität und bei höherer Mastendmasse nahm der Energieaufwand pro kg Zuwachs von 84,1 MJ ME auf 88,3 MJ ME zu. Die besten Schlachtleistungsergebnisse wurden für die FL-Tiere festgestellt. Unter den derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zeigte sich für alle geprüften Gruppen eine angespannte ökonomische Situation. Bei günstigen Grundfutterkosten erreichten die FL-Kalbinnen bei Kraftfutterintensität 1 die höchsten direktkostenfreien Leistungen (89 Euro/Kalbin). Bei den Stieren erreichten die FC-Tiere mit 57 bzw. 41 Euro pro Tier in Kraftfutterintensität 1 bzw. 2 die höchsten direktkostenfreien Leistungen. Sowohl bei den Stieren als auch bei den Kalbinnen führte die Erhöhung der Mastintensität (Kraftfutterniveau 1 bzw. 2) zu keiner Verbesserung der ökonomischen Ergebnisse.

Berichtsdateien

Abschlussbericht_Kalbinnen_Stiermast_Mutterkuhhaltung.pdf

Autor/innen

Andreas Steinwidder

Publikationen

Alle Publikationen wurden vom Projektverantwortlichen eingetragen und liegen in dessen Verantwortung.

Einfluss von Rationsgestaltung, Kategorie und Genetik auf abgesetzte Jungrinder